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Verbraucherschützer: Schokoladen-Eis enthält oft keine Schokolade

Archivmeldung vom 24.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Schokoladeneis oder doch nur Chemiepampe? (Symbolbild)
Schokoladeneis oder doch nur Chemiepampe? (Symbolbild)

Bild: Lighthunter / pixelio.de

Viele Unternehmen werben auf ihren Eispackungen mit Schokostückchen oder frischen Erdbeeren, doch oft befinden sich statt frischer Früchte Aromen in dem Eis. Das hat ein Marktcheck der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ergeben, über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. "Im Eisregal fehlt es nicht an schönen Bildern und Worten, aber regelmäßig an einer verbraucherfreundlichen Kennzeichnung", kritisiert Stephanie Wetzel, die den Test verantwortet.

"Ist beim Schokoladeneis Schokolade in der Eismasse? Welche Menge Erdbeeren ist im Erdbeereis? Antworten auf solche Fragen zu finden, darf nicht zum Suchspiel für Verbraucher werden." Die Marktwächter haben für ihren Test fast 50 Produkte der Sorten Vanille, Schokolade und Erdbeere untersucht. Maßgeblich für die Beschreibung eines Produktes sind die Leitsätze des sogenannten Lebensmittelbuches, eine Art offizielles Rezeptbuch, in dem beschrieben ist, welche Zutaten Lebensmittel enthalten sollen, damit sie ihren Namen verdienen. Allerdings sind die Vorschriften nicht rechtsverbindlich. Das Testergebnis ist nach Einschätzung der Verbraucherschützer entsprechend unbefriedigend: "Zwar entsprechen die meisten untersuchten Produkte den Leitsätzen, verbraucherfreundlich ist die Kennzeichnung jedoch vielfach nicht."

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen fordert daher eine Präzisierung des Lebensmittelbuches. Die Erwartung der Verbraucher beim Blick auf die Verpackung müsse hierbei berücksichtigt werden. Konkret enthielten von sechs untersuchten Schokoladen-Produkten nur drei Kakao, obwohl Schokolade auf der Verpackung abgebildet war. In Ordnung waren dagegen elf Eispackungen, die Schokostückchen versprachen und dies auch taten. Besonders unübersichtlich geht es beim Erdbeereis zu. "Drei Eissorten bezeichneten sich als Fruchteiscreme Erdbeere", heißt es im Marktbericht. Diese Bezeichnung ist im Lebensmittelbuch gar nicht vorgesehen. Denn stünde auf der Verpackung Erdbeereis, Erdbeereiscreme oder Erdbeerfruchteis, müsste der Anteil frischer Früchte laut Lebensmittelbuch wenigstens 20 Prozent betragen.

In dem Produkt fanden die Tester aber fast ausschließlich Aromen statt echter Früchte. Generell scheinen Bilder von Beeren auf der Verpackung kein Garant für einen hohen Anteil im Eis zu sein. Mal fanden sich zwischen zehn Prozent und 36 Prozent Früchte. Auch bei Vanilleeis wird gerne mehr versprochen. Wird das Produkt als Bourbon-Vanilleeis angepriesen, sollte auch das verwendete Gewürz durchgängig diese Spitzenqualität aufweisen. Doch das war im Test nur bei sieben von 19 Eispackungen der Fall. Die Menge der verwendeten Vanille gab nur ein einziger Hersteller an.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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