Johanniskraut vertreibt die schlechte Stimmung
Archivmeldung vom 17.04.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJohanniskraut hat den Beweis seiner Wirksamkeit bei leichten bis mittelschweren Depressionen durch viele Studien längst erbracht. Dennoch wird diese Heilpflanze von der Schulmedizin oft ignoriert - oder es wird sogar vor ihrer Anwendung gewarnt.
Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um moderne Antidepressiva gilt es, das Potenzial von Johanniskraut zu würdigen. Darauf verweist die Zeitschrift "Naturarzt - Ihr Gesundheitsratgeber" in ihrer kommenden Ausgabe (Mai 2008).
Schon Paracelsus (1493-1541) beschrieb die antidepressive Wirkung des Johanniskrauts (Hypericum perfoliatum). Doch es dauerte lange, bis ihr herausragender Stellenwert in der Behandlung depressiver Zustände erkannt wurde. Und noch heute wird die Pflanze von Teilen der Schulmedizin regelrecht angefeindet.
Die Wirksamkeit von Johanniskrautextrakt konnte jedoch in 40 klinischen Studien nach wissenschaftlich anerkanntem Standard nachgewiesen werden - bei guter Verträglichkeit und geringerem Nebenwirkungspotenzial als synthetische Antidepressiva! Dies betont Prof. Dr. med. Volker Schulz (Berlin), Präsident der Gesellschaft für Phytotherapie, die Forschung mit pflanzlichen Arzneimitteln fördert, im Interview mit der Zeitschrift "Naturarzt".
Praxisstudien konnten zeigen, dass Johanniskraut nicht nur die psychischen, sondern auch körperliche Begleitsymptome wie chronische Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Magen- oder Herzbeschwerden, deutlich reduziert. Neben depressiven Verstimmungen lassen sich auch bei Ängsten, nervöser Unruhe, Erschöpfung, Schlafstörungen, Wetterfühligkeit, Wechseljahrsbeschwerden, Migräne und Reizblase Erfolge erzielen.
Bei einer diagnostizierten Depression werden 900 mg Gesamtextrakt pro Tag, bei leichteren depressiven Verstimmungen 300 bis 600 mg über drei bis sechs Monate verordnet. Die Wirkung tritt allerdings erst nach zwei bis sechs Wochen ein. Schwere Depressionen, Angstzustände und Psychosen müssen meist mit synthetischen Mitteln behandelt werden.
Unter den Nebenwirkungen wird immer wieder
auf eine erhöhte Lichtempfindlichkeit (Photosensibilisierung)
hingewiesen. Zwar ist diese theoretisch möglich, aber - selbst bei 900
mg täglich - äußerst selten. Allerdings können bei gleichzeitiger
Anwendung von blutgerinnungshemmenden Mitteln, bestimmten Antibiotika,
Digoxin (Digitalispräparate für das Herz) und Theophyllin (Mittel gegen
Bronchialasthma) Wechselwirkungen auftreten. Daher sollte die
Johanniskraut-Anwendung idealer Weise vom Arzt veranlasst werden.
Hypericum-Präparate sind preiswerter als synthetische Antidepressiva,
und sie werden - sofern vom Arzt verschrieben - von den Krankenkassen
erstattet.
Quelle: Zeitschrift "Naturarzt"