Die wahre Ursache der Pocken: Dr. Oidtmann - Teil 7
Archivmeldung vom 08.09.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie aktuelle Affenpocken-Panikmache hat mich dazu veranlasst, einen kritischen Faktencheck zu dem Thema zu erarbeiten. Da es sich um eine Pockenvariante handeln soll, geht die Suche nach den Fakten also mit den "normalen" Pocken los. Dies berichtet der Medizinjournalist Hans U. P. Tolzin auf "Impfkritik.de".
Weiter berichtet Tolzin: "Hier gehts zu den vorhergegangenen Teilen: Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6
Denn: Wenn bereits bei den "normalen" Pocken die Frage nach den Ursachen nicht wirklich geklärt sein sollte, dann muss die auch Rolle der Pocken-impfung als Ursache für das Verschwinden der Pocken neu überdacht werden. Da aber die Pockenimpfung die "Mutter aller Impfungen" darstellt, hat das Ergebnis dieses Fakten-checks möglicherweise nicht nur Konsequenzen für die Einschätzung der Affenpocken, sondern für alle impfbaren Infektionskrankheiten. Wer geht mit mir auf die Suche nach der Wahrheit und prüft mit mir die Analyse von Dr. Oidtmann auf Plausibilität?
[Zitat:]
Der Eckstein für das Sinken der Pockensterblichkeit in Preußen im Jahre 1806
Eine königliche „Vorschrift wegen der gegen die Verbreitung der Schafpockenkrankheit zu beachtenden Maßregeln vom 27. August 1806“
Abb.In dieser königlichen Verordnung besitzen wir den veterinärpolizeilichen Dämpfer der Pockenepidemien auch für die Menschen; sie bedeutete den ersten großen Umschwung in den stallwirtschaftlichen Missständen der damaligen liederlichen Pockenzucht der Wollschafe.
Die kgl. Verordnung vom 27. August 1806 verpflichtet alle Besitzer von Schäfereien, „alles zu beobachten, was nötig ist, um der Verbreitung der Pocken Einhalt zu tun.“
„Die Besitzer der mit Pocken befallenen Schafherden und die Schäfer müssen den Ausbruch der Pocken sogleich dem Landrat und den Grenznachbarn anzeigen, bei Vermeidung einer Strafe, welche außer dem Schadenersatz für jeden Interessenten, für den Schäferknecht auf 5 Taler, den Schäfer auf 10 Taler und dem Eigentümer der Schäferei auf 25 Taler festgesetzt wird, und der in Absicht der ersteren Personen im Falle des Unvermögens eine Leibesstrafe substituiert werden kann.“
„Sobald der Ausbruch der Pocken in einer Herde bekannt ist, muss nicht nur der Besitzer mit derselben von der Grenze der Nachbarn (200 Schritt), sondern es müssen auch diese mit ihren Schafen von der Grenze der Ortschaft, deren Herde mit der Pockenkrankheit behaftet ist (200 Schritt), zurückbleiben, also zusammen 400 Schritt.“
§ VI.: „Sobald die Pocken in einer Schafherde ausgebrochen ist, muss aller Verkauf oder Tausch aus derselben so lange unterbleiben, bis die Krankheit völlig aufgehört hat, und selbst der Verkauf der anscheinend gesunden Häupter kann in dieser Zeit nicht stattfinden, bei Strafe von 5 Talern für jedes verkaufte Stück.“
§ VII: „Wenn auch die Pockenkrankheit aufgehört hat, so müssen doch die gesund gebliebenen Herden von den Triften [Treibwege] der krank gewesenen wenigstens noch sechs Wochen nach völlig aufgehobener Krankheit zurückbleiben.“
§ V.: „Übertreten die Schäfer und Schäferknechte die angeordneten Hütungsgrenzen, so findet dafür Bestrafung nach Vorschrift der Gesetze … statt.“
Nach Inkrafttreten der königlichen Vorschrift im Jahre 1807 waren alsbald in den königlichen Landen die Pocken in den Schafherden wie ausgestorben; pockige Wolle und pockige Schaffelle gingen nicht mehr in den Handel. Das Jahr darauf, im Jahre 1808, begann denn auch das große Sinken der Pockensterblichkeit bei den Menschen.
Obige Verordnung war merkwürdiger Weise nur auf den Schutz der Schafe gegen das Pockengift berechnet. Die Motive derselben, rein landwirtschaftlicher Natur, dachten nicht im Entferntesten an die große Wohltat, welche durch diese Ausrottung des Pockengiftes aus der Handelswolle auch den Menschen bezüglich ihrer Verseuchungsgefährdung erwiesen wurde.
Gleichwie man heute die Trichine von dem Menschen nur dadurch abwehren kann, dass man die Trichine beim Schweine und überhaupt die trichinösen Schweine ausrottet und den Handelsverkehr trichinösen Schweinefleisches strenge verbietet, gerade so waren vor 75 Jahren die Pocken der Menschen nur dadurch zu beseitigen, dass man die Pocken bei den Schafen bekämpfte und den Handelsverkehr mit pockiger Wolle und pockigen Schafsfellen bei Strafe verbot.
Von diesen segensreichen pockenzerstörenden Maßregeln des landwirtschaftlichen Ministers wurden unbegreiflicherweise die praktischen Ärzte und selbst die hohen Medizinalbeamten gar nichts gewahr. Sie sahen allerdings die Menschenpocken plötzlich verschwinden, - wie früher die Pest; aber sie ahnten die Ursache dieser Seuchenlöschung nicht, trotzdem dieselbe für den Volkswirt so nahe lag. Kurz, die Tierärzte hatten die Pocken bei den Schafen künstlich gelöscht, die Pockenwolle aus dem Verkehr gebannt, den Menschenärzten dagegen waren die Menschenpocken ohne ihr Wissen und ohne ihr Zutun unter den Händen entschlüpft.
Abb.Dieser großartige Umschwung in der Hantierung mit pockigen Wollen und Schafsfellen, - wozu noch die Einführung der Fabrik- und Rückenwäsche der Schafwolle und die Kunst der Wollentschweißung kam, - fiel zufällig in die Zeit, als die Menschenärzte hier und da in verschwindend wenigen Fällen begonnen hatten, nach Jenners Weisung beim Impfen statt des Menschenpockengiftes sich des Kuhpockengiftes zu bedienen; und die ärztlichen Autoritäten der Gegenwart sind wirklich naiv genug, das große Sinken der Pockensterblichkeit nicht auf jene großartigen kulturgeschichtlichen Vorgänge der Pockenlöschung in der Wolle, sondern auf die beginnende Verdrängung der Menschenpockenimpfung durch die Kuhpockenimpfung zurückzuführen.
Aber sehen wir uns den Krieg der Kultur gegen die Pocken der Schafherden in den einzelnen Ländern etwas näher an und fragen wir uns, ob das nicht in der Tat ein Pocken-Vernichtungskrieg auch für die Menschen zu nennen war. [Zitatende]"
- Datenbasis: Zum Originaltext in altdeutscher Schrift
Quelle: Impfkritik