Europas aktivste Gesundheitsfans: Finnen und Deutsche
Archivmeldung vom 11.01.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.01.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Deutschen fühlen sich im internationalen Vergleich besonders aufgefordert, etwas für ihre Gesundheit zu tun. Mehr als die Menschen in nahezu allen anderen Ländern Europas ergreifen sie nach eigenen Angaben die Initiative, um für ihre Gesundheit zu sorgen.
Nur die Finnen übertreffen sie dabei,
so die Studie Reader's Digest Europe Health 2006, bei der über 25.000
Menschen in 15 Ländern repräsentativ zu Gesundheitsthemen befragt
wurden und deren Ergebnisse jetzt bekannt gegeben wurden.
Entsprechend intensiv setzen sich die Deutschen mit allen Fragen rund um die Gesundheit auseinander und sammeln Informationen aus allen verfügbaren Quellen. Damit zählen sich die Deutschen neben den Schweizern bei Gesundheitsthemen zu den Bestinformierten in Europa. Die Konsequenz spürt der Apotheker im Verkaufsgespräch: Wenn der Deutsche ein Präparat kauft, schaut er nicht nur auf den Preis, sondern auch ganz genau auf die Qualität der Produkte, und das mehr als seine europäischen Nachbarn.
Ob weniger Gewicht, mehr Fitness oder die regelmäßige Einnahme von
Vitaminen und anderen gesundheitsfördernden Präparaten - die
Deutschen gehören zu den Gesundheits-Aktiveren. Aus einer Liste mit
acht verschiedenen Aktivitäten zur Verbesserung der Gesundheit haben
41% der Deutschen drei oder mehr Maßnahmen ergriffen. Im europäischen
Schnitt waren es 37% der Menschen. Die Schweizer sind mit 40%
vergleichbar aktiv. Nur die Finnen sind mit einem Wert von 48% noch
aktiver, während sich die Russen mit 19% am wenigsten aktiv für die
Gesundheit einsetzen.
An erster Stelle stehen bei den Deutschen die regelmäßige Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen (56% gegenüber 42% im europäischen Durchschnitt) sowie die Bemühungen, Gewicht zu reduzieren (53% gegenüber 45% im europäischen Durchschnitt). In diesen Punkten liegen die Deutschen sogar an der Spitze vor den anderen Ländern in Europa.
Wenn die Deutschen ein freiverkäufliches Medikament erwerben,
achten sie auf die Kosten, auch wenn der Preis nicht die größte Rolle
spielt. 68% der Deutschen greifen gerne auf günstigere Generika
zurück. Der europäische Durchschnitt liegt mit 59% deutlich darunter.
67% der Deutschen halten Generika für genauso wirksam wie
Originalprodukte - auch dieser Wert liegt über dem europäischen
Schnitt von 59%.
Den Ausschlag für die Wahl eines freiverkäuflichen Medikamentes
oder Heilmittels geben freilich nicht der Preis, sondern die
Empfehlungen des Arztes oder Apothekers sowie die eigene Erfahrung
mit dem Produkt. Der Preis kommt mit 42% weit nach der Qualität des
Produktes und seiner Inhaltsstoffe (60 %). Dennoch liegt die
Preissensibilität der Deutschen mit 42 % über dem Durchschnitt in
Europa (37%). Nur die Polen (62%), Tschechen (48%) und Finnen (58%)
messen dem Preis ein noch größeres Gewicht zu.
Nahezu zwei Drittel der Deutschen (60%) probiert gerne neue Arzneimittel. Dabei vertrauen sie neuen Angeboten besonders dann, wenn ihnen der Hersteller bekannt ist.
Wenn es um die Gesundheit geht, verstehen sich die Deutschen als
aufgeklärte Patienten. 87% der Deutschen fühlen sich sehr gut
informiert zu Gesundheitsthemen. Damit erreichen sie wie die
Schweizer (92%) einen Spitzenwert, der deutlich über dem europäischen
Durchschnitt von 72% liegt. Als Informationsquelle genießt der Arzt -
in Deutschland genauso wie in allen anderen Ländern - das größte
Vertrauen. Der Ärztestreik konnte das Vertrauen der Deutschen in ihre
Ärzteschaft übrigens nicht erschüttern, im Gegenteil: 68% der
Deutschen erklärten in der Studie, sie unterstützen den Ärztestreik.
Neben dem Arzt - als Ratgeber mit höchstem Vertrauen - nehmen die Medien und insbesondere gedruckte Publikationen wie Zeitschriften, Nachschlagewerke und Broschüren einen großen Stellenwert ein. Auch Informationsstände in Apotheken und Drogerien finden bei den Deutschen mehr Aufmerksamkeit als bei anderen Europäern. Das Internet hat sich bereits für ein Drittel der Deutschen zu einer bedeutenden Informationsquelle für Gesundheitsfragen entwickelt. Nur Informationen per SMS haben bisher kaum eine Bedeutung.
Mit der Studie Reader's Digest Europe Health ermittelt der Verlag
jährlich die Einstellung der Europäer zu zentralen Fragen der
Gesundheit. Dabei wird das Gesundheitsbewusstsein der Europäer
genauso untersucht wie z. B. ihre Einschätzung von
Informationsquellen, Therapie-Maßnahmen oder des Images der
Pharma-Industrie.
Repräsentativ zur Bevölkerung befragt Reader's Digest in 15
Ländern seine Kunden schriftlich mit einem Fragebogen. Dabei werden
Abweichungen zur Bevölkerung wie z. B. in der Altersstruktur durch
eine quotierte Selektion und Gewichtung ausgeglichen. Die Studie
Reader's Digest Europe Health gibt daher ein repräsentatives Bild für
die Bevölkerung der jeweiligen Länder wieder. Die gewichtete Basis
für die Studie umfasst 25.376 Fälle für Europa, davon 9.469 Fälle für
Deutschland. Die Erhebung wurde zwischen Mai und Juli 2006
durchgeführt.
Die 15 Länder, die im Rahmen der Studie Reader's Digest Europe Health 2006 untersucht wurden, sind: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Spanien, Tschechien und Ungarn.
Quelle: Pressemitteilung Reader's Digest Deutschland: Verlag Das Beste GmbH