Bayern fehlen etwas seltener am Arbeitsplatz
Archivmeldung vom 30.11.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn Bayern sind die krankheitsbedingten Fehltage leicht rückläufig: Im Jahr 2020 fehlte ein beschäftigtes Mitglied der Betriebskrankenkassen (BKK) durchschnittlich an 16,3 Tagen, im Vorjahr waren es noch 16,6 Tage. Traditionell kann der südlichste Freistaat im bundesweiten Vergleich einen niedrigen Krankenstand verzeichnen; im bundesweiten Durchschnitt sind es knapp zwei Tage mehr.
Bei den Krankheitstagen aufgrund von Covid-19 liegt Bayern rund 8 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Auch innerhalb Bayerns gibt es große regionale Unterschiede mit einem ausgeprägten Nord-Süd-Gefälle. Vielfältig ist das Krankheitsgeschehen zudem nach Wirtschaftsgruppen und Krankheitsarten. Der BKK Landesverband Bayern hat die aktuelle Arbeitsunfähigkeitsstatistik (AU-Statistik) seines Dachverbandes ausgewertet.
In Starnberg der niedrigste Krankenstand, in Kronach der höchste
Die Oberbayern verzeichnen durchschnittlich nur 14,1 Arbeitsunfähigkeitstage im Jahr. Darunter belegen die Ortsansässigen Starnbergs mit 11,6 AU-Tagen mit Abstand die geringsten Fehltage. Ober- und Unterfranken liegen mit 19,1 Kalendertagen dagegen weit über dem bayerischen und bundesweiten Durchschnitt. Die oberfränkische Stadt Kronach führt aktuell die AU-Statistik Bayerns mit 23,9 Kalendertagen an.
Die beschäftigten BKK-Mitglieder in der Oberpfalz zählen 17,6 AU-Tage, gefolgt von Mittelfranken, Niederbayern und Schwaben mit je 16,7 AU-Tagen. Auf Kreisebene bilden Pfaffenhofen an der Ilm mit 16,1 Tagen und Rottal-Inn mit 16,3 Tagen in etwa den bayerischen Durchschnitt ab. Eine Gesamtübersicht der AU-Statistik nach Kreisen findet sich im Grafik- und Tabellenanhang zur Presseinformation.
Muskel-Skelett-Erkrankungen noch vor psychischen Störungen
Nach wie vor stehen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems auch in Bayern an erster Stelle bei den Arbeitsunfähigkeitstagen; gut vier Krankheitstage im Jahr entfallen auf Rücken und andere Körperbereiche. An zweiter Stelle folgen mit 2,7 Tagen psychische Erkrankungen. Zwar ist der Anteil psychischer Leiden an den Fallzahlen aller Krankheitsarten mit knapp sechs Prozent vergleichsweise gering, jedoch zählen sie mit knapp 43 Tagen je Fall mit Abstand zu den langwierigsten Erkrankungen. Psychische Störungen werden als solche immer häufiger erkannt, entsprechend diagnostiziert, aber verlagern dabei auch andere Erkrankungen.
Covid-19-Erkrankungen in Bayern überdurchschnittlich
Wer an Covid-19 erkrankt ist, fehlte 2020 bayern- wie bundesweit durchschnittlich an gut 9,2 Tagen. In Bayern war die Bevölkerung von der Pandemie jedoch überdurchschnittlich häufig betroffen. Auf ein beschäftigtes BKK-Mitglied entfielen im südlichsten Freistaat mit der Diagnose Covid-19 knapp 0,08 Krankheitstage, bundesweit waren es 0,07 Tage. Damit lag die Bevölkerung Bayerns rund 8 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Große Unterschiede auch nach Wirtschaftsgruppen
Ob in der Abfallentsorgung, im Reinigungsdienst, im Erdbau oder in der Brief- und Paketzustellung - diese Berufsgruppen sind starken körperlichen Belastungen und oft auch Wind und Wetter ausgesetzt. Entsprechend hoch sind hier die Ausfallzeiten, die weit über 20 Tage im Jahr reichen. Vergleichsweise selten krank melden sich Mitarbeitende im IT-Sektor oder in freiberuflichen wissenschaftlichen Dienstleistungen, die im Durchschnitt unter zehn Tagen arbeitsunfähig sind.
Datenbasis: Die Betriebskrankenkassen analysieren seit über vierzig Jahren die krankheitsbedingten Fehlzeiten in Deutschland. In die repräsentative Auswertung der 2020er-Zahlen flossen die Daten von rund 40 Prozent der 2,5 Millionen BKK-Versicherten in Bayern ein. Krankenstand ist der prozentuale Anteil der Krankgeschriebenen je Kalendertag. Für den betrachteten Zeitraum (2020) berechnet sich dieser in Bayern bei den beschäftigten Mitgliedern so: 16,3 Krankheitstage gemessen an 365 Kalendertagen entsprechen einem Krankenstand von 4,46 Prozent.
Quelle: BKK Landesverband Bayern (ots)