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Zimt, Muskat, Nelke & Co: Weihnachtsgewürze

Archivmeldung vom 04.12.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild:     Pascoe Naturmedizin
Bild: Pascoe Naturmedizin

Warum Plätzchen, Zimtsterne, Vanillekipferl und Co. nicht nur gut für die Seele, sondern auch gesund für den Körper sind. In den Wochen vor Weihnachten heißt es alle Jahre wieder: Ausstechen, was das Zeug hält! Das Ziel sind leckere Weihnachtsplätzchen, Kekse und Zimtsterne. Zum Zuge kommen dabei gern Gewürze wie Muskat, Zimt oder Nelken – die zwar auch über das Jahr hinweg in der Küche zum Einsatz kommen, in Kombination aber unschlagbar sind, um weihnachtlichen Geschmack und weihnachtliche Aromen zu zaubern.

Was viele nicht wissen: Solche Gewürze sind nicht nur lecker, sondern haben oftmals auch gesunde Eigenschaften, von denen man beim (nicht übermäßigen) Essen profitieren kann. Das gilt allerdings nicht nur für Gewürze, sondern auch für andere Backzutaten, wie Hafer (Mehl, Flocken...) oder z.B. Walnüsse, die die Grundlage für einen Teig bilden oder diesen veredeln. Auch hier kann der Genießer der Weihnachtsplätzchen noch etwas für seine Gesundheit tun. Je nach Rezept sind z.B. ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren oder Omega-6-Fettsäuren und Beta-Glucan enthalten.

Wie gesund sind Weihnachtsplätzchen überhaupt?

Grundsätzlich ist das eine Frage der Menge sowie der eingesetzten Zutaten. Natürlich ist Weihnachtsgebäck nicht das gesündeste Lebensmittel schlechthin - schon allein, weil es in der Regel recht kalorienreich ist. Wenn man sich allerdings für ein Vollkornmehl aus einem gesunden Getreide entscheidet, gesunde Gewürze und Fette verwendet und es mit dem Essen nicht übertreibt, können Weihnachtskekse nicht nur die Seele streicheln.

Cassia-Zimt oder Ceylon-Zimt: Welche Sorte Zimt für Weihnachtsplätzchen verwenden?

Zimt: Eins der bekanntesten Weihnachtsgewürze ist der Echte Zimt (Zimtrinde, Cinnamomum aromaticum). Bereits im ersten chinesischen Kräuterbuch des Kaisers Shen Nung (ca. 2700 v.Chr.) wird Zimt erwähnt und zählt damit auch zu den ältesten Gewürzen. Für die heilende Wirkung und den würzigen Geschmack der getrockneten Zimtrinde sind unter anderem verschiedene ätherische Öle und Gerbstoffe verantwortlich, die z. B. antibakteriell, krampflösend, schmerzstillend wirken. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. Am häufigsten wird Zimt bei Appetitlosigkeit, Übelkeit, Blähungen sowie zur symptomatischen Behandlung anderer Verdauungsstörungen im Magen-Darm-Trakt eingesetzt.

Bekannt sind der günstigere Cassia-Zimt (auch: chinesischer Zimt, Cinnamomum aromaticum) und der in Sri Lanka heimische Ceylon-Zimt (Cinnamomum verum). Das Aroma des Zimtbaumes geht überwiegend auf das Zimtöl zurück. Cassia-Zimt enthält darüber hinaus einen höheren Gehalt an Cumarin, das in Ceylon-Zimt nur in geringen Mengen vorkommt. Da Cumarin als „gesundheitlich bedenklich“ eingestuft wurde, sollte es nicht in größeren Mengen und über einen längeren Zeitraum verwendet werden. Besonders hoch kann der Gehalt in Zimtsternen und Lebkuchen sein. Mit Blick auf die Gesundheit sollte man daher beim Backen auf den gesunden Ceylon-Zimt setzen.

Hafer: Hafer ist nicht nur ein Getreide, sondern auch eine Arzneipflanze

Seit mehr als 4000 Jahren wird der Hafer (Avena sativa) in Europa genutzt. Zunächst diente das Getreide vor allem als Viehfutter für Ziegen und Pferde. Später wurde Hafer in der menschlichen Ernährung ein wichtiger Lieferant für Eiweiß, Eisen und Fett, aber auch für Kohlenhydrate und Ballaststoffe. In Deutschland war der Hafer früher ein Hauptnahrungsmittel. Durch eine verbesserte Nährstoffversorgung des Gehirns und des Nervensystems hat Hafer einen positiven Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit und den Schlaf. In der Volksheilkunde wird das grüne Kraut des Hafers z.B. als Beruhigungsmittel bei nervösen Erschöpfungszuständen, urologischen und rheumatischen Beschwerden sowie allgemein als Aufbau- und Kräftigungsmittel genutzt.

Muskat bzw. Muskatnüsse: In geringen Mengen würzig, in höheren Dosen giftig

Die Muskatnuss, auch kurz Muskat genannt, (Myristica fragrans, Nux moschata) wurde im 16. Jahrhundert als das „Gold Ostindiens“ bezeichnet - dementsprechend teuer war selbst eine kleine Prise Muskat. Briten, Spanier, Portugiesen und Niederländer bekriegten sich sogar wegen Muskat. Als Heilpflanze wurde Muskatnuss früher von Naturvölkern in Asien bei Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden oder Kreislaufstörungen genutzt. Dies entspricht auch der heutigen Anwendung von Muskatnüssen in der Naturheilkunde, die Muskatnuss darüber hinaus bei nervösen körperlichen Beschwerden einsetzt. Zu viel oder gar ganze Muskatnüsse sollte man beim Kochen oder Backen nicht verwenden: In höheren Dosen ist die Muskatnuss giftig. Besser also nur in kleinen Mengen geriebenen Muskat zum Würzen nutzen - so schenken uns die Samen der Frucht des Muskatnuss-Baums auf ideale Weise ihren besonderen Geschmack!

Muskatblüte (Myristica fragrans houtt.), Macis – die falsche Blüte

Ein viel eleganterer Geschmack als das herbere Aroma der Muskatnuss zeichnet die Macis aus, auch Muskatblüte genannt. Muskatblüten schmecken leicht nach Muskat, Nelke und ein wenig honigartig - ideal für Plätzchen. Der Begriff „Muskatblüte“ ist allerdings irreführend, denn eine Blüte ist die Macis nicht, sondern der getrocknete Samenmantel der eigentlichen Muskatnuss.

Macis kann in der Küche im Prinzip bei den gleichen Gerichten zum Einsatz kommen, wie die Muskatnüsse, besonders, wenn ein etwas feineres Aroma benötigt wird.

Wie die Nuss auch, soll die Macis krampflösend und positiv auf die Verdauung wirken.

Walnüsse

Der lateinische Name der Echten Walnuss (Juglans regia) bedeutet „die königliche Frucht des Jupiter“. In dieser Namensgebung kommt zum Ausdruck, dass die Echte Walnuss schon seit alters her eine mythische Rolle spielte und der Baum wegen seiner majestätischen Gestalt und reichen Fruchtansatzes mit Königswürde und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht wurde. Aufgrund ihrer Vielzahl an Wirkstoffen finden sowohl die Nüsse selbst als auch die noch grünen Fruchtschalen und die Blätter Anwendung in unterschiedlichen Bereichen der Medizin. So eignet sich die Pflanze zur Behandlung von Kopfschmerzen, Hautausschlägen, Lymphkotenentzündungen und Leberstörungen. Neben Juglans regia werden auch Pflanzenteile von Juglans cinerea, der Grauen Walnuss, medizinisch genutzt.

Nelke: Gewürznelke (Syzygium aromaticum)

Nelken sind die handgepflückten und getrockneten Blütenknospen des bis zu 20 Meter hohen Nelkenbaums. Gewürznelken werden antiseptische, bakterizide, fungizide (gegen Pilze) und virusstatische (virenhemmende) Wirkungen zugeschrieben. Die ätherischen Öle wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend und können daher sehr gut bei entzündlichen Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut eingesetzt werden. Bei Mundgeruch oder einem seltsamen Geschmack im Mund soll sich das Kauen auf einer Nelke bewährt haben, ebenso wie bei Zahnschmerzen. Da die Nelke über ein sehr intensives Aroma verfügt, sollte man es mit den Mengen nicht übertreiben.

Vanille (Vanilla planifolia), die Königin der Gewürze

Das Gewürz Vanille entsteht aus den fermentierten Samenkapseln („Schoten“) der Vanillepflanze, einer Orchidee. Die Vanilleblüten müssen aufwendig von Hand bestäubt werden. Nach der Ernte beginnt dann der langwierige Prozess der Fermentation, der aus Blanchieren, Trocknen in der Sonne und einer Reifungsphase besteht. Die Schoten und das daraus gewonnene Pulver sind daher vergleichsweise teuer. Als Heilpflanze spielt die Vanille eine untergeordnete Rolle, sie soll allerdings stimmungsaufhellend und beruhigend wirken.

Die ausgekratzten Vanilleschoten braucht man übrigens nicht wegzuwerfen, denn aus ihnen lässt sich ganz einfach ein sehr aromatischer Vanillezucker herstellen. Hierfür werden die ausgekratzten Schoten in ein luftdichtes Gefäß (z.B. ein Einmachglas) voller Zucker gesteckt. Mit der Zeit geben die Schoten das Aroma an den Zucker ab.

Rezept Hafer-Zimt-Weihnachtsplätzchen für die Weihnachtsbäckerei

Für den Teig in einer Schüssel weiche Butter (50 g) mit 40 g Honig, 7 EL Milch, einem Ei und 4 EL Vanillezucker vermengen. In einer zweiten Schüssel 125 g Haferflocken, 165 g Mehl, 35 g Rohrzucker, 1,5 TL Backpulver, 0,5 TL Ceylon-Zimt, etwas geriebene Muskatnuss, 100 g kleingeschnittene, getrocknete Aprikosen und 100 g gemahlene Walnüsse mischen und diese Mischung unter die Erste rühren. Sobald alle Zutaten zu einem homogenen Teig vermischt sind, kleine Portionen auf einem mit Backpapier belegtes Backblech verteilen. Bei 190°C ca. 15 min backen und leicht bräunen lassen. Die fertigen Plätzchen auf einem Kuchenrost abkühlen lassen.

Weitere Heilpflanzen, die gerne für Weihnachtsplätzchen genutzt werden, sind Anis (z.B. in Anisplätzchen und Pfeffernüssen), Ingwer (z.B. in Ingwerplätzchen und Lebkuchen), Kardamom (z.B. in Gewürzplätzchen und Spekulatius) und Koriander (z.B. in Lebkuchen und Printen).

In diesem Sinne: Eine gesunde und leckere Weihnachtszeit!

Was Sie ebenfalls interessieren könnte, ist unsere Newsletter-Reihe zum Thema „Weihnachtlicher Gewürzzauber“:

Teil I (Sternanis, Gewürznelke und Tonkabohne):
„Marco Polos Mitbringsel, handgepflückte Zahnschmerzhelfer und Humboldts Wäsche-Tipp“

Teil II (Vanille, Muskatnuss und Koriander):
„Die Königin der Gewürze, eine goldene „Nuss“ und eine Grabbeigabe des Tutenchamun“

Teil III (Kardamom, Macis, Piment und Zimt):
„Ein Verwandter des Ingwer, eine falsche Blüte und eine Entdeckung von Christoph Kolumbus“

Quellen:

  • Boericke W (2000). Homöopathische Mittel und ihre Wirkungen.
  • „Marteria Medica und Repetitorium“ 6. Auflage, Wissenschaftlicher Autoren Verlag KG, Leer
  • Fragen und Antworten zu Cumarin in Zimt und anderen Lebensmitteln - BfR (bund.de)
  • www.agrilexikon.de/index.php?id=hafer
  • www.spektrum.de/abo/lexikon/arznei/1282
  • www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/arznei/7677
  • lexikon-alternativ-heilen.de/heilpflanzen/zimt.html
  • de.wikipedia.org/wiki/Echte_Walnuss
  • de.wikipedia.org/wiki/Talgmuskatnussbaum
  • www.heilpflanzen-online.com/heilpflanzen-a-z/muskatnuss.html

Quelle: Pascoe

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