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Fructose - die unterschätzte Gefahr für Gicht-Patienten

Archivmeldung vom 28.01.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: obs/Berlin-Chemie AG/Agnieszka Kirinicjanow/Getty Images
Bild: obs/Berlin-Chemie AG/Agnieszka Kirinicjanow/Getty Images

Morgens ein Glas Orangensaft, zwischendurch ein Smoothie für die Vitaminzufuhr, zum Fertiggericht vielleicht noch ein Softdrink und pünktlich zum Nachmittagstief muss was Süßes her - so sehen die Trink- und Essgewohnheiten bei vielen aus. Doch gerade für Menschen, die an Gicht erkrankt sind, kann das zur Gefahr werden, lässt doch die in Fruchtsäften, Softdrinks und vielen industriell hergestellten Lebensmitteln enthaltene Fructose, besser bekannt als Fruchtzucker, unmittelbar nach dem Konsum die Harnsäurewerte in die Höhe schnellen. Als Folge können der schmerzhafte Gichtanfall und weitere Begleiterkrankungen drohen.

Für die Industrie ist Fructose der neue Star am Himmel. Er ist in reiner Form doppelt so süß wie der glucosereiche Tafelzucker, lässt sich günstiger herstellen und sorgt sogar dafür, dass der Joghurt noch fruchtiger und die Fertigsoße viel würziger schmeckt. Ganz nebenbei gibt es durch den Fructose-Sirup volumenreicheres und schön gebräuntes Gebäck und keine Eiskristalle mehr bei Tiefkühlkost. Doch für den menschlichen Körper ist dieser industriell hergestellte Fruchtzucker alles andere als gut. Denn während die natürlich in Obst vorkommende Fructose in kleineren Mengen und mit vielen gesundheitsfördernden Nähr- und Vitalstoffen in den Körper gelangt, hat der industrielle Fruchtzucker dieses gesunde Plus nicht zu bieten. Ganz im Gegenteil.

Forscher fanden nämlich heraus, dass Fruchtzucker vom Körper sehr viel schneller in Fett umgewandelt wird als Glucose. Doch damit nicht genug: Er fördert auch die Einlagerung von Fett aus der Nahrung und ist somit ein richtiger Dickmacher. Zudem ist Fructose das einzige Kohlenhydrat mit einem direkten Einfluss auf die Harnsäure. Und die Wirkung setzt unmittelbar nach dem Konsum ein. Bei der Verstoffwechselung von Fructose werden nämlich vermehrt körpereigene Purine hergestellt. Die wiederum baut der Körper zu Harnsäure um.

Das ist besonders gefährlich für Gicht-Patienten, können ihre Nieren doch in der Regel aufgrund einer genetisch bedingten Stoffwechselerkrankung nicht ausreichend Harnsäure ausscheiden. Als Folge haben sie ohnehin zu viel Harnsäure im Blut und einen dauerhaft erhöhten Harnsäurespiegel.

Viele Softdrinks - stark erhöhtes Gicht-Risiko

Wie schädlich die Fructose sein kann, haben auch Studien belegt. So zeigte etwa eine Untersuchung (1), dass mit vermehrter Zufuhr von Fructose das Gicht-Risiko steigt. Tranken Männer mehr als zwei Gläser Fruchtsaft pro Tag, hatten sie ein um 81 Prozent erhöhtes Risiko gegenüber Männern, die nur einen Fruchtsaft im Monat tranken. Konsumierten sie fünf bis sechs mit Fructose gesüßte Softdrinks pro Woche, stieg ihr Gicht-Risiko um 29 Prozent im Vergleich zu Männern, die maximal einen Softdrink im Monat konsumierten. Bei einem mit Fructose gesüßtem Softdrink pro Tag erhöhte sich das Gicht-Risiko um 45 Prozent, bei zwei oder mehr Softdrinks täglich sogar um 85 Prozent.

Harnsäure kann auch Leber, Nieren und Herz schädigen

Doch nicht nur wegen des erhöhten Gicht-Risikos sollten fructosehaltige Lebensmittel nur sporadisch und in geringen Mengen auf dem Speise- und Trinkplan stehen. Zu viel Harnsäure im Blut kann auch das Entstehen von Nierensteinen fördern, das Risiko für Bluthochdruck erhöhen und dazu beitragen, dass die Zellen ihre Fähigkeit verlieren, auf Insulin zu reagieren. Diese Insulinresistenz wiederum kann beim regelmäßigen Verzehr von großen Fructosemengen zu einer Fettleber und Diabetes führen.

Somit ist der ausgiebige Konsum von Fruchtzucker in vielerlei Hinsicht gefährlich, insbesondere für Gicht-Patienten, deren Harnsäurewert ohnehin erhöht ist.

Quelle:  Haas & Health Partner Public Relations GmbH

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