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Liebe geht DOCH durch den Magen: Zum Lobe der kleinen Erdbeeren

Archivmeldung vom 08.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Grafik: Herbert Jost-Hof
Grafik: Herbert Jost-Hof

Nun sind die ersten reif: Erdbeeren – nach den bereits in der Bibel diesbezüglich zitierten Äpfeln die zweitbeliebtesten Früchte der Verführung. Doch wie lange können Beziehungen nur aufgrund von Verführung bestehen?

Ja, es geht um Essen und Trinken und es geht natürlich in dieser Kolumne vor allem auch um Beziehungsfragen. Und womit beginnt jede Beziehung, die eine sexuelle Note beinhaltet? - Richtig, mit irgendeiner Art von Verführung.
Daher gibt es an hier in dieser Woche eine gute Nachricht für alle Verführerinnen und Verführer, alle Verführbaren und Verführungswilligen: Die Erdbeerzeit ist angebrochen. Und das rote Obst ist bekanntermaßen nicht nur gesund und vielseitig, sondern auch immer wieder gern gesehen als Medium des Erotischen.

Spätestens seit uns Kino und Fernsehen in Spielfilm und Werbung mit entsprechenden Bildern überflutet haben, hat sich das herumgesprochen und sich als visuelles Stereotyp in das kollektive Gedächtnis der Menschen in unserer Mediengesellschaft gebrannt.
Appetitlich aufgebretzelte Damen, die mit spitzen Fingern, an denen akribisch lackierte feuerrote Fingernägel glänzen, übergroße, pralle Erdbeeren in Sahne oder Schokolade stippen, um sie dann mit provozierender Langsamkeit in weitem Bogen an den kurvigen Linien ihrer mit einem raffinierten Designer-Nichts bekleideten Körper entlang zu ihren ebenfalls signalroten, feucht schimmernden Lippen zu bewegen, zwischen denen kleine rosa Zungenspitzen erscheinen, die ein wenig von Schokolade oder Sahne an- und ablecken, bevor die Frucht schließlich ihr verdient leckeres Ende findet zwischen blendend weißen Zähnen.
Und wir alle wissen, worum es hier eigentlich geht. Und wir alle verfallen der Metapher und fühlen und frühlingshaft angerührt.
Soweit die Verführungs-Szenerie.

Und wir alle wissen, wie es dann im richtigen Leben weitergeht, wenn eben dieses richtige Leben zuschlägt: Der Rausch der Sinne weicht dem weißen Rauschen der Banalität, das uns tagein-tagaus umspült und dem das Moment der Verführung meist nicht standhalten kann.
Warum eigentlich nicht?
Kurz gesagt: Es liegt – um bei unserem Bild zu bleiben – an den Erdbeeren. Nicht an ihnen grundsätzlich, sondern an dieser speziellen Art, die für jene Verführungsversuche eingesetzt wird. Und eigentlich wissen wir auch das.

Seien wir doch mal ehrlich ... Gut, die prallen roten Riesen sehen phantastisch aus und sie mögen, teilweise eingehüllt in die wohlschmeckenden Versprechungen von Sahne oder Schokolade, auch an Geschmack gewinnen – doch eigentlich haben sie wenig davon, denn die ganze Pracht besteht aus einem mehr an Wasser, das zu einem Weniger an Aroma führt. Oder anders formuliert: Es fehlt an wahrer Substanz.
Das ist bei vielen Verführerinnen und Verführern nicht anders. Die schillernde und charmante Oberfäche birgt leider oft keinen interessanten Kern. Was sich dann im Alltagsleben schnell bemerkbar macht, denn nichts durchdringt so schnell Fassaden wie die oft genug ätzende Realität mit ihren Wiederholungen und Ritualen, ihren Ärgernissen und ihrer Langeweile.

Die wahre Verführung, die zu dauerhaften Beziehungen führt, ist nicht oberflächlich, sondern geht tief - tiefer als Erotik, tiefer als Begehren. Das wahre Aroma der Liebe ist nichts, was von außen aufgeklatscht werden kann, sei die dazu verwendete Geste auch noch so aufreizend. Es ist weder Schokoladenguss noch Sahnehäubchen, sondern die Reife der Authentizität … und manche Menschen nennen das auch die “inneren Werte”.

Die aber sind, nicht nur bei den Erdbeeren, meist verborgen in den kleineren und unspektakuläreren Früchten. Gartenbesitzer wissen das … aber nicht nur sie. Eigentlich weiß das jede und jeder mit ein wenig Lebenserfahrung.

Also: Auf das Lob der kleinen Erdbeeren und aller, die sich in diesem Gleichnis auf ihrer Seite befinden!

Text von Herbert Jost-Hof

Passend zur Kolumne von Herbert Jost-Hof folgen hier nun zwei Rezepte, eines davon vegan.

Thunfischsteak mit pikanten Gewürz

Rezept für 4 Portion
Zutaten

2 EL Butter
2 Schalotte(n)
4 EL Sirup (Grenadine-Sirup)
1 Zitrone(n)
1 TL Senfkörner, gemahlen
1 TL Ingwer, gerieben
Cayennepfeffer
400 g Erdbeeren

Thunfisch
4 Thunfisch - Steaks, á 150 g
Meersalz
6 EL Sesam, schwarzer
2 EL Öl (Olivenöl), zum Braten

Zubereitung:
Gewaschene, entstielte Erdbeeren in feine Scheiben schneiden. Die Schalotten in der Butter glasig dünsten, Grenadine-Sirup, abgeriebene Zitronenschale, Zitronensaft, Senfpulver, Ingwer, Cayennepfeffer, Salz und Erdbeeren dazugeben, vorsichtig mischen, kurz heiß werden lassen ( nicht kochen), vom Herd nehmen.
Thunfisch mit Salz und Pfeffer würzen, die Ränder mit dem Sesamsamen bestreuen. Die Steaks in der Pfanne im Olivenöl vorsichtig beidseitig 1-2 Minuten braten.
Thunfischsteaks auf den lauwarmen Gewürz - Erbeeren anrichten. Mit Blüten garnieren.

Arbeitszeit: ca.30 Min.

Schmetterlingssalat

Rezept für 4 Portion
Zutaten

500 g Nudeln (Farfalle), gekochte
1 Paprikaschote(n), rote
1 Paprikaschote(n), grüne
100 g Champignons, frische
4 Tomate(n)
200 g Erdbeeren, frische
1 Bund Zitronenmelisse
1 Bund Pfefferminze
1 Schälchen Kresse

Für das Dressing:
1 Tasse Gemüsebrühe
1 Tasse Wein, weiß, trockener
4 EL Essig (Obstessig)
4 EL Öl (Erdnussöl)
Meersalz und schwarzer Pfeffer
4 cl Weinbrand

Zubereitung:
Die gekochten Nudeln in eine Schüssel geben. Die Paprikaschoten waschen, putzen und in Streifen schneiden. Die Champignons putzen und in Scheiben schneiden. Die Tomaten mit kochendem Wasser übergießen, enthäuten, entkernen und in Streifen schneiden. Die Erdbeeren putzen, waschen und halbieren. Die Kräuter verlesen, waschen und fein hacken. Die Kräuter mit den übrigen Zutaten zu den Nudeln geben und alles vorsichtig miteinander vermischen.

Für die Sauce die Gemüsebrühe mit dem Weißwein, dem Obstessig und dem Erdnussöl verrühren. Mit Salz und Pfeffer nach Geschmack würzen und mit Weinbrand aromatisieren.

Den Salat mit der Sauce anmachen, eine halbe Stunde im Kühlschrank ziehen lassen und anschließend servieren.

Arbeitszeit: ca.45 Min.

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