Studie bestätigt: Verborgene Lebensmittelallergien machen dick
Archivmeldung vom 16.04.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der medizinischen Forschung tätige Wissenschaftler aus Dubai berichteten in der Fachzeitschrift Middle East Journal of Family Medicine, dass Patienten, die eine angestrebte Gewichtsabnahme mit alleiniger Kalorienrestriktion nicht erreichen konnten, bei ihren Versuchen deutlich besser abschnitten, wenn sie Nahrungsmittel vermieden, die bei ihnen eine Immunreaktion auslösten, wie zuvor in einem speziellen Labortest nachgewiesen worden war.
Die Autoren der Studie unter Leitung von Dr. M. Akmal vom Dubai Specialized Medical Centre wiesen darauf hin, dass versteckte Lebensmittelallergien bzw. Überempfindlichkeit gegenüber Nahrungsmitteln für jeden Menschen spezifisch sind und entzündliche Erkrankungen und eine mangelnde Fähigkeit zur Gewichtsabnahme verursachen können. Überempfindlichkeit gegenüber Nahrungsmitteln ruft häufig verzögerte und chronische Beschwerden wie Reizdarm, Migräne und Arthritis hervor, die nicht in gleichem Masse offensichtlich sind wie "echte" Lebensmittelallergien mit dramatischem und sofortigem Beginn (beispielsweise anaphylaktische Reaktionen auf Erdnüsse), langfristig jedoch ebenso verheerende Folgen haben können und überdies schwerer nachzuweisen sind.
Im Verlauf der 12-wöchigen Studie sollten die 27 therapierefraktären Gewichtsreduktions-Patienten als einzige Behandlung Lebensmittel vermeiden, die erwiesenermassen bei ihnen eine Immunreaktion auslösten; der Nachweis erfolgte dabei über ein als ALCAT-Test bekanntes Bluttestverfahren. Die Studienteilnehmer erzielten eine durchschnittliche Gewichtsabnahme von rund 37 Pfund, eine durchschnittliche BMI (Body Mass Index)-Abnahme von sechs Punkten sowie eine durchschnittliche Abnahme des Körperfetts um 30 %.
Dr. Fred Pescatore, ehemaliger Medizinischer Leiter des berühmten Atkins Center und ein Vorreiter bei der Erforschung der hormonellen und immunvermittelten Effekte von Lebensmitteln, sagte nach Prüfung der Ergebnisse in einem Kommentar: "Diese Ergebnisse überraschen mich nicht, obwohl sie sehr drastisch ausfallen. Ich habe den ALCAT-Test bei meinen schwierigen Patienten immer wieder herangezogen und er hat jedes Mal funktioniert."
Des Weiteren liegen andere, zu einem früheren Zeitpunkt veröffentlichte Studien zur Verhinderung von Lebensmittel-Überempfindlichkeiten vor. In einer Studie des Baylor Medical College fand sich bei 98 % der Studienteilnehmer innerhalb von vier Wochen ebenfalls eine deutlich verbesserte Körperzusammensetzung und/oder gemessenes Gewicht nach einer Lebensmittel-Eliminationsdiät, die auf dem ALCAT-Test basierte. Bei einer entsprechenden Kontrollgruppe mit alleiniger Kalorienrestriktion zeigte sich hingegen sogar eine Gewichtszunahme.
"Als ich zum ersten Mal Vorträge vor Mitarbeitern im Gesundheitswesen hielt und dabei erklärte, wie das Vermeiden von Lebensmittel-Überempfindlichkeiten das Abnehmen unterstützt, schauten mich die Leute an, als hätte ich zwei Köpfe", so Roger Deutsch, Mitautor des Buchs "Your Hidden Food Allergies are Making You Fat" ("Verborgene Lebensmittelallergien machen dick"). "Jetzt wissen wir, dass chronische Entzündungen, die in erster Linie durch Exposition gegenüber unverträglichen Nahrungsmitteln hervorgerufen werden, die Wurzel von Stoffwechselproblemen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten und Adipositas sind. Die chemischen Substanzen des Immunsystems blockieren die Insulinrezeptoren. Was meinen Sie, was mit dem Zucker passiert, den wir essen? -- Er wird als Fett gespeichert. Wenn Sie die Entzündung beseitigen, beseitigen Sie somit gleichzeitig die Fettspeicherung."
Neben der Vermeidung von Überempfindlichkeiten gegenüber Nahrungsmitteln empfehlen Deutsch und andere Experten, auf die Qualität der Nahrung zu achten, die man verzehrt, für ausreichend Ruhe und Bewegung zu sorgen und einen gesunden Lebensstil zu führen.
Quelle: Cell Science Systems