Der Vitaminkrieg geht uns alle an!
Archivmeldung vom 29.04.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.04.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Pharmalobby versucht weltweit, sich der Konkurrenz durch natürliche Nahrungsergänzungen zu entledigen. Sie hat es beinahe schon geschafft. Nachfolgend ein sehr interessanter Bericht, der in der Zeitenschrift Nr. 46 erschien.
Von Benjamin Seiler
Ein Damoklesschwert hängt über uns Europäern, dessen sich nur wenige bewußt sind. Über neue Gesetzgebungen will man uns das Recht nehmen, frei darüber zu bestimmen, welche Nahrungsergänzungen wir einnehmen möchten. Weil künftig alles, was nicht ausdrücklich zugelassen ist, automatisch verboten sein wird - selbst wenn es sich dabei um Hausmittel handelt, die man schon seit Jahrhunderten kennt und anwendet. Und nun raten Sie mal, welcher Industriezweig in erster Linie genügend Geld und politischen Einfluß besitzt, um seine Produkte behördlich zertifizieren zu lassen? Man formuliert neue Gesetze so, daß die industrielle Produktion der pharmazeutischen Großkonzerne begünstigt wird, während naturnahe Verarbeitungsmethoden kleiner Unternehmen faktisch benachteiligt sind. Es geht schlicht darum, den Menschen möglichst keine Alternative zu den pharmazeutischen Präparaten der Chemie-Multis mehr zu lassen. Selbstverständlich formulieren die Pharmalobbyisten und ihre politischen Handlanger diese Absicht nicht so klar. Im Gegenteil. Offiziell geht es um "Verbraucherschutz" und internationale "Sicherheitsstandards" - wogegen nichts einzuwenden wäre, würde man allein diese Absicht verfolgen.
Der
Codex Alimentarius
Eine Absicht übrigens, die nicht neu ist. Bereits 1963 wurde die Codex-Alimentarius-Kommission unter dem starken Einfluß der pharmazeutischen Industrie als internationales Organ für die Festsetzungen weltweiter Lebensmittelstandards gegründet. Sie soll im Namen der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Welternährungsorganisation FAO die Zulassungsverfahren für Lebensmittel und Nahrungsergänzungen harmonisieren und einen globalen Verbraucherschutz gewährleisten. Doch die eigentlichen strategischen Ziele des Codex Alimentarius lauten wie folgt:
Die Verbreitung von Gesundheitsinformationen über Vitamine, Aminosäuren, Mineralien und andere Naturstoffe zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten soll weltweit verboten werden.
Der Vertrieb von Vitaminen und anderen Naturstoffen, welche die willkürlichen und viel zu niedrig angesetzten Grenzwerte der Codex-Kommission überschreiten, soll weltweit untersagt werden.
Staaten, die entsprechende Gesetzesvorlagen nicht übernehmen und anwenden, sollen mit internationalen Wirtschaftssanktionen bestraft werden.
Die wachsende Bedeutung von Vitaminen
und anderen natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln ist zu einer ernsthaften,
wenn nicht gar existentiellen Bedrohung für die Milliardenmärkte der
weitgehend überflüssigen Pharmapräparate geworden. Hinzu kommt die immer
größer werdende Gefahr von Sammelklagen gegen die Pharmaindustrie wegen den
Nebenwirkungen vieler Medikamente (Vioxx-Skandal etc.). So versucht die
Pharmalobby über den von ihr kontrollierten Codex Alimentarius, ihre
davonschwimmenden Felle auf gesetzlichem Weg zu sichern.
Von den dreißig Komitees, die unter dem Codex Alimentarius zusammengefaßt
sind, ist eines besonders wichtig: das Codex-Komitee für Ernährung und
diätetische Lebensmittel. Federführend in diesem Komitee ist die deutsche
Bundesregierung durch das Bundesamt für gesundheitlichen Verbraucherschutz.
Deutschland ist das größte Exportland pharmazeutischer Produkte. Über die
Hälfte aller Codex Alimentarius-Mitglieder stehen direkt oder indirekt auf
der Gehaltsliste der Pharmakonzerne. Gar mehr als drei Viertel vertreten
die Interessen dieser multinationalen Unternehmen. Selbst einige der im
Codex Alimentarius vertretenen ‚Verbraucherschutz'-Gruppen sind nichts
weiter als von der Industrie gegründete Tarnorganisationen - beispielsweise
die Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE.
Hans-Ulrich Grimm schreibt in seinem Buch Die Suppe lügt (vgl. ZS
35, Seite 12), von den 2'578 Delegierten, die zwischen 1989 und1991 an den
Codex-Konferenzen teilgenommen hatten, seien gerade mal 26 von Umwelt- oder
Verbraucherschutzorganisationen entsandt oder zugelassen worden.
Doch damit nicht genug: Die Ansiedlung von Tochterunternehmen
multinationaler Pharmakonzerne in Drittwelt-Ländern wird grundsätzlich vom
Wohlwollen der dortigen Regierungen gegenüber den Codex-Plänen abhängig
gemacht. Industrienationen sind davon keineswegs ausgenommen. Nur wenige
Monate, nachdem der Schweizer Chemie-Multi Novartis mit seinem
Hauptquartier nach Norwegen umgezogen war, unterstützte die norwegische
Regierung plötzlich die Forderungen des Codex Alimentarius.
Immer
weniger Nährwert
Was geht mich das an, mag der eine oder andere sich fragen. Sehr viel! Denn
unsere Umwelt und wir selbst sind mittlerweile alle so stark belastet, daß
eine gesunde, ausgewogene Ernährung allein uns längst nicht mehr mit allen
benötigten Vitalstoffen versorgen kann, wie das früher einst der Fall war.
Sie glauben das nicht? Daß unser Obst und Gemüse immer weniger Vitalstoffe
wie Mineralien und Vitamine enthalten, bewies eine Studie aus dem Jahr
2004. Laut Andrea Strata, Nahrungsexperte und Professor an der Universität
Parma, sehen die Produkte zwar besser aus als vor 20 Jahren, hätten jedoch
nur noch die Hälfte ihres Nährwerts. Schuld sind ausgelaugte Böden,
Luftverschmutzung, zu schnelles Wachstum (pharmazeutische Dünger),
widernatürliche Konservierungsprozesse und zu lange Lagerung/Transportwege.
Der Vergleich zwischen einer 1985 erstellten Studie des Pharmakonzerns Geigy
und den 2002 in einem Karlsruher Lebensmittellabor (Sanatorium
Oberthal) ermittelten Werten von Obst und Gemüse bestätigt Stratas
Aussagen. Die in Klammern angegebene Prozentzahl bezeichnet jeweils die
Differenz zwischen den 1985 und 2002 gemessenen Werten:
Brokkoli: Calcium (minus 73%); Folsäure (minus 62%), Magnesium (minus 55%)
Bohnen: Calcium (-51%); Folsäure (-23%), Magnesium (-31%), Vitamin B6 (-77%)
Kartoffeln: Calcium (-78%); Magnesium (-48%)
Möhren: Calcium (-24%); Magnesium (-75%)
Spinat: Magnesium (-76%), Vitamin C (-65%)
Apfel: Vitamin C (-60%)
Banane: Calcium (-12%); Folsäure (-79%), Magnesium (-23%), Vitamin B6 (-95%)
Erdbeeren: Calcium (-43%); Vitamin C (-87%).
Die wichtigsten Lebensmittel können uns
also je länger je weniger mit ausreichend Vitalstoffen versorgen.
Gleichzeitig benötigen wir aber immer mehr davon, weil unsere Körper durch
Umweltgifte, technische Strahlung und Streß immer stärker belastet werden.
Dieser sich öffnenden Schere der Mangelversorgung kann man nur entgehen,
wenn man zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel aus möglichst natürlichen
Vitalstoffen einnimmt - und zwar in ausreichenden Mengen. Doch
genau dies will die Pharmaindustrie mit den internationalen Richtlinien des
Codex Alimentarius verhindern.
Erschreckend
unterversorgt?
Daß die Bevölkerung Mangel leidet, findet auch die Pharmalobby. Allerdings
denkt sie dabei nicht an Vitalstoffe. Der Verband Forschender
Arzneimittelhersteller VFA veröffentlichte am 15. Oktober 2004 eine
Studie, wonach in Deutschland 25 Prozent der Bevölkerung medizinisch
unterversorgt sind. Aus Sicht der Pharmaindustrie erhalten mindestens
zwanzig Millionen Patienten zuwenig pharmazeutische Medikamente. Allein
zehn Millionen Menschen mit Bluthochdruck oder Osteoporose würden nicht
ausreichend versorgt, dazu noch einmal sechs Millionen Patienten mit
chronischen Schmerzen. Der Verband spricht von einem "erschreckenden
Ausmaß der Unterversorgung". Schuld an dieser Misere, so der
Pharma-Verband, ist der Kostensenkungsdruck in der gesetzlichen
Krankenversicherung. VFA-Vorstandschef Andreas Barner: "Wir wissen,
daß es die Ärzte immer schwerer haben, den Patienten innovative
Arzneimittel zu verordnen."
Statt dessen kaufen immer mehr Leute Nahrungsergänzungen, welche die Kassen
nicht belasten - das muß den Pharma-Vorständen sauer aufstoßen! Der Verein ProGesundheitSchweiz
schätzt, daß über die Hälfte der Schweizer Bevölkerung gelegentlich zu
irgendwelchen Vitaminpräparaten greift. Fast dreißig Prozent von ihnen
nehmen solche sogar regelmäßig ein.
Beliebte
Alternativmedizin
Komplementärmedizin ist ‚in'. Man setzt die Hoffnung vermehrt in
Naturheilverfahren, Alternativ-Medizin und Nahrungsergänzungen. Amerika
kommt hier die Vorreiterrolle zu. Mehr als ein Drittel aller Amerikaner
wendet bei sich selbst die Komplementärmedizin an - meist aus eigenem Antrieb
und ohne Konsultation des Hausarztes. Besonders beliebt sind die
Nahrungsergänzungsstoffe, deren Herstellung und Vertrieb allein in den
Vereinigten Staaten zu einem Industriezweig mit mehr als 18 Milliarden
Dollar Jahresumsatz gediehen. So fließt viel Geld an den Taschen der
Pharma-Multis vorbei. Geld, das vor allem gebildete Leute ausgeben. Der
Konsum von Ergänzungsstoffen zeigt nämlich eine positive Korrelation mit
der Schulbildung.
Aus diesem Grund versucht die Pharmalobby, die Position der pharmazeutischen
Arzneimittel in der Öffentlichkeit gegen die Konkurrenz aus dem Schoß von
Mutter Natur zu verteidigen. Das geht am besten mit der Suggestion,
natürliche Mittel würden nicht einmal entfernt die Wirkkraft von
pharmazeutischen Stoffen aufweisen. So stand beispielsweise in der Neuen
Zürcher Zeitung vom 26. Januar 2005: "Doch auch ein hohes
Bildungsniveau schützt nicht vor wissenschaftlich fragwürdigen Erwartungen,
die oft in Bezug auf komplementäre Maßnahmen im Umlauf sind. Bei einer
Befragung [in den USA] drückten fast zwei Drittel der Anwender von
Nahrungsergänzungspräparaten die Überzeugung aus, diese hülfen gegen
Erkältungen, und mehr als die Hälfte glaubten an einen Nutzen gegen
Arthritis und Depressionen. Daß solche meist in Pillenform eingenommenen Stoffe
eine Krebstherapie unterstützen können, glaubten 35 Prozent der Befragten,
16 Prozent hielten gar eine Linderung von Aids-Symptomen für denkbar."
Ein weltbekannter deutscher Mediziner hat bewiesen, daß solcher Glaube
längst kein Aberglaube mehr ist. Vitalstoffe wie Vitamine und Mineralien
sind nicht nur Voraussetzung für eine intakte Gesundheit, sondern sie
können sogar die meisten schweren Zivilisationskrankheiten heilen. Dr.
Matthias Rath (www.drrath.com), Schüler und Nachfolger des amerikanischen
Vitaminpapstes Linus Pauling, belegte dies mit einer Vielzahl von Studien
und noch mehr Erfahrungsberichten (vgl. ZS 19, Seite 3). In dieser
Erkenntnis wird die ganze schändliche Tragweite des von der Pharmalobby
geführten Kampfes gegen Nahrungsergänzungen offenbar - er ist ein
‚Verbrechen gegen die Menschheit'.
‚Natürliche'
und ‚künstliche' Vitalstoffe
Warum aber will die Pharmaindustrie Nahrungsergänzungen aus natürlichen
Rohstoffen unbedingt vom Markt verdrängen? Weil sie die meisten
pharmazeutischen Medikamente überflüssig machen, ist noch nicht die ganze
Wahrheit. Schließlich könnten die Chemie-Multis ja ebenfalls ins Geschäft
mit den Nahrungsergänzungen einsteigen - was sie übrigens auch tun. Nur
gibt es dabei leider ein Problem: Was bereits in der Natur vorhanden ist -
Vitamine, Spurenelemente, Mineralien, Enzyme etc. - kann nicht patentiert
werden. Ohne juristischen Patentschutz muß sich ein Produkt der lästigen
Konkurrenz im offenen Markt stellen. Und das drückt auf die Gewinnmarge.
Wer nicht alleiniger Anbieter ist, kann nämlich auch keine Fantasiepreise
verlangen, wie das bei vielen patentrechtlich geschützten Pharmapräparaten
der Fall ist. Hinzu kommt, daß Vitalstoffe, die man mit oft aufwendigen
Verfahren aus natürlichen Rohstoffen gewinnt, relativ teuer in der
Herstellung sind. Ein synthetisch in großen Mengen produziertes Vitamin
beispielsweise, wie es die Pharmariesen anbieten, kann viel billiger
hergestellt werden - verspricht ergo deutlich mehr finanziellen Gewinn.
Nur leider sind diese synthetisch hergestellten anorganischen
Vitamin-Präparate etc. für den Körper von minderwertiger Qualität, weil
sein Stoffwechsel sie gar nicht richtig verarbeiten kann. Ein Vitalstoff
entfaltet nämlich nur dann seine volle Wirkkraft, wenn er in der richtigen
synergetischen Kombination von Vitaminen, Enzymen und Pflanzenextrakten
eingenommen wird - nämlich in möglichst natürlicher Form. Deshalb ist
beispielsweise der schonungsvoll zu einem Pulver verarbeitete Saft von
ausgereiftem, biologisch gezogenem Obst oder Gemüse jedem synthetisch
hergestellten Industrie-Vitamin vorzuziehen. Das gilt selbstverständlich
auch für Mineralien, Enzyme etc.
Manipulierte
Medienschlachten
Dank Menschen wie Dr. Matthias Rath läßt sich die Heilkraft guter
Nahrungsergänzungen nicht länger verschweigen. Deshalb versucht man immer
wieder, die Exponenten der ‚Vitamin-Lehre' in der Öffentlichkeit zu
diskreditieren. So fuhr das Pharmakartell unter anderem mit der
Bild-Zeitung schweres publizistisches Geschütz gegen Dr. Rath auf. Ende Januar
2005 zitierte das Schlachtschiff des Springer-Konzerns den CDU-Abgeordneten
Karl-Heinz Florenz mit den Worten: "Erklärtes Ziel ist es, diesem
skrupellosen Scharlatan das Handwerk zu legen."
Das ist durchaus verständlich. Schließlich stellte Matthias Rath seine
Gesundheits-Allianz und die von ihm entwickelte Zellular-Medizin unter das
Motto "Gesundheit für alle bis 2020". Würde dieses Ziel erreicht,
stünde die pharmazeutische Arzneimittelindustrie vor dem Bankrott - was
auch für Karl-Heinz Florenz Konsequenzen hätte. Der EU-Abgeordnete geht
nämlich laut der Koordination kritischer Bayer-Aktionäre bei dem
Chemieriesen ein und aus. Und in Fachblättern wie dem Novartis-Magazin
macht er sich für die Patentierung von genmanipulierter Nahrung stark.
Die Massenmedien haben diesbezüglich sowieso eine Schere im Kopf - man will
ja keine guten Anzeigenkunden vergraulen. Manchmal reicht der Filz bis in
die höchsten Ebenen. So hat der Springer -Verlag, dessen Blätter Bild
und Bild am Sonntag sich auf Rath eingeschossen haben, zusätzliche
Bande zur Pharmaindustrie:
Aufsichtsratvorsitzender Giuseppe Vita ist gleichzeitig
Aufsichtsratvorsitzender des Pharma-Multis Schering, der sich unter
anderem auf Hormonpillen und Chemotherapeutika spezialisiert hat.
Nebenwirkungen
inklusive
Der Pharmalobby reicht es indes nicht aus, die Heilwirkung von
Naturpräparaten zu diskreditieren. Sie schürt zudem die Angst vor ihren
angeblichen Nebenwirkungen. In gewissen Fällen existieren diese zwar, doch
sind sie gering verglichen mit dem Ausmaß der Nebenwirkungen
pharmazeutischer Medikamente, die jedes Jahr Hunderttausenden von
Menschenleben kosten.
Es ist auch korrekt, daß Naturpräparate die Wirkung von pharmazeutischen
Mitteln verändern können, wenn man sie zusammen einnimmt. Doch diese Gefahr
besteht ebenso beim alltäglichen Chemie-Cocktail an Pillen und Tabletten,
der so vielen älteren Menschen bedenkenlos zugemutet wird. Kein Arzt und
kein Forscher kann alle potentiellen Interaktion dieser Medikamente
vorhersehen - was der Patient unter Umständen mit dem Leben bezahlt.
In einem Offenen Brief an das amerikanische Volk, der in der New York
Times vom 23. Januar 2005 erschien, nennt Dr. Rath Zahlen: "Ihre
Gesundheit wird bedroht durch die Nebenwirkungen von Pharma-Präparaten, die
ein epidemieartiges Ausmaß angenommen haben. Die tödlichen Nebenwirkungen
von Vioxx, Celebrex, Lipitor und Prozac sind keine Ausnahmen
- sie sind die Regel. Die meisten Pharma-Präparate sind synthetische
Produkte, die unser Körper als ‚Gift' einstuft, und die Organschäden und
andere schwerwiegende Nebenwirkungen hervorrufen. Nach Angaben der
amerikanischen Ärztekammer (AMA) erleiden eine Million Menschen allein in
den USA durch die Einnahme von Pharma-Präparaten schwere Gesundheitsschäden
und mehr als 100'000 Amerikaner sterben als direkte Folge davon."
Verständlich, daß die Pharmaindustrie sich vor einer Flut von Sammelklagen
fürchtet. Dem will Präsident Bush einen Riegel schieben: Er macht sich für
eine ‚medizinische Schadenersatzreform' stark, welche die Chemie-Multis vor
Sammelklagen schützen soll.
Vorbild
USA
Gleichzeitig versucht die US-Regierung, das Gesetz zur Vitaminfreiheit (Dietary
Supplement Health and Education Act) auszuhebeln, welches den
Amerikanern seit 1994 den freien Zugang zu Nahrungsergänzungen und
Informationen über ihre gesunden Wirkungen garantiert. Vor der Einführung
dieses stark gelockerten Gesetzes mußten neue Nahrungsergänzungen extrem
teure und restriktive Prüfungsauflagen erfüllen. In der Folge kamen kaum
Produkte auf den Markt. Und diese wenigen Präparate waren wegen den hohen
Zulassungskosten viel zu teuer.
Doch seit der Liberalisierung der Nahrungsergänzungen - welche nicht als
Arzneimittel eingestuft sind - boomt der amerikanische Markt: Das
Produktangebot ist viel größer, die Preise sind massiv billiger und das
Gesundheitsbewußtsein in der Bevölkerung hat sich deutlich verbessert - und
dies alles, ohne daß der Konsumentenschutz darunter gelitten hätte. Unter
dem Druck der Pharmalobby wollen die europäischen Behörden nun nicht etwa
dem amerikanischen Vorbild nacheifern, sondern restriktive Regelungen
durchsetzen, die auf dem alten, gescheiterten US-System basieren. Mittel
zum Zweck sind die internationalen Harmonisierungsbestrebungen im Rahmen
des Codex Alimentarius, die mit der ‚EU-Direktive für Nahrungsergänzungen'
und dem neuen Schweizer Heilmittelgesetz umgesetzt werden.
Verkaufte
Gesundheit
Der Schachzug der Chemie-Multis ist ebenso einfach wie wirkungsvoll: Frei
erhältliche Nahrungsergänzungen sollen künftig nur noch so lächerlich
geringe Dosierungen an Vitalstoffen enthalten dürfen, daß sie faktisch
wirkungslos sind (und damit die pharmazeutischen Pillen/Tabletten nicht
konkurrenzieren).
Höher dosierte Präparate hingegen werden neu als Heilmittel eingestuft und
fallen damit unter die sehr strengen gesetzlichen Bestimmungen für
Medikamente. Hier stellen teure Zulassungsverfahren eine Hürde dar, die
praktisch nur von finanzstarken Chemie-Multis genommen werden kann. Viele
der kleineren Hersteller von natürlichen Nahrungsergänzungen werden auf
diese Weise aus dem Markt gedrängt. Außerdem sind ‚Heilmittel' nicht frei
verkäuflich, sondern dürfen nur von Apotheken abgegeben werden - die
mehrheitlich den pharmazeutischen Unternehmen verpflichtet sind und ihre
Kunden entsprechend beraten. Diese Strategie des Pharmakartells kommt dem
Ausverkauf unser aller Gesundheit gleich. Dies offenbart sogar - wenn auch
indirekt -die Medieninformation des Davoser World Economic Forum vom
21. Januar 2004 mit den Worten: "Nur in Expertenkreisen ist man sich
bewußt, was Vitamin- und Mineralienmangel für die Menschen und Länder
weltweit bedeuten. (…) Vitamin- und Mineralienmangel schädigt das
Immunsystem, führt zu Geburtsschäden und verurteilt zwei Milliarden
Menschen, unter ihrem physischen und geistigen Potential zu leben."
PS. Sie, lieber Leser, liebe Leserin, können etwas dagegen unternehmen. Wie, erfahren Sie in den zwei nachfolgenden Artikeln!
Vitamin-Initiative Schweiz
Seit dem 1. Januar 2004 ist in der Schweiz das neue Heilmittelgesetz in Kraft
getreten, das die auf dem Codex Alimentarius basierenden EU-Normen umsetzt.
Die "hochdosierten Vitalstoffe" werden bald nur noch als
Arzneimittel in Apotheken erhältlich sein. Die für die Zulassung nötigen
teuren klinischen Studien werden sich vor allem pharmazeutische
Großkonzerne leisten können, welche so faktisch die Kontrolle über den
Markt hochdosierter ‚Nahrungsergänzungs-Medikamente' erhalten. Die neuen
gesetzlichen Höchstdosierungen für frei verkäufliche Nahrungsergänzungen
sind gleichzeitig viel zu niedrig angesetzt.
Deshalb verlangt eine Volksinitiative die Liberalisierung des Vitamin- und
Nahrungsergänzungsmarktes in der Schweiz. Denn solche Präparate gehören zur
Grundversorgung und müssen der Bevölkerung ohne Einschränkung zur Verfügung
stehen.
Wirksame (!) Nahrungsergänzungen fördern die Gesundheit und steigern die
Lebensqualität. Damit senken sie die Kranken- und Pflegekosten und
reduzieren teure medizinische Verfahren - ein wichtiger Schritt in Richtung
Prävention, weg vom symptomorientierten Krankensystem. Die Schweiz gewährt
ihren Bürgern als einziges Land Grundrechte, die eine solche
Volksinitiative überhaupt möglich machen. Deshalb nütze sie, wer kann! Der
Schweizer Ausgabe der ZeitenSchrift
Nr. 46 liegt ein Unterschriftenbogen der Vitamin-Initiative bei. Falls
Sie die Initiative unterstützen möchten, senden Sie den Bogen bitte
möglichst weitgehend ausgefüllt an untenstehende Adresse zurück.
Bis Oktober 2005 müssen 120'000
Unterschriften gesammelt werden.
Weitere Bögen und zusätzliche Informationen erhalten Sie bei:
Vitamin-Initative Schweiz, Postfach 362, CH-3052 Zollikofen.
Tel. 031-919 13 78, Fax 031-91913 14.
www.vitamin-initiative.ch
EU-Direktive zu Nahrungsergänzungen
Die Bürger der Europäischen Union laufen Gefahr, ihr Recht auf wirksame
Nahrungsergänzungen in den nächsten Monaten zu verlieren. Basierend auf dem
Codex Alimentarius schuf die EU-Kommission eine ‚Direktive zu
Nahrungsergänzungen', welche bereits in die nationale Gesetzgebung der
Mitgliedstaaten Einzug gehalten hat (Juli 2003).
Sofern man sie juristisch nicht anfechten
kann, werden ab August 2005 mehr als 300 wirksame und in biologischer Form
erhältliche Zellnährstoffe verboten, die in über 5'000 unbedenklichen
Vitamin- und Mineralprodukten enthalten sind!
Dies schließt eine Vielzahl der sichersten, hochgradig resorbierbaren und
wirksamsten aus natürlichen Nahrungsmitteln gewonnenen Formen ein, unter
anderem: Natürliche Vitamine wie Tocopherole/Tocotrienole (natürliches
Vitamin E), Carotinoide und Methylcobalamin, alle Formen von Schwefel, Bor,
Vanadium, Silizium und die meisten Spurenelemente, die am leichtesten
resorbierbaren Formen von Kalzium, Magnesium, Zink, Selen, Chrom und
Molybdän. Die EU-Direktive wird die Dosierung von Vitaminen und anderen
Nährstoffen in Produkten drastisch beschränken und sämtliche hochdosierten
Präparate vom Markt nehmen. Sie sieht ebenfalls zukünftige Beschränkungen
bei anderen Nährstoffen als Vitaminen und Mineralien vor, etwa bei
Fettsäuren, Aminosäuren, Enzymen, Probiotika, Phytonährstoffen etc.
Mit ihrer Direktive will die EU-Kommission einheitliche Zulassungsverfahren
zum ‚Schutz des Konsumenten' durchsetzen. Das bedeutet: Alle Produkte, die
von der EU nicht ausdrücklich zugelassen werden und auf einer sogenannten
‚Positiv-Liste' erscheinen, sind automatisch verboten. Die für die
Zulassung erforderlichen klinischen Studien sind indes so teuer, daß sich
dies viele kleinere Hersteller nicht werden leisten können und vom Markt
verschwinden. Übrig bleiben in erster Linie die multinationalen
Pharmakonzerne. - Außerdem sollen Gesundheitsaussagen bezüglich
Nahrungsergänzungen strafbar werden.
Viele Bürgergruppen wehren sich gegen die Entmündigung durch die
EU-Kommission, allen voran die internationale Alliance for Natural
Health. Diese in England ansässige Organisation hat die besten Anwälte
für EU-Recht verpflichtet (die einzige Gruppe, der es je gelang, eine
EU-Direktive aufzuheben), um die ‚Direktive zu Nahrungsergänzungen' vor dem
Europäischen Gerichtshof anzufechten. Der juristische Weg ist die einzige
Möglichkeit, die Menschen Europas vor der rücksichtslosen Politik der
pharmazeutischen Industrie zu schützen - doch das kostet Spendengeld. Der
Fall wurde am 25. Januar 2005 vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg
angehört und errang einen wichtigen Etappensieg:
Am 5. April 2005 befand der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofes
die ‚EU-Direktive zu Nahrungsergänzungen' für illegal, weil sie geltendes
EU-Recht verletze.
Dieser Schlußantrag durch den wichtigsten Berater des höchsten Gerichts
Europas wiegt viel, weil die Richter in ihrem Urteilsspruch häufig den
Empfehlungen des Generalanwaltes folgen. Das Gericht wird seinen Entscheid
voraussichtlich im Juni 2005 verkünden.
Deshalb muß der Druck aus dem Volk jetzt erst recht spürbar werden. Unter
der Internetadresse www.laleva.cc/petizione/deutsch/petition_de.html finden
Sie eine Petition gegen die EU-Direktive.
Oder besuchen Sie die Homepage von Dr. Rath: www.drrath.com. Wenn sie
diesen für Europas Gesundheit so wichtigen Kampf unterstützen möchten,
wenden Sie sich bitte an folgenden Kontakt in Großbritannien, wo Sie unter
anderem auch Flugblätter in Deutsch erhalten können:
Alliance for Natural Health (ANH), Tel. 0044 (1252) 371 275
E-mail: [email protected]
www.alliance-natural-health.org
Weitere interessante Artikel finden Sie in unserer Ausgabe Nr. 46 lesen.
Quelle: www.zeitschrift.com