foodwatch: Lebensmittelwarnungen
Archivmeldung vom 04.11.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićPestizide in Brot, irreführende Siegel und überzuckerte Kinderlebensmittel: Immer öfter muss foodwatch aktiv werden, weil Lebensmittel-Hersteller für den Profit unsere Gesundheit und Umwelt gefährden. Dies berichtet die NGO "foodwatch" in ihrer Pressemitteilung.
Weiter heißt es darin: "Es ist ein bedrückender Höchststand: Durchschnittlich fünf Mal pro Woche warnen Hersteller oder Behörden vor einem Produkt. [1] Es ist immer das Gleiche: Die Öffentlichkeit bekommt kaum etwas mit. Und niemand zieht die Unternehmen wirklich zur Verantwortung.
foodwatch recherchiert solchen Lebensmittelwarnungen seit über 20 Jahren hinterher – und deckt die Missstände auf, die dahinterliegen.
- So konnten wir mit eigenen Laboruntersuchungen zeigen: Säuglingsnahrung enthält krebserregendes Mineralöl. Erst danach plante die EU einen Grenzwert.
- Als das verbotene Ethylenoxid in Speisen auftauchte, brachte foodwatch das an die Öffentlichkeit.
- Die Uranbelastung von Trinkwasser war für deutsche Ämter lange kein Thema. Erst nach foodwatch-Untersuchungen wurden sie tätig.
Von Beginn an werden wir dort aktiv, wo Behörden und Unternehmen lieber ein Auge zudrücken, statt Gefahren vorzubeugen.
Täuschungen und falsche Versprechen nehmen zu
Das schädliche Geschäftsgebaren der Lebensmittelindustrie ist für die Verbraucher bis heute oft nicht erkennbar:
- Vor ein paar Wochen erst haben wir in einem großen Report offengelegt: Jedes dritte Getreideprodukt in der EU ist mit Rückständen von Pestiziden belastet. [2] Gegen die Beschwichtigungen der Argrarindustrie gehen wir mit Hartnäckigkeit vor.
- Produkte im Supermarkt, die versprechen „klimaneutral“ zu sein. Oder Kaffeekapseln, die „kompostierbar“ sein sollen. Wir haben mehrere dieser Behauptungen überprüft – teils bis in den peruanischen Regenwald – und kommen zu dem Schluss: Hier werden Verbraucher getäuscht. Dank unserer Recherchen und juristischen Schritte verzichten inzwischen viele Hersteller auf die fragwürdigen Siegel.
- foodwatch hat 1.500 Lebensmittel, die als Kinderlebensmittel verkauft werden, auf ihren Zucker-, Salz- und Fettgehalt untersucht: Der allergrößte Teil der sogenannten Kinderlebensmittel, nämlich 73 Prozent, waren ungesunde, zu süße, zu salzige und zu fettige Snacks. Für die Beschränkung von Junkfood-Werbung und den Schutz der Kindergesundheit kämpfen wir seit Jahren unermüdlich.
Ihre Unterstützung ist gefragt!
So zufrieden wir mit unserer bisherigen Arbeit auch sind: Das Problem ist, die Missstände und Täuschungsversuche häufen sich. Wir müssen immer mehr Verdachtsfällen nachgehen. Und die Gefahr steigt, dass wir dabei etwas übersehen.
Damit wir als Gegengewicht zu den Lebensmittel-Multis Schritt halten können, bitte ich Sie ganz persönlich: Werden Sie Fördermitglied von foodwatch. Nur mit Ihrer Hilfe können wir für die Konsumenten einstehen und auf Veränderungen drängen.
Wir agieren fundiert – und oft verdeckt
Eine einzelne Laboranalyse kostet mehrere hundert Euro. So kommt bei Recherchen schnell eine Rechnung von zehntausenden Euro zusammen. Aber das ist es uns wert. Denn nur, wenn wir die Sachlage genau kennen, überzeugen wir mit unseren Argumenten.
Um Spenden bitten können wir vorher aber oft nicht. Denn unsere Recherchen und Tests müssen häufig verdeckt ablaufen. Sonst können Unternehmen und Behörden Missstände vertuschen oder sich Ausflüchte zurechtlegen.
Wir müssen daher auf unsere Reserve-Mittel zurückgreifen. Diese speisen sich maßgeblich aus den regelmäßigen Beiträgen unserer treusten Unterstützer, den Fördermitgliedern."
Quelle: foodwatch