Stevia wieder in aller Munde
Archivmeldung vom 16.11.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.11.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlStevia rebaudina, auch genannt das „Honigblatt“, feiert mal wieder ein Comeback bei den Verbrauchern in Deutschland. Bei den Ureinwohnern von Paraguay erfreut sich die Pflanze seit Jahrhunderten großer Beliebtheit und dies nicht nur wegen der Süße, sondern auch wegen den sehr guten Eigenschaften für die Gesundheit.
So hilft Stevia unter anderem auch gegen Entzündungen. 1999 wuchs
die Zahl der deutschen Verbraucher, die ohne Reue gesund süßen wollten, jedoch
machte die EU im Jahre 2000 einen Strich durch die Rechnung, denn es wurde
untersagt Stevia als Lebensmittel zu vertreiben. Begründen wollte man dies
damit, daß es in der EU ein neuartiges Lebensmittel ohne Zulassung sei. Ein
Lebensmittel, welches jedoch seit Jahrhunderten und auf der ganzen Welt
Anwendung findet als neuartig einzustufen, war von Anfang an ein wackliges
Argument. Später fand man heraus, daß die Zucker- und Süßstoffindustrie den
Konkurrenten Stevia nicht gerne gesehen hatte, konnte man doch deutlich den Verlust von Marktanteilen spüren. Über das Bundesministerium für gesundheitlichen
Verbraucherschutz und Veterinärmedizin übte man Druck seitens der deutschen
Regierung auf die EU aus, man gab den Druck weiter, den man von der Industrie
bekam.
Zahlreiche Händler nahmen damals Stevia aus dem Programm, es
blieben nur wenige übrig, die weiterhin Stevia verkauften, nur nicht mehr als
Lebensmittel. Als Rohstoff für die Kosmetikindustrie war und ist Stevia in der
EU weiterhin zugelassen und als Rohstoff kann man Steviaprodukte weiterhin
anbieten. Natürlich ließen sich zahlreiche Kunden und Interessenten vom
„Verbot“ abgeschreckt worden und auch die Medien taten ihr Übrigens, um diesen
Trend zu verstärken. Gerade für kleinere Händler war die Beschneidung der
Möglichkeiten im Steviavertrieb mit großen finanziellen Belastungen, wie
Umsatzrückgang usw. schwer zu Buche geschlagen.
Heute, im Jahre 2005, jedoch ist eine deutliche Wende
ersichtlich. Die Verbraucher sind kritischer geworden und hinterfragen die
Gründe für das „Embargo gegen die gesunde Süße“. Zum Glück hatte die Medienhetze von damals
kaum bleibende Wirkung entfaltet, obwohl man damals schwere Geschütze
aufgefahren hatte. Man war sich seitens der Presse auch nicht zu schade
unhaltbare Behauptungen, wie der Verzehr von Stevia würde die DNS beschädigen
und Krebs auslösen, in die Welt zu setzen. Gleichzeitig wurde der weiße
Industriezucker als gesund und lebensnotwendig hingestellt. Was die Verbraucher
ebenfalls stutzig macht ist die Tatsache, daß Japan und die USA jährlich
tonnenweise Stevia importieren und gerade in Japan Stevia bei der Herstellung von Diätprodukten sehr
populär ist. Es ist aber auch mutigen deutschen Händlern zu verdanken, die
jahrelang konsequente Verbraucheraufklärung betrieben haben, daß Stevia heute noch
ein Thema in Deutschland ist. Die Wahrheit kann man nicht ewig verstecken und
es zeichnet sich in Sachen Stevia eine große Trendwende ab, dem Verbraucher muß
nur noch mehr bewußt gemacht werden, daß er mit seinem Einkaufsverhalten die
Macht hat Dinge zu verändern.
Natürlich ist Stevia nicht gleich Stevia, wie überall gibt
es große Qualitätsunterschiede, welche aber leider für den Endverbraucher oft
nicht leicht ersichtlich sind. Wichtig für die Qualität von Steviaprodukten ist
eine Ernte zur rechten Zeit und eine schonende Weiterverarbeitung. Endprodukte
sollten rückstandsfrei und so frisch wie möglich sein. Gute Händler können mit
Zertifikaten die Herkunft und die Herstellungsmethoden belegen. Leider ist wie
immer der Preis nicht immer der richtige Anhaltspunkt. Seriöse Händler stellen
sich gestärkt durch höhere Nachfrage nach Stevia in den Vordergrund.
Hier finden Sie einen unserer früheren Berichte über Stevia:
Verbotene Gesundheit - Ein Bericht über Stevia