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Wundermittel oder Hokus Pokus? Experten verraten, ob Kollagen-Produkte die Haut wirklich nachhaltig straffen können

Archivmeldung vom 17.02.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.02.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Dr. Jennifer Quist und Prof. Dr. Sven Quist
Dr. Jennifer Quist und Prof. Dr. Sven Quist

Bildrechte: Dermatologie Quist Fotograf: Dermatologie Quist

Anti-Aging-Produkte werden von einem Inhaltsstoff aktuell sehr geprägt: Kollagen zum Einnehmen. Die Versprechen sind groß - sie reichen von straffer Haut bis zur Reduzierung von Falten. Doch handelt es sich dabei um ein echtes Wundermittel oder lediglich um einen Mythos?

"Die zunehmende Begeisterung für Kollagen-Produkte ist verständlich, jedoch sollten Verbraucher genau verstehen, was sie von diesen Produkten erwarten können", sagt Dr. Jennifer Quist. "Die Wirkung ist da, man darf aber definitiv nicht zu viel versprechen." Sie leitet gemeinsam mit Prof. Dr. Sven Quist ein großes Haut- und Laserzentrum in Mainz und weiß, dass der Wunsch nach straffer Haut und einem jugendlichen Aussehen viele Menschen in die Marketingfalle tappen lässt. Nachfolgend verraten sie, was man mit Kollagenprodukten wirklich erreichen kann und was man sonst noch für ein frischeres Aussehen tun kann.

Aufgaben und Wirkung von Kollagen

In der Welt der Anti-Aging-Produkte gewinnt Kollagen - ein Protein, das einen essenziellen Bestandteil des Bindegewebes in Haut, Knochen, Knorpeln, Sehnen und Zähnen bildet - zunehmend an Bedeutung, denn es ist für Struktur, Elastizität und Festigkeit verantwortlich. Mit dem Alter nimmt die natürliche Kollagenproduktion ab, was zu Linien, schlaffer Haut und Falten führen kann. Die Anwendung von Anti-Aging-Produkten, die selbst Kollagen enthalten oder die Kollagenproduktion anregen, ist ein Versuch, diesem Prozess entgegenzuwirken. Cremes, Seren und Nahrungsergänzungsmittel sollen das Erscheinungsbild der Haut verbessern.

Die Wirksamkeit von Kollagen in Anti-Aging-Produkten hängt dabei von individuellen Faktoren wie dem Lebensstil, der genetischen Veranlagung und den Umweltbedingungen ab. Es ist daher ratsam, realistische Erwartungen zu haben und die Produkte sorgfältig auszuwählen. Orale Kollagen-Produkte in Form von Pulver, Kapseln oder Getränken, die die Produktion von innen fördern sollen, sind hauptsächlich als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich und beeinflussen nicht nur die Haut, sondern auch die Knochen, Gelenke und Haare. Allerdings benötigt die Wirkung etwas Zeit, da das Kollagen zunächst aus dem Verdauungstrakt aufgenommen und im gesamten Körper verteilt werden muss. Topisch angewandte Kollagen-Produkte, so beispielsweise Cremes, Seren und Lotionen, wirken direkt auf die Haut, um Feuchtigkeit zu spenden, die Hautelastizität zu erhöhen und Falten zu reduzieren. Auch hier hängt die Wirksamkeit stark von individuellen Faktoren ab.

Die Grenzen von Kollagen-Produkten

Grundsätzlich sollten sich Verbraucher darüber im Klaren sein, dass die Wirkung von Kollagenprodukten bezüglich Straffung und Faltenreduktion begrenzt ist. Zwar kann die Zufuhr von Kollagen den Kollagenspiegel erhöhen - jedoch gibt es nur begrenzte wissenschaftliche Belege dafür, dass oral eingenommenes Kollagen überhaupt effizient von der Haut aufgenommen wird, um die Struktur und Elastizität zu verbessern. Topisch angewandte Kollagenprodukte können vorübergehend die Hautfeuchtigkeit verbessern und vorübergehende Veränderungen erzielen, doch eine dauerhafte Erhöhung des Kollagens in der Haut ist nicht garantiert. Entsprechend wichtig ist es, realistische Erwartungen zu haben. Zusätzlich zur Anwendung von Kollagenprodukten sollten sich Verbraucher in jedem Fall um einen gesunden Lebensstil, eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Hydratation und eine geeignete Hautpflege bemühen. In Kombination mit solchen und ähnlichen Hautpflegemaßnahmen können Kollagen-Produkte möglicherweise effektiver sein.

Diese Faktoren beeinflussen das Hautbild

Neben Kollagen gibt es noch weitere Faktoren, die für ein jugendliches Hautbild eine Rolle spielen. Elastin, Hyaluronsäure und Antioxidantien halten die Haut nicht nur prall und hydratisiert, sondern schützen auch vor freien Radikalen durch Sonnenlicht und Umweltverschmutzung, die vorzeitige Hautalterung verursachen können. Eine gesunde Ernährung mit ausreichender Hydratation unterstützt die Hautgesundheit von innen heraus - und sorgt so für eine pralle und gesunde Haut. Daneben ist auch eine regelmäßige Anwendung von Sonnenschutzmitteln entscheidend. Schädliche Gewohnheiten wie zu wenig Schlaf, Rauchen oder ein übermäßiger Alkoholkonsum können die Hautalterung beschleunigen und sollten daher vermieden werden. Ähnliches gilt für chronischen Stress. Zudem erfordert ein jugendliches Hauptbild eine individuell angepasste Hautpflege, die die Reinheit und Gesundheit der Haut bewahrt. Individuelle Hautpflegebedürfnisse und Therapiekonzepte sollten daher in jedem Fall mit einem auf Anti-Aging spezialisierten Dermatologen besprochen werden.

Für ein frischeres Aussehen bieten Spezialbehandlungen wie Ultherapy, Sofwave oder Facestim zusätzliche Möglichkeiten. Ähnliches gilt für nicht-invasive Multifacials, die Reinigung, Peeling, Extraktion, Hydratation und Schutz kombinieren, um eine Vielzahl von Hautproblemen, darunter Falten, verstopfte Poren und Hyperpigmentierung, zu behandeln. Zusätzlich kann die gezielte Anwendung von Hyaluronsäure-Fillern oder Botox zu einem frischeren Aussehen beitragen. Auch hier ist eine individuelle Beratung in jedem Fall ratsam, um die besten Möglichkeiten zu erkunden.

Über Dr. Jennifer Quist und Prof. Dr. Sven Quist:

Die Haut ist nicht nur das größte Organ des Menschen. Sie erfüllt auch eine wichtige soziale Funktion und sie entscheidet maßgeblich darüber, wie wohl man sich in seinem Körper und vor allem in der Gesellschaft fühlt. Dabei ist es natürlich, dass die Haut mit den Jahren ihre Spuren zeigt. In vielen Fällen führt das jedoch zu einem Unwohlsein, körperlich und seelisch. Um der Hautalterung zu trotzen, entscheiden sich zahlreiche Menschen für einen Eingriff beim plastischen Chirurgen. Oft bereuen sie diesen Schritt, denn das Ergebnis ist nicht immer wie gewünscht und kann im schlimmsten Fall deformiert und unnatürlich wirken und mit starken Schmerzen oder Narben verbunden sein. Dr. Jennifer Quist und Prof. Dr. Sven Quist gehen bewusst einen anderen Weg: Anti-Aging bedeutet für sie minimal-invasive Verfahren - eine OP kommt bei ihnen in diesen Fällen primär nicht in Frage.

Quelle: Dermatologie Quist (ots)

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