Ingwer - Die Wunderknolle – scharf und gesund
Archivmeldung vom 23.05.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIngwer ist weit mehr als nur eine beliebte kulinarische Beigabe in der asiatischen Küche. Denn in dem unscheinbaren Gewürz steckt ein wahres Feuerwerk an ätherischen Ölen und Scharfstoffen, den Gingerolen und Shoagolen.
Schon Hildegard von Bingen nutzte vor rund 800 Jahren Ingwer gegen Magenbeschwerden und Verstopfung sowie als Appetitanreger.
Die Pflanze
Der Ingwer (Zingiber officinale Rosc.) ist eine Staude mit einem ausdauernden, kriechenden, sich weit verzweigendem Wurzelstock aus dem sich einjährige, über einen Meter hohe Triebe bilden. Die länglichen, glänzenden und hellgrünen Blätter werden über 20 cm lang. Die Pflanze blüht selten und wird in der Regel vegetativ vermehrt. Der Wurzelstock spielt schon seit dem Altertum in der Chinesischen und Indischen Medizin eine wichtige Rolle und wird auch vor allem in der asiatischen Küche als Gewürz geschätzt.
Je nach Herkunft kommt Ingwerwurzel in unterschiedlicher Qualität in den Handel, wobei die Ware aus Jamaica (Arzneibuchware), Bengalen oder Australien am hochwertigsten sind. Eine Besonderheit stellt eine Sorte aus Japan, der Kintoki, dar, der ein etwas abweichendes Spektrum an Inhaltsstoffen aufweist.
Medizinische Anwendungen
Der Ingwerwurzelstock enthält einen zähflüssigen Balsam (Oleoresin), der aus ätherischen Ölen und einem Scharfstoffanteil, den Gingerolen und Shoagolen besteht. Zubereitungen aus dem Ingwerwurzelstock wirken antiemetisch, entzündungshemmend, anregend auf die Magensaft-, Speichel- und Gallebildung und steigernd auf die Darmfunktion. Die antiemetische Wirkung scheint durch eine direkte Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt vermittelt zu werden. Diskutiert wird auch ein Antagonismus von Serotonin Typ 3 Rezeptoren. Ingwer wird daher zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden, Blähungen und zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen vor allem bei der Reise- oder Seekrankheit, verwendet.
Wirkung gegen Übelkeit wissenschaftlich belegt
Die Wirksamkeit der "Wunderknolle" ist inzwischen auch wissenschaftlich bewiesen: Die im Ingwer enthaltene Substanz Gingerol stoppt Übelkeit selbst nach Chemotherapien oder Operationen sehr effektiv, indem sie bestimmte Rezeptorkanäle blockiert und so den Brechreiz unterbindet, der durch eine erhöhte Serotoninkonzentration im Darm verursacht wird. Wenn eine Erkältung anrückt, empfiehlt sich ein Tee aus frischem Ingwer (zehn Scheiben auf einen Liter heißes Wasser). Und auch bei der Urlaubsvorbereitung kann Ingwer sinnvoll sein, denn er hilft bei Reiseübelkeit. Man kann ihn dafür frisch, in Teemischungen, als Pulver oder in Kapseln zu sich nehmen.
Ingwer für ein gesünderes Leben
In der asiatischen Medizin wird Ingwer seit Jahrtausenden verwendet.
Für den Biologen und Ingwerexperten Dr. Jörg Zittlau gehört Ingwer zu
den gesündesten Lebensmitteln überhaupt. Nach seiner Einschätzung
besitzen die Inhaltsstoffe der einzigartigen, würzigen Knolle
vielfältige positive Effekte:
- sie sollen das Risiko von Blutgefäß-Verschlüssen und Arteriosklerose verringern
- sie sollen beruhigend auf Magen und Darm wirken
- und sie sollen den Stoffwechsel und die Durchblutung fördern
Dosierung und Art der Anwendung:
Tagesdosis 2 bis 2 g Droge. Als Antiemetikum 0,5 g getrocknete Pulverdroge in Form von Fertigarzneimitteln 30 Minuten vor Reisebeginn und nachfolgend alle 4 Stunden oder 2 g frisch gepulverte Droge mit etwas Flüssigkeit einnehmen. Bei dyspeptischen Beschwerden 0,5 - 1,5 g grob gepulverte Droge mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen und nach 5 - 10 Minuten durch ein Teesieb geben. Vor den Mahlzeiten eine Tasse trinken. Ingwer-Kapseln sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Vorsicht: Ingwer ist nicht für jeden geeignet
Seien Sie mit einem regelmäßigen Ingwer-Genuss vorsichtig bei entzündlichen Magenleiden, Sodbrennen, zu viel Magensäure und Gallensteinen. Sie sollten Ingwer auch nicht vor einer geplanten Operation einnehmen, da er wie Aspirin die Blutgerinnung beeinflusst. Er ist für Menschen, die an Migräne oder Hitzewallungen oder nächtlichen Schweißausbrüchen leiden, nicht geeignet.
Quelle: portal naturheilkunde