Cannabis-Sorten: Welche macht einen müde?
Archivmeldung vom 21.10.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Anja SchmittAuch, wenn es von vielen Politikern immer häufiger kritisiert wird: Der Besitz von Cannabis ist heute in der Bundesrepublik noch immer strafbar. Konsumenten steht so kaum eine andere Alternative zur Verfügung, als das Cannabis zu nehmen, das sie gerade bekommen können. Aus diesem Grund ist es kaum verwunderlich, dass viele Anwender gar nicht wissen, dass eine sehr große Bandbreite an verschiedenen Sorten von Cannabis existiert. Die Klassifizierung, die dabei am bekanntesten ist, stellt die Unterscheidung zwischen Indica und Sativa dar.
Welche Sorte des Cannabis zum Einschlafen besser geeignet ist und wodurch sich die einzelnen Arten auszeichnen, erklärt der folgende Beitrag.
Das High-Gefühl – Cannabis Sativa
Bei der Cannabis Sativa handelt es sich um eine hellgrüne schmale, hochwachsende Pflanze, deren Konsum statt sedierend eher anregend und erhebend wirkt. Besonders viele Anwender schätzen daher den zerebralen Rauschzustand, der sich durch seine kreativitätsfördernde Wirkung auszeichnet.
Marihuana-Sorten, bei denen der Anteil an Sativa dominiert, wie etwa Amnesia Haze, wirken so vor allem inspirierend, motivierend und appetitanregend. Daneben wirkt sich Sativa auf Übelkeit lindernd aus und die Konzentrationsfähigkeit wird gefördert. In einigen Fällen ist jedoch auch eine psychedelische Wirkung möglich.
Das Stoned-Gefühl – Cannabis Indica
Die Cannabis Indica weist eine dunklere Farbe als die Sativa auf, außerdem ist sie kleiner und kompakter. Die Blätter gestalten sich wesentlich breiter als die der Sativa. Der körperliche Zustand des Rausches, der durch den Konsum von Indica ausgelöst wird, wird typischerweise als „stoned“ bezeichnet.
Sorten, bei denen der Anteil an Indica überwiegt, beispielsweise Kush, wirken demnach eher entspannend, sensibilisierend und beruhigend. Die Konsumenten können einen gesteigerten Appetit wahrnehmen und fühlen sich häufig müde. Nicht zu vernachlässigen ist jedoch auch der angstlösende Effekt, der von der Cannabis Indica ausgeht.
Beheimatet ist die Cannabis Indica in den Ländern Zentralasiens und Indien, wie Tibet, Pakistan und Afghanistan. Die Blüten zeichnen sich im Vergleich zu der Sativa durch einen intensiveren Duft und ein höheres Gewicht aus.
Die unterschiedlichen Wirkungen der Cannabis-Sorten
Der Grund dafür, weshalb Indica und Sativa derart unterschiedliche Effekte auslösen, ist heute wissenschaftlich noch nicht eindeutig belegt. Wissenschaftler nahmen in der Vergangenheit oft an, dass die jeweiligen Konzentrationen an CBD, THC und ätherischen Ölen die Wirkung beeinflussen. Alpha-Pine, die in den Indica-Sorten stärker vertreten sind, wirken beispielsweise sedierend.
Allerdings wird durch aktuelle Forschungen vielmehr die Annahme nahegelegt, dass die Unterteilung in Indica und Sativa sich vor allem auf reine Willkür zurückführen lässt. Das Ergebnis einer Studie, die im Jahr 2013 mit über 1.000 verschiedenen Cannabis-Sorten durchgeführt wurde, zeigte, dass aus einer morphologischen Perspektive zwischen den beiden Pflanzen zwar durchaus Unterschiede bestehen, diese auf ihre Wirkungsweise jedoch keine Rückschlüsse erlauben.
Durch weitere Studien aus den Jahren 2017 und 2015 wurde dieses Ergebnis bestätigt. Demnach handelt es sich bei der Unterteilung in Indica und Sativa um ein System der Klassifizierung, das im Grunde keinen Sinn ergibt. Dennoch zeigt sie sich im Bereich des Freizeitkonsums durchaus als praktisch, da die Anwender sich so einen Eindruck über die mögliche Wirkung und den Geschmack verschaffen können.
Die Unterteilung ist dagegen jedoch für den medizinischen Bereich von keiner Bedeutung. Hier sollte sich die Orientierung demnach vielmehr auf die Zusammensetzung der verschiedenen Cannabinoide und den Gehalt der Wirkstoffe konzentrieren.
----