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Neuer Kakao-Plus-Preis: Damit Kinder statt Konzerne profitieren

Archivmeldung vom 10.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: GEPA mbH Fotograf: C. Nusch
Bild: GEPA mbH Fotograf: C. Nusch

Kein Kinderspiel, sondern bitterer Arbeitsalltag: Aktuell werden laut NORC-Studie der Universität Chicago 1,5 Millionen Kinder in Westafrika im Kakao-Anbau ausgebeutet. Es geht auch anders. Wie Kinder statt Konzerne profitieren, zeigt Fair Trade-Pionier GEPA am Beispiel seines neuen Kakao-Plus-Preises anlässlich des "Welttags gegen Kinderarbeit" der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) am 12. Juni: Die GEPA hat jetzt ihren Mindestpreis für Bio-Rohkakao auf 3.500 US-Dollar pro Tonne erhöht.

Darin sind 240 US-Dollar Fairtrade-Prämie und 300 US-Dollar Bio-Prämie enthalten. Durchschnittlich zahlt die GEPA ihren Partnergenossenschaften in Afrika und Lateinamerika sogar rund 3.700 US-Dollar inklusive Prämien - 25,9 Prozent über dem Fairtrade-Mindestpreis inklusive Prämien und 56,1 Prozent über dem durchschnittlichen Kakao-Weltmarktpreis von 2020.

Besseres Einkommen, mehr Bildungschancen

Der neue GEPA Kakao-Plus-Preis von mindestens 3.500 US-Dollar orientiert sich an den Anforderungen der Handelspartner in Westafrika und Lateinamerika, mit denen sich die GEPA regelmäßig austauscht. Kleinbauernfamilien sind damit noch stärker gegen niedrige Weltmarktpreise abgesichert. GEPA-Geschäftsführer Peter Schaumberger: "Ausbeuterische Kinderarbeit hat strukturelle Gründe: Die Konzerne schaffen durch Produktionserhöhung bei niedrigen Preisen Überproduktion und weiteren Preisverfall. Wenn die Eltern nicht genug verdienen, müssen ihre Kinder mit auf den Feldern schuften." Der neue "Kakao-Plus-Preis" als garantierte Absicherung nach unten leistet einen wichtigen Beitrag in der Debatte um existenzsichernde Einkommen, die im Kontext von ausbeuterischer Kinderarbeit im Kakao-Sektor dringend ist. Die GEPA arbeitet bei diesem Thema eng mit der World Fair Trade Organization zusammen. Peter Schaumberger: "Angespornt durch den CSR-Preis der Bundesregierung, wollen wir gerade den Konzernen zeigen, dass faire Preise, Sorgfalt und Verantwortung in transparenten Lieferketten keine unerfüllbaren Visionen sind. Wir brauchen dafür kein Gesetz, die Konzerne schon."Der "Kakao-Plus-Preis" stärkt die Mitglieder der GEPA-Partnergenossenschaften direkt und indirekt. Durch den höheren Preis kann eine Kooperative mehr investieren, zum Beispiel in Schulbildung oder Freizeitangebote der Kinder ihrer Mitglieder, die eigene Weiterqualifizierung oder den Straßenbau.

Beispiel: COOPROAGRO (Dominkanische Republik)

Von ihrem langjährigen Partner COOPROAGRO (Dominikanische Republik) bezieht die GEPA einen Großteil ihres Bio-Rohkakaos für ihre Schokoladen. Durch die höheren Einnahmen über die GEPA und den Fairen Handel konnte die Kooperative eine Schule um ein neues Gebäude erweitern. Außerdem erhalten alle Kinder der Bauernfamilien nach den großen Ferien neue Schulsachen. Für Adriana Olgin und ihren Cousin Raul ist aber der neue Sportplatz das wichtigste Projekt. "Wir sind darüber wirklich sehr froh und dankbar", meinen beide. Hier treffen sich die Dorfkinder nicht nur in den Pausen, sondern auch nachmittags, um Basketball oder Baseball zu spielen. Ein Kurzvideo zu Adriana und Raul findet sich hier:

Celia Sasic: Zeichen setzen für Kinder der Welt

Die ehemalige Fußballnationalspielerin und Europas Fußballerin des Jahres 2015, Celia Sasic, ist seit vielen Jahren GEPA-Botschafterin. Celia Sasic: "Ich finde es gut, dass man mit den fairen Bio-Schokoladen der GEPA dazu beitragen kann, dass Kinder im Globalen Süden in die Schule gehen können." Auch aus persönlichen Gründen möchte sie ein Zeichen für Kinder setzen: "Nicht erst, seit ich Mutter bin, kann ich nochmal ganz besonders nachempfinden, wie wichtig es ist, dass Kinder unbeschwert aufwachsen können, überall auf der Welt." Ein Video mit Celia Sasic findet sich unter

Beispiel: gebana Togo

Auch bei der Organisation "gebana Togo", mit der die GEPA zusammenarbeitet, können die Kinder lernen, statt zu schuften. Gédéon, das älteste von vier Kindern des Kakaobauern Sylva Akpaku geht ebenfalls zur Schule. Darauf ist Sylva Akpaku sehr stolz. Mit der Fairtrade-Prämie der GEPA unterstützt gebana Togo die Schulen beim Kauf von Möbeln und Unterrichtsutensilien. Teilweise übernimmt gebana Togo für die Kinder der Bauernfamilien die Schulgebühren für die weiterführenden Schulen. Eine gute Schul- und Berufsausbildung ist gerade für Mädchen wichtig. Angèle Wini Gnimle ist Leiterin des Aufbereitungslagers und sie hat eine Mission: "Frauen können es genauso schaffen. Deshalb ermutige ich die Mädchen, sich für die Landwirtschaft zu entscheiden."

Positionspaper der GEPA zur ausbeuterischen Kinderarbeit

Die GEPA hat ihr Positionspapier zur ausbeuterischen Kinderarbeit aktualisiert. Es kann hier heruntergeladen werden: gepa.de/positionspapier-kinderarbeit.

Quelle: GEPA mbH (ots)

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