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Nur Profit zählt: Wie unser Essen krank macht – Teil 2: Weltmarkt von vier Großkonzernen beherrscht

Archivmeldung vom 27.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Bildmontage WB: Freepik, Canva / Eigenes Werk
Bild: Bildmontage WB: Freepik, Canva / Eigenes Werk

Die Genmanipulation von Nutzpflanzen erstreckt sich nicht nur auf Mais und Soja als Tierfutter, sondern auch auf zum rein menschlichen Verzehr bestimmter Getreidesorten. Als Schlüsselmoment muss dabei die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA von 1980 gewertet werden, wonach „lebende Organismen” – also auch Nutzpflanzen – patentierbar wurden. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Dem im September 2016 für 63 Milliarden Dollar von Bayer übernommenen Saatgutkonzern Monsanto gelang es seit 1996 schrittweise eine marktbeherrschende Stellung bei Sojapatenten einzunehmen.

Hier finden Sie den ersten Teil.

Patente auf Lebensmittel

Zusätzlich müssen Bauern einen Saatgut-Vertrag unterzeichnen, der dem Unternehmen volle Einsicht in sämtliche Unterlagen der landwirtschaftlichen Betriebe sichert. Wenn sie dieses Saatgut zur erneuten Aussaat im folgenden Jahr verwenden, verstoßen sie gegen das Patentrecht und werden von Monsanto vor Gericht gezerrt. Monsanto und die wenigen sonstigen Branchenriesen sind bestrebt, ihre Macht durch immer neue Patente zu erweitern – die neben Hafer, Gerste, Weizen und Roggen auch Gemüse wie Brokkoli oder Tomaten, aber auch genveränderte Schweine umfassen.

Nur scheinbar bessere EU

Eigentlich dürfen Patente nur erteilt werden, wenn das Erbgut von Tieren oder Pflanzen auf eine Weise verändert wird, die in der Natur nicht vorkommt. Kritiker argumentieren, dass dies jedoch häufig umgangen wird und Unternehmen sich auch Güter patentieren lassen, die natürlich und ohne deren Zutun entstehen – womit sie sich widerrechtlich exklusive Nutzungsrechte an natürlichem Allgemeingut verschaffen.

Nur scheinbar ist die Situation in der EU eine andere. Im Europäischen Patentübereinkommen (EPÜ) heißt es zwar, dass für „Pflanzensorten oder Tierrassen sowie im Wesentlichen biologische Verfahren zur Züchtung von Pflanzen oder Tieren“ keine Patente erteilt werden. Allerdings hat sich gezeigt, dass diese Regelung möglicherweise bewusst schwammig gehalten und nicht eindeutig genug ist.

Generell monieren Kritiker, dass Preise für Lebensmittel und Saatgut steigen, wodurch Nahrungsmittelkrisen verschärft werden und der Saatgutaustausch in arme Länder behindert wird. Züchtern wird in immer mehr Teilen der Welt kein Recht eingeräumt, das Saatgut ohne Zustimmung des Patentinhabers neu auszusäen. Verena Schmitt vom Umweltinstitut München sagte hierzu: „Patente erstrecken sich nicht nur auf die Pflanzen und Saatgut, sondern auch auf die Ernte und auf die Lebensmittel, die aus der Pflanze hergestellt werden können.“

Spermiengefährdendes Soja

Dies gilt etwa für Brot, das mit gentechnisch gewonnenen Enzymen gebacken wird – das neben dem ausgewiesenen Hauptgetreide ebenfalls oftmals Sojaspuren enthält. Bei Sojasauce sind die Gen-Enzyme durch die intensive Verarbeitung gar nicht mehr nachweisbar. Der deutsche McDonalds-Chef Holger Beeck sagte 2015: „Wir mussten im vergangenen Jahr den Einsatz von genveränderter Soja für Hühner zulassen, weil es gentechnikfreie Ware nicht in ausreichender Menge zu wirtschaftlich vertretbaren Konditionen gab. Aus heutiger Sicht keine gute Entscheidung im Hinblick auf den deutschen Markt.“

Überhaupt hat sich das überall angepriesene und in vielen Lebensmitteln enthaltene Soja in Wahrheit zu einer vielfältigen gesundheitlichen Gefahrenquelle entwickelt. Dass der Sojaverzehr für die männliche Fruchtbarkeit gefährlich ist, ist seit Langem bekannt: Bereits 2010 stellte eine Studie der Harvard-Universität fest, dass sich die Spermienzahl bei Männern stark zurückentwickelt. Bei Patienten einer Unfruchtbarkeitsklinik konnten unter denen, die etwa eine Portion Sojamilch oder eine Portion Tofu pro Tag zu sich nahmen, durchschnittlich nur 41 Millionen Spermien pro Milliliter Ejakulat nachgewiesen werden (Normalwert: 80 – 120 Millionen Spermien). Dies wurde auf die pflanzlichen Hormone zurückgeführt.

Zu wenig Kontrolle

Eine Vielzahl weiterer Studien belegte seither weitere gesundheitliche Schäden infolge von Sojakonsum: Die meisten Sojaprodukte enthalten Phytinsäure, die Mineralien wie Zink, Kalzium, Eisen und Magnesium bindet, die somit nicht in den Körper gelangen können; außerdem Lektine, die die Darmwände angreifen, in den Blutkreislauf gelangen und zu verschiedenen Entzündungen führen. Auch durch in Soja enthaltene Omega-6-Fette werden Entzündungen gefördert. Proteasehemmer blockieren die Enzymproduktion im Darm. Und sogenannte Goitrogene behindern die Aufnahme von Jod durch die Schilddrüse, die dadurch zu wenig Hormone produziert.

Weitere Untersuchungen ergaben unter anderem ein erhöhtes Krebsrisiko, Immunsuppression, Störungen der Blutgerinnung und weitere schädliche Folgen.
Ob abgründige Zustände in der industriellen Massentierhaltung, Zusatz von Medikamenten und Antibiotika, gentechnisch veränderte Lebensmittel oder gesundheitsschädigendes Soja: Das strukturelle Grundproblem der modernen weltweiten Nahrungsproduktion ist ein fataler Dreiklang aus zu wenig Wettbewerb, zu geringer Transparenz und mangelnder politischer Kontrolle. Als Folge davon verzehren immer mehr Menschen krankmachende und schädliche Lebensmittel. Ein Ausweg kann, neben der Hinwendung zu einer bewussten, erzeugungsnahen, möglichst naturnahen und „regionalen“ Landwirtschaft, nur in der Zerschlagung der verantwortlichen Konzerne liegen."

Quelle: Wochenblick

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