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Kardiologenverbände von AF AWARE rufen dazu auf, dem Vorhofflimmern mehr Aufmerksamkeit und Aufklärungsarbeit zu widmen

Archivmeldung vom 08.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch HB

Laut Umfrage erachten viele Ärzte die Behandlung von Vorhofflimmern als schwierig; Patienten seien sich der Risiken, der Komplexität und der Behandlungsmöglichkeiten dieser am häufigsten auftretenden Herzrhythmusstörung nicht bewusst.

Vier führende Patienten- und Ärzteverbände gaben heute die Gründung von AF AWARE (Atrial Fibrillation AWareness And Risk Education - Risikobewusstsein und -aufklärung zum Vorhofflimmern) bekannt. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Initiative, die die Probleme aufzeigen und konkret angehen will, die mit der weltweit wachsenden Belastung durch das Vorhofflimmern einhergehen.

Bei Vorhofflimmern (englisch: Atrial Fibrillation - AF) handelt es sich um eine verbreitete, aber zu selten erkannte und kaum verstandene Herzrhythmusstörung, die mit einer Minderung der Lebensqualität, mit häufigen Krankenhauseinweisungen und einem erhöhten Risiko, schwere und möglicherweise tödliche kardiovaskuläre Komplikationen wie Schlaganfall bzw. Tod zu erleiden, einhergeht.

Anlässlich der World Heart Rhythm Week (Weltweite Herzrhythmus-Woche) haben sich die World Heart Federation (WHF), die Atrial Fibrillation Association (AFA), die europäische Schlaganfall-Initiative Stroke Alliance For Europe (SAFE) und die europäische Fachgesellschaft für Rhythmologie European Heart Rhythm Association (EHRA) zusammengetan, um ihre Kollegen weltweit aufzurufen, das Bewusstsein für Vorhofflimmern und damit einhergehende kardiovaskuläre Komplikationen wie etwa Schlaganfälle zu schärfen.

Vorhofflimmern ist die vom Arzt am häufigsten diagnostizierte Form von Herzrhythmusstörungen (1). Es handelt sich dabei um ein rasch zunehmendes Problem für die öffentliche Gesundheit, an dem derzeit allein in denUSA und Europa schätzungsweise sieben Millionen Menschen leiden, wobei sich diese Zahl bis zum Jahre 2050 aufgrund des wachsenden Anteils älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung voraussichtlich verdoppeln wird (1),(2).

"An Vorhofflimmern leidende Patienten haben aufgrund ihrer Krankheit eine wesentlich niedrigere Lebensqualität als Gesunde. Falls diese nicht behandelt wird, besteht darüber hinaus ein höheres Risiko, einen Schlaganfall oder eine andere kardiovaskuläre Komplikation mit schweren und belastenden Konsequenzen zu erleiden", so Trudie Lobban, CEO der AFA. "Da Vorhofflimmern mit einer Verfünffachung des Schlaganfallrisikos einhergeht, ist das Morbiditäts- bzw. Todesrisiko ebenfalls deutlich höher. Darüber hinaus haben Patienten mit AF, die einen Schlaganfall erleiden, eine schlechtere Prognose als Patienten ohne AF."

Im Rahmen einer internationalen Studie, bei der AF AWARE 1.600 Kardiologen aus 11 Ländern befragte, wurde bestätigt, dass Patienten besser über das Vorhofflimmern, dessen Konsequenzen und Behandlungsmöglichkeiten aufgeklärt werden sollten.

Trotz des Wesens und der Risiken des Vorhofflimmerns gab jeder vierte Patient in der Umfrage an, AF nicht wirklich verstanden zu haben und nicht erklären zu können, was diese Krankheit ausmacht. Nur ein Drittel machte sich wegen des Vorhofflimmerns Sorgen bzw. war deshalb ängstlich. Die Patienten bewerteten alle Risiken unterschiedslos als hoch und bestätigten die beträchtlichen Auswirkungen des Vorhofflimmerns auf ihre Lebensqualität und ihre Fähigkeit, den Alltag zu bewältigen.

"Nur wenige Patienten kennen die realen und schwerwiegenden Folgen des Vorhofflimmerns", sagte Professor Günter Breithardt von der WHF. "Patienten müssen daher unbedingt besser aufgeklärt werden. Ziel der Initiative AF AWARE ist es, zunächst darauf aufmerksam zu machen, dass diese komplexe Krankheit nicht ausreichend verstanden wird. Ausserdem soll bei Ärzten, Patienten, dem Gesetzgeber und allgemein in der Öffentlichkeit das Bewusstsein dafür gestärkt werden, dass für eine umfassende Behandlung des Vorhofflimmerns auch die vielfältigen Auswirkungen berücksichtigt werden müssen."

Die meisten befragten Kardiologen (61%) gaben an, dass ihre Patienten besser und genauer über Vorhofflimmern aufgeklärt werden sollten. Die Qualität des Patienteninformationsmaterials zu AF wurde als schlechter eingestuft als das für andere verbreitete kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt, Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel, Diabetes und Hirnschlag erhältliche Material.

"AF-Patienten müssen über ihre Krankheit sehr viel besser aufgeklärt werden und Ärzte können dabei eine zentrale Rolle spielen", betonte Professor Vardas, designierter Präsident der EHRA. "Die Umfrageergebnisse weisen darauf hin, dass AF-Patienten möglicherweise resignieren angesichts der Tatsache, mit dieser Krankheit und ihren Komplikationen leben zu müssen. Die World Heart Rhythm Week und AF AWARE bieten uns die Chance, gemeinsam die Lebensqualität der Patienten, die mit Vorhofflimmern leben müssen, durch mehr Informationen und Aufklärungsarbeit zu verbessern."

Literaturhinweise

(1) Fuster V et al. ACC/AHA/ESC guidelines for the management of patients with atrial fibrillation. European Heart Journal 2006, 27:1979-2030.

(2) Go AS et al. JAMA 2001, 285: 2370-2375.

Quelle: Weber Shandwick

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