CBD Öl: Modeerscheinung oder ein echtes Heilmittel?
Archivmeldung vom 19.11.2020
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Freigeschaltet durch Anja SchmittCBD Öl erfreut sich einer zunehmenden Beliebtheit bei diversen Nutzen, die auf die Wirkung schwören. Doch ist das nur ein Hype und eine bloße Modeerscheinung oder hat CBD Öl eine legitime Daseinsberechtigung? Gibt es wissenschaftliche Befunde, die eine positive Wirkungsweise nachweisen können? Gibt es Bedenken bei der Anwendung in puncto THC Gehalt? Wir klären auf über mögliche Risiken und Chancen, die mit einem Konsum von CBD Öl einhergehen.
Hanf im historischen Kontext
Je nach Land und Region gibt es verschiedene rechtliche als auch kulturelle Auffassung zum Thema Hanf. In der westlichen Hemisphäre ist ein negativer Tenor vorherrschend, sodass der Konsum unter Strafe steht. Konträr dazu ist der Konsum von Hanf in einigen Ländern legal, weil das Cannabisprodukt als medizinisches Produkt vertrieben wird. Doch wie steht es um die Hanfpflanze, wenn es um die Historie geht?
Hanf gilt seit Jahrhunderten, sogar seit Jahrtausenden in einigen Kulturen als Heilpflanze. In der chinesischen Medizin wird die Hanfpflanze bereits 2737 v. Chr. in dem Heilbuch "Shennong ben caojing" erwähnt. Auch in der alten ägyptischen Kultur wird Hanf namentlich als Heilmittel erwähnt und es gibt zahlreiche andere Kulturen rund um den Globus, die Hanf als medizinisches Produkt anerkannt haben. Eine trächtige Geschichte, die im 20. Jahrhundert zum Erliegen gekommen ist, zumindest in der westlichen Welt.
Mitte des 20. Jahrhunderts kam es zu Verboten, weil es einen Paradigmenwechsel gab. Die Hanfpflanze wurde nicht mehr als Medizinprodukt angesehen, sondern als Genussmittel. Es wurde im Jahre 1925 beim internationalen Opiumabkommen von Den Haag sogar mit anderen Drogen wie Heroin, Opium als auch Kokain gleichgesetzt. Bis heute dauern Diskussionen rund um die Hanfpflanze an, während sich der Konsum von CBD gleichzeitig erhöht.
Gibt es Bedenken bei CBD in puncto THC?
Wie bedenklich ist letztlich CBD Öl, welches aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnen wird? Trotz der Unstimmigkeit, die zum Teil immer noch herrscht, wenn es um die Hanfpflanze geht, ist CBD ein medizinisches Produkt. Es kann grundsätzlich bedenkenlos konsumiert werden und die Nebenwirkungen sind ebenfalls nur geringfügig vorhanden. Bei CBD handelt es sich um Cannabidiol, welches nicht psychoaktiv ist. Es gibt rechtliche Grenzen, die sicherstellen, dass ein kritischer THC Wert nicht überschritten wird. CBD Produkte machen zudem nicht süchtig und Anwender konsumieren Cannabidiol bei etwaigen Beschwerden. In Deutschland sind CBD Produkte nur frei verkäuflich, wenn ein THC Gehalt von 0,2 % nicht überschritten wird. Innerhalb dieser Rahmenbedingungen ist ein Rauschzustand ausgeschlossen.
Wirkungsweise und Anwendungshinweise
CBD Öl, bzw. Cannabidiol ist für die entzündungshemmende und angstlösende Wirkungsweise bekannt. Es wird bei psychischen Erkrankungen verwendet als auch bei äußerlichen Symptomen, wie zum Beispiel akuten Schmerzen. Je nach Symptomatik gibt es verschiedene Möglichkeiten Cannabidiol zu verwenden. Bei lokalen Schmerzen gibt es CBD Cremes und bei inneren Beschwerden empfiehlt sich das CBD Öl, welches über die Schleimhäute schnell aufgenommen wird.
Grundsätzlich gilt CBD Öl nicht als primäres Heilmittel, sondern als unterstützendes Mittel, neben einer Therapie. Es kann somit neben einer Therapie bei einer Depression als Hilfsmittel infrage kommen. Zudem ist eine Heilung nur mit CBD Öl ausgeschlossen und es gibt diesbezüglich nicht ausreichend Belege. Viel mehr geht es bei der Anwendung um eine Linderung der Symptomatik. Die CBD Öl Wirkung und Anwendung ist letztlich individuell und steht in Abhängigkeit zum Anwender.
Ist die Wirkung von CBD Öl wissenschaftlich belegt?
Zwar hat die Hanfpflanze eine lange Tradition als Heil- und Kulturpflanze, doch die Wissenschaft ist diesbezüglich noch nicht weit genug, um die Wirkungsweise wissenschaftlich zu untermauern. Im Klartext heißt dies, dass die positiven Eigenschaften von CBD noch unzureichend erforscht sind und es fehlen Langzeitstudien, welche die Eigenschaften von Cannabidiol belegen. Folglich ist es ratsam einen Arzt zu konsultieren, weil eine Behandlung mit CBD unter Umständen unzureichend ist, sodass Beschwerden sich verschlimmern können.
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