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Dresdner Christstollen - Das ist wirklich drin!

Archivmeldung vom 18.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Angeschnittener Dresdner Christstollen
Angeschnittener Dresdner Christstollen

Foto: © Alice Wiegand / CC-BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Wer schon einmal einen originalen Christstollen aus Dresden verspeist hat, kann sich sicher an seinen Geschmack erinnern. Der Grund dafür verbirgt sich im Teig: Nur ausgesuchte Zutaten finden ihren Weg in den saftigen Stollen. Welche es sind und unter welchen Kriterien sie ausgewählt werden, steht im folgenden Ratgebertext.

Das ist wirklich im Stollen drin:

Die Zusammensetzung hat beim Dresdner Christstollen eine traditionell-historische Komponente. Seine Rezeptur wird außerhalb der anerkannten Herstellerbetriebe weitgehend unter Verschluss gehalten. Als grundlegende Zutaten werden Mehl, Milch und Butter zu einem gebundenen Teig verarbeitet. Des Weiteren reichert man ihn mit Hefe an. Bestandteile wie Zimt, gemahlene Mandeln, rumgetränkte Sultaninen und Orangeat verleihen dem Stollen seine adventlichen Nuancen. Nun steht erst einmal das Backen an.

Nach dem Backvorgang beträufelt man den fertigen Stollen mit flüssiger Butter, um ihn im Anschluss großzügig einzuzuckern. Üblicherweise wird dafür Puderzucker verwendet. Die Form des Christstollens ist eine Anleihe an das Christuskind in der Krippe. Mit der Zuckerschicht wird hingegen eine Schneedecke nachempfunden. Nur wenn all diese Vorgaben erfüllt sind, hält man einen echten Dresdner Christstollen in den Händen. Zu erkennen ist er am goldfarbenen Siegel mit entsprechendem Schriftzug auf der Verpackung.

Die Geschichte der Zutaten:

Renommierte Bäcker greifen grundsätzlich zu hochwertigen Zutaten. Auf diese Weise sollen die qualitativen Ansprüche erfüllt werden. Auch heutzutage bringen viele Kunden das saisonale Gebäck mit Weihnachten in Verbindung.

Seit etwa 600 Jahren ist der Dresdner Stollen hierzulande bekannt. Eine Veränderung seines Aussehens oder seiner Zutaten wurde nicht vorgenommen. Zwar gibt es ähnliche Varianten, die sich jedoch nicht Original Dresdner Christstollen nennen dürfen. Einzig bei der Dosierung kommt es bei jedem Hersteller zu leichten Abweichungen. 

Jedoch war die Verwendung von Butter nicht von Anfang an selbstverständlich. In der mittelalterlichen Epoche erachtete die katholische Kirche Buttergebäck als zu üppig, da es ursprünglich als Fastengebäck deklariert wurde. Im Stollen befand sich anfangs nur Öl. Das Festliche war ihm damals noch nicht zu Eigen.

Mit dem Butterbrief der sächsischen Kurfürste an Papst Innozenz VIII. vollzog sich schließlich ein Wandel: Der kirchliche Würdenträger hob das Verbot auf, die Butter ersetzte nun das Öl als fettigen Inhaltsstoff. Seitdem wird der Dresdner Christstollen so gebacken, wie er heute bekannt ist.

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