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Gefahr für Mobilität und Selbstständigkeit: Mangelernährung im Alter erhöht Risiko der Pflegebedürftigkeit

Archivmeldung vom 26.03.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Mit steigender Lebenserwartung gewinnt auch das Thema Ernährung immer mehr an Bedeutung. Schließlich gilt es, die eigene Gesundheit möglichst lange zu erhalten, um den bevorstehenden Lebensabschnitt aktiv und lebenswert gestalten zu können. Die Realität zeigt aber, dass viele Senioren zu wenig oder das Falsche essen und damit ihre Selbstständigkeit im Alltag riskieren.

Wird der Körper nicht mehr ausreichend mit Energie, Eiweiß und lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt, drohen langfristig Muskelabbau und Schwächezustände. Damit steigt nicht nur das Risiko von Stürzen und Knochenbrüchen, auch im Falle einer Verletzung oder Erkrankung stellt stark abgebaute Muskulatur eine weitere Gefahr da. Schließlich benötigt der Körper für Immunabwehr und Wundheilung große Mengen an Stickstoff, die er im Muskelgewebe abbaut. Fehlen diese Reserven in Phasen besonderer Belastung, beispielsweise bei Operationen, schweren Entzündungen oder Knochenbrüchen, kann es zu einem übermäßigen Eiweißabbau in der Herz- und Atemmuskulatur kommen.

Chronische Mangelernährung und ihre Folgen sind gravierend. Sie reichen von körperlicher Schwäche, verstärktem Abbau geistiger Fähigkeiten und Depressionen bis hin zur erhöhten Pflegebedürftigkeit. Viele dieser Symptome werden oft als gewöhnliche Alterserscheinungen verkannt. Angehörige und Ärzte sollten aufmerksam werden, wenn aus einem kräftigen Menschen ein zerbrechlich wirkender Senior wird. Wird eine Mangelernährung nicht rechtzeitig erkannt und behoben, kann die Entkräftung des Körpers auch mit einer Ernährungstherapie nicht mehr aufgehalten werden. Die zunehmende Schwäche und Pflegebedürftigkeit in Verbindung mit einem wachsenden Ernährungsdefizit bedeutet für viele Senioren auch den Verlust der Selbstständigkeit im Alltag. "So betrachtet sind Altenheime oft das Sammelbecken für mangelversorgte, schwache Senioren, bei denen es ambulant nicht mehr möglich ist, Ernährungsdefizite auszugleichen", betont Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Seniorenliga (DSL).

Auf Gewichtsverlust achten

Damit es gar nicht so weit kommt, sollten Angehörige die Essgewohnheiten ihrer älteren Verwandten genau beobachten. Denn Mangelernährung ist nicht einfach zu erkennen, da auch Senioren mit einem leichten Übergewicht betroffen sein können. Wichtigstes Alarmsignal für eine Mangelernährung ist vielmehr ein unbeabsichtigter Gewichtsverlust. Während bei jüngeren Erwachsenen eine Abnahme von mehr als fünf Prozent des Körpergewichts innerhalb von drei Monaten als relevant angesehen wird, ist bei älteren Menschen jeglicher auffällige Gewichtsverlust ernst zu nehmen und zu hinterfragen. Ältere Menschen sollten daher alle zwei Wochen ihr Gewicht kontrollieren und möglichst auch dokumentieren.

Angesichts dieser Problematik sind Angehörige, Betreuende und Pflegekräfte gefordert, erste Anzeichen einer drohenden Mangel- und Unterernährung bei älteren Menschen ernst zu nehmen und Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährungs- versorgung zu ergreifen. Informationen hierzu bietet die DSL mit der Broschüre "Mangelernährung erkennen und vermeiden". Sie ist kostenlos und kann postalisch angefordert werden bei der Deutschen Seniorenliga e.V., Gotenstraße 164, 53175 Bonn oder im Internet unter www.dsl-mangelernaehrung.de abgerufen werden.

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Seniorenliga e.V.

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