Seit Pandemie: Deutsche trainieren häufiger
Archivmeldung vom 16.05.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Anja SchmittDie Pandemie hat unser Leben in vielen Bereichen grundlegend beeinflusst und verändert. Vom Sozialleben, über die Arbeitsweise bis hin zum Konsumverhalten und unserer Freizeitgestaltung. Während die getroffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie uns in Vielem einschränkte, hat die Not uns gleichzeitig erfinderisch gemacht und vielen Menschen geholfen sich auf die wirklich wichtigen Dinge zu besinnen. Zum Beispiel? Die eigene Gesundheit - mental und körperlich.
Sport vor und nach der Pandemie
Die Häufigkeit sportlicher Aktivität hat in Deutschland im Vergleich zu 2020 um ein Fünftel zugenommen. Durchschnittlich trainieren die Deutschen laut einer Umfrage der deutschen Fitness- und Lifestyleapp "Freeletics" an drei Tagen in der Woche bewusst ihren Körper. Während ein Großteil vor der Pandemie das Training in dafür vorgesehenen Fitnessstudios und ähnlichen Einrichtungen präferierte, entwickelte sich dieser Trend im Laufe der Lockdowns weiter in Richtung Heimtraining.
Sportgeräteherstellung verzeichneten große Umsätze, die Bestellungen stapelten sich und die Preise für gebrauchte Sportwaren stiegen auf verschiedenen Plattformen teilweise enorm.
Doch auch außerhalb des Krafttrainings gab es Veränderungen. Während das Leben in Vereinen zeitweise stillgelegt war und Mannschaftssportarten nur unter bestimmten Voraussetzungen ausgeübt werden konnten, gewannen Onlinetrainings, Aktivitäten in der Natur und das Laufen in all seinen Variationen wieder erhöhte Bedeutung.
Warum trainieren die Deutschen jetzt häufiger?
Doch was sind die Gründe, welche die deutsche Bevölkerung dazu bewegen, sich mehr um seine körperliche und gesundheitliche Konstitution zu kümmern?
Selbstbesinnung in chaotischen Zeiten
In den vergangenen Jahren durften, oder mussten, wir erleben, wie schnell sich unser Leben der eigenen Kontrolle entziehen kann. Sei es im Berufsleben, bezüglich der eigenen Gesundheitsvorsorge, unserem Sozialleben, oder der Urlaubsplanung. Viele Dinge, mit denen wir uns Zeit unseres Lebens identifizierten, änderten sich abrupt und lagen nicht länger im Bereich der eigenen Kontrolle.
Andere Bereiche rückten hingegen in den Vordergrund und lehrten uns auf stoische Weise unseren Fokus auf die Dinge im Leben zu legen, die wirklich in unserer Einflusssphäre liegen. Hierzu zählt nicht nur, dass der Rasen stets auf vier Centimeter getrimmt ist. Unsere eigene Gesundheit, unser Körper ist hier sehr naheliegend. Denn für gutes Training braucht es nicht zwingend ein voll ausgestattetes Gym. Das eigene Körpergewicht und ein paar wenige Hilfsmittel reichen vollkommen aus, um fit zu bleiben und sich auch so zu fühlen.
...wie der Geist, so der Körper?
Auch ein erhöhtes Bewusstsein für geistige Gesundheit ist in den letzten Jahren beobachtet worden. Während vielen hinlänglich bekannt ist, dass wir durch regelmäßige sportliche Betätigung Stress und Angst entgegenwirken können, ist es auch Fakt, dass dieser Effekt gegensätzlich ebenfalls wirksam ist. Denn durch einen achtsamen Umgang mit unserem Geist, zum Beispiel durch regelmäßige Entspannung, Meditation, bewusste körperliche Aktivität, lässt sich die Konstitution unseres Körpers verbessern.
Folgen sind mehr Energie am Tag, ein qualitativ hochwertiger Schlaf und mehr Freude am Tun.
Körper und Geist, Anspannung und Entspannung schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich vielmehr und tragen zu einer ganzheitlichen Gesundheit bei.
Die Suche nach Alternativen zum Gym
Not macht erfinderisch. War das Fitnessstudio des Vertrauens vor der Pandemie noch der Tempel der körperlichen Betätigung, mussten sich viele sportbegeisterte spätestens mit deren temporärer Schließung mit Alternativen auseinandersetzen. Und so entdeckten viele, dass Geräte für zuhause nicht die Welt kosten. Ob in freistehenden Ecken von Zimmer, Garagen, gemeinsam gemieteten Räumen - überall entstanden sogenannte Home-Gyms. Gab es keinen Platz, so wurden Fitness-Apps genutzt, welche heute durch AI (Artificial Intelligence) schnell personalisiert werden können. Gleichzeitig erlebten Fitness-Youtuber einen regelrechten Boom. Viele Homeworkout-Videos wurden produziert und nicht wenige Menschen trainierten per Online-Fitnesskurs. Ob Rudergerät, Laufband, Seiltrainer, Boxsack, Kettlebell, oder die klassische Yoga-Matte. Das Sortiment an Geräten für zuhause ist riesig und bietet für jede Raumgröße und jedes Fitnesslevel das passende Trainingsmedium.
Yoga Asana Pose / Bild: pixabay
Was sind die beliebtesten Sportarten?
Die Liebe zum Laufen wohnt den Deutschen inne. Dieser Trend wuchs während der Pandemie und wird von etwa jedem Zweiten Befragten nachgegangen. Auch die Wanderlust breitete sich aus. Gerade wenn der Urlaub im Ausland mit Strapazen verbunden ist, bietet sich Deutschland mit seiner Vielfalt, den Bergen, Seen und Wäldern, den Wanderrouten entlang der Burgen und Denkmäler für eine Tour an.
Wer es intensiver mag, beschäftige sich mich klassischem Gewichtheben, oder den Alternativen mit dem eigenen Körpergewicht. Denn auch Calisthenics und HIIT Workouts erlebten einen regelrechten Boom und sind für viele sportlich aktive nicht mehr wegzudenken.
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