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Zusammenhang Corona-Impfung und Anstieg der Todesfälle? – Gegenseite in Widersprüche verwickelt

Archivmeldung vom 16.12.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.12.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Ein Leben lang gearbeitet und dann gestorben bevor die Rente kam?  (Symbolbild)
Ein Leben lang gearbeitet und dann gestorben bevor die Rente kam? (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Patientendaten der KBV zeigen einen steilen Anstieg unerwarteter Todesfälle seit Beginn der Corona-Impfungen. Die Gegenseite wehrt sich nun mit widersprüchlichen Spekulationen, teils skurrilen Vorwürfen und Strohmann-Argumenten. Belege liefert sie weiterhin nicht. Dies berichtet Susan Bonath im Magazin "RT DE".

Weiter berichtet Bonath auf RT DE: "Starben im ersten Impfjahr 2021 viermal mehr gesetzlich Krankenversicherte plötzlich und unerwartet als in jedem der fünf Vorjahre? Diese am Montag auf einer Pressekonferenz der AfD im Bundestag präsentierte Erkenntnis des Informatikers und Analyse-Spezialisten Tom Lausen aus den Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) sorgte für aufgeregte Reaktionen. Verantwortliche und Experten überboten sich mit widersprüchlichen Vermutungen, wilden Spekulationen, unbelegten Vorwürfen, Strohmann-Argumenten und für Laien nicht nachvollziehbaren Ausreden.

Lausen hat nach eigenen Angaben die Diagnose-Daten von 72 Millionen gesetzlich Versicherten für die Jahre 2016 bis 2021 sowie das erste Quartal dieses Jahres ausgewertet. Die KBV hatte die Daten im Zuge mehrerer Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) dem AfD-Bundestagspolitiker Martin Sichert übermittelt.

Der Analyst verglich in diesem Fall die Anzahl der Kodierungen für unerwartete Todesfälle in den einzelnen Jahren. Urplötzlich, so Lausen, hätten sich diese Fälle seit Beginn des Jahres 2021 mehr als vervierfacht. Kurz zuvor, Ende 2020, begannen in Deutschland die Massenimpfungen mit mRNA- und Vektorvakzinen gegen Corona, zunächst in den Altenheimen und beim Pflegepersonal – die zeitliche Nähe ist vorhanden.

Lausen und Sichert stellten auf der Pressekonferenz unmissverständlich klar: Niemand behaupte, dass die Impfung die Ursache für die Todesfälle sein müsse. Das könne man ja nicht wissen, ohne es genau zu untersuchen. Da dies bis heute nicht geschah, sei aber ein Zusammenhang nicht ausgeschlossen. Das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) müsse dies nun prüfen. Das sei seine gesetzliche Pflicht, der es bisher nicht nachgekommen sei. "Wir fordern die sofortige Aussetzung der Impfungen, bis der Verdacht widerlegt ist", erklärte Sichert.

KBV: Richtige Daten, falsche Interpretation?

Die KBV reagierte noch am Tag der Konferenz mit einer Pressemitteilung. Diese beginnt mit einer Unterstellung von KBV-Chef Andreas Gassen: Lausen und Sichert hätten in die Daten "etwas hineininterpretiert, was sie einfach nicht hergeben". Doch genau dies taten die beiden eben nicht. Sie forderten lediglich, einen möglichen Zusammenhang mit den Impfungen genau zu prüfen. Dass zumindest ein Verdacht besteht, erschließt sich ohne Weiteres. Diesen könnte man mit genauen Untersuchungen ausräumen. Erwünscht ist das wohl nicht.

Im zweiten Absatz wurde der KBV-Vorstand noch deutlicher: Aus den übermittelten Abrechnungsdaten ließen sich "keine Kausalzusammenhänge zwischen COVID-19-Schutzimpfungen und Todesfällen herstellen". Da diesen ausdrücklich niemand behauptet hat, handelt es sich um ein klassisches Strohmann-Argument: Man wirft dem Gegner einen Fehler vor, den er nie begangen hat, und lenkt vom eigentlichen Problem ab.

Und schließlich mündet der KBV-Vorwurf, Lausen und Sichert hätten unrichtig spekuliert, nicht etwa in einem Gegenbeweis, sondern in einer eigenen wilden Spekulation:

"Aus Sicht der KBV handelt es sich bei der dargestellten Zunahme der Todesfälle in den Quartalen I bis IV 2021 und Quartal I 2022 größtenteils um eine pandemiebedingte Übersterblichkeit."

Just Belege für ihre Behauptung liefert die KBV nicht. Zumal "Corona-Tote" akribisch gezählt werden. Sie hätten nicht die Diagnose eines unerwarteten, plötzlichen Versterbens aus unbekannter Ursache erhalten, sondern vielmehr mindestens die Nebenkodierung U07.1 – Nachweis des Coronavirus SARS-CoV-2.

ZI: Falsche Daten, verschleppte Sterbefälle?

Zumindest zweifelt die KBV in ihrer Erklärung nicht die Richtigkeit ihrer übermittelten Daten an. Sie beschränkt sich vielmehr auf den Vorwurf der falschen Interpretation. Im völligen Widerspruch dazu reagierte das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI). Dieses behauptete gegenüber dem Handelsblatt, entweder habe Lausen "Fehler bei der Eingabe" gemacht, oder die KBV habe die Daten fehlerhaft übertragen. Das ZI vermutet also falsche Daten oder eine falsche Auswertung.

Gleichwohl bleibt es ebenso des Gegenbeweises schuldig. Und der Rest der Begründung ist für Laien schlicht nicht nachvollziehbar. So sei etwa der "scheinbare Anstieg" eine "logische Konsequenz aus der Datenauswahl durch die AfD". Es handele sich "um einen Kohorten-Effekt".

Außerdem habe Lausen nur die Daten derjenigen abgefragt, "die im Jahr 2021 krankenversichert waren". Hier stellt sich die Frage: Gab es einen relevanten Unterschied bei der Anzahl der Versicherten im Jahr 2021 gegenüber den fünf Vorjahren, der die vierfach erhöhten Zahlen erklären könnte? Bei rund 72 Millionen Versicherten dürfte das ausgeschlossen sein. Aber es geht weiter mit fragwürdigen Aussagen in dem Blatt:

"Wer 2021 noch im System der Krankenversicherung war, für den kann logischerweise in den Jahren vorher auch gar keine Todesdiagnose gestellt worden sein", so die Erklärung für den steilen Anstieg der Zahlen ab 2021.

Das klingt etwas merkwürdig, man fragt sich, wie das ZI darauf kommt. Denn tot ist schließlich tot, und wer gestorben ist, müsste wohl umgehend aus dem Patienten-Pool der gesetzlichen Kassen fallen – erst recht, wenn ein Kassenarzt wie hier höchstselbst einen plötzlichen und unerwarteten Tod festgestellt hat. In einer Klinik Verstorbene tauchen in diesen Daten ohnehin nicht mit einer Todesfall-Diagnose auf, sondern scheiden eben aus. Noch skurriler klingt der nächste Satz im Handelsblatt:

"Dass bei dieser Kohorte in der Statistik in geringer Zahl auch Kodierungen für Todesfälle in den Vorjahren auftauchen, dabei könne es sich nur um einen Fehler bei der Eingabe oder Übertragung handeln."

Nur wie kommt das ZI auf die Idee, dass der immerhin massive Anstieg plötzlicher, unerwarteter Todesfälle, den Lausen aus der KBV-Datensammlung herausgefiltert hat, allein verspätet kodierten Todesfällen in den Vorjahren zuzuschreiben wäre? Wurde das untersucht? Und falls so etwas passiert sein könnte: Wäre dies dann nicht auch für die Vorjahre anzunehmen und ein gewisser Ausgleich zu erwarten? Mehr noch: Wäre eine Weiterführung Verstorbener als Versicherte nicht rechtswidrig, möglicherweise sogar Betrug?

Glaube, Spekulation, Beschimpfung

Die Krankenkasse AOK erklärte gegenüber der Springer-Zeitung Welt die von Lausen ausgewerteten Daten pauschal für "zweifelhaft". Sie selbst sei zu "völlig anderen Ergebnissen gekommen, die das Gegenteil belegten: eine Abnahme fraglicher Diagnose-Kodes zu plötzlichen Todesfällen. Die KBV-Daten selbst überprüft hat die AOK allerdings nicht.

Sodann wartete Thomas Mansky, früherer Professor für Qualitätssicherung an der Technischen Universität (TU) Berlin, mit weiteren vagen "Zweifeln" an den Daten auf. Sein Argument: Als Folge der Impfungen müsse die Todesrate der Impfkurve folgen. Das sei aber nicht so, da sie ab Januar 2021 sprunghaft nach oben schieße, obwohl zu Beginn zunächst nur Pflegeheimbewohner und -personal geimpft worden seien. Seine Schlussfolgerung: "Was immer die Zahlen zeigen, es können ganz sicher keine Impfnebenwirkungen sein."

So sicher sich Mansky sein mag: Beweisen kann auch er seine Behauptungen nicht. Sie implizieren zudem, dass plötzliche Todesfälle, so sie durch die Impfung ausgelöst würden, stets ad hoc den Spritzen folgen müssten, also nicht etwa in unterschiedlichen zeitlichen Abständen zu selbigen auftreten könnten, zum Beispiel nach einer unbemerkten oder nicht ausgeheilten Herzmuskelentzündung.

Bei t-online weiß man ganz genau auch ohne jede Untersuchung: Die Impfungen können nichts mit den Todeszahlen zu tun haben. "Corona-Leugner und Verschwörungsgläubige orakelten über einen Zusammenhang zwischen Impfung und erhöhter Sterberate", so das Portal mit inzwischen bekanntem Vokabular mit reichlich Pauschal-Beleidigungen.

Das Medium ließ Kristan Schneider, einen Mathematiker mit unbekannter Expertise, einen angeblichen "Denkfehler" Lausens erläutern. Dieser orakelte dazu: Die AfD rekrutiere damit Wähler in der "Corona-Leugner-Szene". Die Vakzine seien anfangs schleppend verimpft worden, was dem steilen Anstieg ab Januar 2021 widerspreche. Und schließlich: Schneider hält Corona als Ursache für plausibler, weil man seiner Ansicht nach auch Monate nach der Infektion an Spätfolgen sterben könne. Letzteres begründe wohl auch die teils erhebliche Übersterblichkeit der letzten Monate in Deutschland und Europa, so Schneider.

Geschrei und Ausreden ohne Belege

Nun können Tom Lausen und Martin Sichert immerhin mit KBV-Daten von 72 Millionen Versicherten aufwarten, die sie am Montag dem PEI übergaben. Damit das Institut für Impfstoffüberwachung und Arzneimittelsicherheit, so Lausens Rechtsanwalt Frank Großenbach, endlich seiner rechtlichen Aufgabe nachkommen könne, was es bisher leider nicht getan habe. Die Gegenseite indes blieb bisher jeden Beweis für ihre Abwehrbehauptungen schuldig.

Von der KBV wollte die Autorin wissen, wie sie ihre Spekulation, es handele sich um versteckte Pandemie-Tote, belegen könne. Eine Antwort in der festgesetzten fünfstündigen Frist blieb aus. Auch das ZI reagierte nicht in diesem Zeitrahmen auf eine Anfrage. Von Letzterem erbat sich die Autorin mehr Klarheit zu seinen Aussagen hinsichtlich etwaiger unterschiedlicher Kohorten und verspätet abgerechneter Sterbefälle.

Kurzum: Das Geschrei der Datenproduzenten und Experten war laut, ihre Behauptungen so spekulativ wie der Inhalt ihrer Vorwürfe. Nur Beweise dafür liefern sie – erneut! – nicht. Denn das müssten sie, um Lausens Datenanalyse zu widerlegen.

Nebenbei: Gute Argumente und Beweise für die Sicherheit hat zu erbringen, wer Massenimpfungen empfiehlt und teuer bewirbt – nicht umgekehrt. Nach zwei Jahren Kampagne sollte hier schon einiges auf dem Tisch liegen. Tut es aber nicht, stattdessen wird mit wilden Glaubens- und Moralbekenntnissen "argumentiert". Es ist bereits ein Skandal, dass Dritte die gesetzliche Aufgabe des PEI mit mühsam angeforderten Datensätzen privat übernehmen, weil das Institut sich dem verweigert.

Das Gebaren der KBV, des ZI und all der Experten und Medienschaffenden mag an ein uraltes Sprichwort erinnern: Der Teufel hat seine Großmutter erschlagen, als sie keine Ausreden mehr wusste."

Quelle: RT DE

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