Ein Mangel an Mikronährstoffen kann sich gravierend auf Psyche und Hirnleistung auswirken
Archivmeldung vom 13.03.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Einsicht und Erkenntnis, dass die Ernährung einen erheblichen Einfluss auch auf die Hirnleistungsfähigkeit und auf die psychische Befindlichkeit hat, steckt immer noch in den Kinderschuhen. Allerdings wird dieses Thema zunehmend auch von Wissenschaftlern erforscht, wie nachfolgend beschriebene Facharbeiten dokumentieren.
Im Journal of Nutritian Health and Aging vom September/ Oktober 2006 wurden zwei Fachartikel über die Effekte von Nahrungsmitteln auf Struktur und Funktionen des Nervensystems publiziert. Die Veröffentlichungen stammen von der französischen Akademie für Medizin in Paris.
Darin ist zum Thema „Mikronährstoffe“
sinngemäß Folgendes zu lesen:
Es wurde lange Zeit nicht völlig akzeptiert,
dass die Ernährung einen Einfluss auf die Hirnstruktur haben kann, ebenso wie
auf die Hirnfunktionen, einschließlich der intelektuellen und kognitiven
Fähigkeiten.
Tatsächlich sind die meisten Mikronährstoffe wie Vitamine
und Spurenelemente für die Glukoseverwertung des Nervengewebes wichtig;
beispielsweise ist die Anwesenheit von Vitamin B1 notwendig, da das Nervengewebe
Glukose als Energieträger verwendet. Die Hirnleistungsfähigkeit, besonders von
älteren Menschen, ist von der Verfügbarkeit dieses Vitamins abhängig.
Folsäure ist wesentlich für die Hirnentwicklung und für den Erhalt des
Gedächtnisses während des Älterwerdens.
Vitamin B6 kann mit Erfolg bei
prämenstruellen Depressionen eingesetzt werden.
Vitamin B6 und B12 sind
direkt an der Synthese einiger Neurotransmitter beteiligt. B12 (Cobalamin)
verzögert das Auftreten von Demenzzeichen; eine Supplementierung mit diesem
Vitamin verbessert cerebrale und kognitive Funktionen bei älteren Menschen.
Erwachsene mit grenzwertigen Vitamin-B12-Konzentrationen entwickeln Zeichen von
kognitiver Veränderungen.
Die Nervenenden im Gehirn enthalten – nach den Nebennieren – die höchsten Vitamin-C-Konzentrationen im menschlichen Körper.
Vitamin D könnte für die Prävention neuroimmunologischer und
neurodegenerativer Erkrankungen von Interesse sein.
Vitamin E ist in den
antioxidativen Schutz der Nervenzellmembranen involviert, sogar Vitamin K hat an
der Biochemie des Nervengewebes einen Anteil.
Eisen ist notwendig für
die Sauerstoffversorgung und für die Energieproduktion sowie für die Bildung von
Neurotransmittern und Myelin. Eisendefizite sind z.B. bei Kindern mit ADD (ADS/
ADHS) gefunden worden. Eine schlechte Eisenversorgung vermag bei Kindern
außerdem zu Intelligenzdefiziten zu führen.
Ein gestörter Kupferstoffwechsel kann für die Entstehung von Alzheimererkrankungen mitverantwortlich sein. Mangan, Kupfer und Zink sind Teile antioxidativer Enzyme, die das Gehirn vor freien Radikalen schützen.
Das volle genetische Potential eines Kindes für sein körperliches Wachstum und für seine mentale Entwicklung kann selbst durch einen subklinischen Mangel an Mikronährstoffen beeinträchtigt sein. Kinder und Erwachsene mit einem schlechten Ernährungsstatus sind bezüglich Verhaltensstörungen und mentaler Störungen gefährdet.
Durch diätetische Maßnahmen können diese Defekte korrigiert
werden - allerdings nur bis zu einem gewissen Grad. In der Tat kann die
Nahrungszusammensetzung kurzzeitige, aber auch langzeitige Effekte haben –
sowohl in positiver, als auch in negativer Hinsicht.
Referenz:
Bourre
JM: Effects of nutrients (in food) on the structure and function of the nervous
system: update on dietary requirements for brain; J Nutr. Health Aging. 2006
Sep-Oct; 10(5):377-85
Kommentar:
Gerade in der heutigen Zeit, in der
man zwangsweise auf Leistung getrimmt wird, sollte man besonders fit sein -
körperlich wie auch mental. Schade nur, dass ausgerechnet unsere
Leistungsgesellschaft einen immer mangelhafteren Ernährungsstil mit sich bringt.
Der Fast-Food-Imbiss, das flink aufgewärmte Essen aus der Dose sind für viele
eine ideale Zeitersparnis. Die Ernährung der Kinder gleitet vielen Erwachsenen
aus den Händen. Es fehlt die Kontrolle darüber, wieviel und was sie essen. So
„futtern“ sie unkontrolliert ihre Pizza, Burger, Chips etc., anstatt eine
vernünftige Mahlzeit zu sich zu nehmen.
Die Mikronährstoffversorgung kommt bei solchen folgenschweren Ernährungsgwohnheiten zu kurz. So kann u.a. die Bildung bestimmter Neurotransmitter gestört sein; das kann Verhaltensstörungen, Hirnleistungsstörungen und Gedächtnisstörungen nach sich ziehen. Müssen wir uns dann wundern, wenn immer mehr alte Menschen an Demenz erkranken und das Thema ADS in aller Munde ist?
Fazit:
Für die Gesundherhaltung von Körper und Geist ist zum einen eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitalstoffen erforderlich. Wer gesund bleiben möchte und dies bisher wenig beachtet hat, sollte deshalb schleunigst seinen Ernährungsstil auf vitalstoffreiche Kost umstellen. Zum anderen empfiehlt es sich, die fehlenden Mikronährstoffe dem Stoffwechsel gezielt wieder zuzuführen, um den Vitalstoffpool wieder aufzufüllen. Die beste Voraussetzung hierfür ist eine exakte Mikronährstoffanalyse des Blutes.
Quelle: Pressemitteilung Diagnostisches Centrum für Mineralanalytik und Spektroskopie DCMS GmbH