Wie gesund, fit und fidel?
Archivmeldung vom 26.09.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBei einer Rumpfbeuge erreichen 43 % aller 4- bis 17-Jährigen in Deutschland Das sind einige der ersten Ergebnisse von KiGGS, der Kinder- und Jugendgesundhenicht das Fußsohlenniveau. 15 % der Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren sind übergewichtig. Unter einer allergischen Erkrankung leiden aktuell 16,7 % aller Kinder im Alter bis zu 17 Jahren.
Bei 21,9 % aller 11- bis 17-Jährigen findet man Auffälligkeiten beim
Essverhalten. Das sind einige der ersten Ergebnisse von KiGGS, der Kinder- und
Jugendgesundheitsstudie des Robert Koch-Instituts, die am 25.09.2006 der
Fachöffentlichkeit vorgestellt wurde. Mit 17.641 Teilnehmern liefert die
europaweit einmalige Studie erstmals ein umfassendes Bild von der Gesundheit der
Heranwachsenden in Deutschland, das alle Altersstufen umfasst und auch
Laborbefunde einschließt. KiGGS wurde durch die Bundesministerien für Gesundheit
sowie für Bildung und Forschung finanziert.
"Die KiGGS-Ergebnisse sind
die Basis für eine bundesweite Gesundheitsberichterstattung zu Kindern und
Jugendlichen und liefern Ansatzpunkte für gezielte Interventionen und
Präventionsstrategien", sagte Bärbel-Maria Kurth, Studienleiterin und im Robert
Koch-Institut Leiterin der Abteilung für Gesundheitsberichterstattung und
Epidemiologie, bei der Eröffnung des Symposiums. "Erstmals gibt es nun
verknüpfbare Daten aus den verschiedenen Ebenen des gesundheitlichen Geschehens
der Heranwachsenden", unterstreicht Bärbel-Maria Kurth.
So sind zum
Beispiel Übergewicht und Adipositas häufiger bei Kindern aus sozial
benachteiligten Schichten, bei Kindern mit Migrationshintergrund und bei
Kindern, deren Eltern ebenfalls übergewichtig sind. Bei Jugendlichen mit
Essstörungen ist der Anteil der Auffälligen mit niedrigem sozioökonomischem
Status mit 27,6 % fast doppelt so hoch wie der in der oberen Sozialschicht (15,5
%). Die als auffällig Klassifizierten weisen höhere Quoten an psychischen
Auffälligkeiten und Depressivitätsneigung auf. Sie sind weniger zufrieden mit
ihrem Körperselbstbild, rauchen mehr und berichten häufiger über die Erfahrung
sexueller Belästigung. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, bereits
im frühen Jugendalter über Essstörungen aufzuklären, Betroffene frühzeitig zu
erkennen und Hilfsangebote zielgerichtet zu erweitern.
Bei dem Survey
wurden alle "KiGGS-Kinder" medizinisch untersucht, zum Beispiel hinsichtlich
Sehvermögen, Blutdruck, Schilddrüsenvolumen, Ausdauer und Koordinationsvermögen.
In einem Fragebogen wurden Eltern und ab elf Jahre auch die Kinder selbst unter
anderem zu Unfällen, Krankheiten, Schmerzen und zum Gesundheitsverhalten
befragt. Die dreijährige Untersuchungsphase der bundesweit repräsentativen
Datenerhebung endete im Mai 2006.
Die Abstracts der Tagungsvorträge sind
im Internet abrufbar (www.rki.de). Eine ausführliche Darstellung von Ergebnissen
wird im Mai 2007 im Bundesgesundheitsblatt publiziert. Im Oktober 2008 werden
die Daten als so genannter Public Use File der Fachöffentlichkeit verfügbar
gemacht.
Weitere Informationen: http://www.kiggs.de
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.