Die stille Pandemie der Kilos: Was künftige Gesundheitsprofis dagegen tun
Übergewicht ist kein Schönheitsmakel, es kostet Gesundheit und Lebensjahre. Dazu entsteht ein wirtschaftlicher Schaden in Milliardenhöhe. Zwei Professorinnen der Hochschule Fresenius zeigen, welche jungen Fachkräfte gegensteuern. Und auch, wer besonders profitiert.
Bereits 2030 könnte jeder dritte Mensch weltweit als übergewichtig gelten. Die Folgen sind dramatisch. Es drohen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, mentale Belastungen. Auch klagen Betroffene über ein schwächeres Immunsystem und körperliche Verschleißleiden.
Die Weltgesundheitsorganisation erwartet dadurch wirtschaftliche Schäden von bis zu 140 Milliarden Euro. Jährlich - allein durch Fettleibigkeit.
Die Hochschule Fresenius bildet mit dem Bachelorstudiengang "Ernährung und Fitness in der Prävention" (EFP) junge Menschen aus, die das ändern sollen. Studiendekanin Prof. Stefanie Schoppen sagt: "Gesundheit ist kein Luxus, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe. Für diese brauchen wir gut ausgebildete junge Menschen."
Die Lehre im Studiengang EFP erfüllt diesen Anspruch. Ernährung, Bewegung, Prävention, Psychologie - die Themen werden evidenzbasiert, praxisnah und interdisziplinär vermittelt. Doch genau das ist - auch mit aktuellem Blick auf den Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz - nicht überall selbstverständlich.
Das beste Beispiel ist neben dem flächendeckenden Gewichtsproblem das Thema psychische Krankheiten. Sie verursachen gemeinsam mit Erkrankungen des Atmungssystems und des Muskel-Skelett-Systems den größten Krankenstand. Laut DAK-Psych-Report entstanden 2024 allein durch diese drei Erkrankungen Erkrankungen 10,74 Arbeitsunfähigkeitstage pro versicherte Person.
Was noch kaum zu den Menschen durchgedrungen ist? Stress kann zu Rückenschmerzen führen, wie Prof. Dr. Henrike von der Hochschule Fresenius in Hamburg erklärt.
Die Sensibilität für die Themen mag mit jedem Jahr zunehmen - das gilt jedoch zugleich für den thematischen Wildwuchs. Immer mehr Influencer teilen Gesundheitshinweise. Oft sind diese zu wenig konkret, wissenschaftlich nicht belegt und manchmal schlichtweg falsch. Im Kontext der Arbeitsplatzgesundheit und allen anderen Bereichen ein Problem. Die Message der Hochschule Fresenius ist deshalb klar:
Im Studiengang werden keine Content Creators für Instagram ausgebildet, sondern Gesundheitsprofis. Und die werden vielerorts dringend gebraucht. Für die Absolventen ergeben sich momentan breit verzweigte Karrierepfade. Krankenkassen, Sportunternehmen, Kliniken suchen Personal. Andere Absolventen wagen nach dem Studium erfolgreich die Selbstständigkeit, und das längst nicht nur in klassischen Coaching-Berufen.
Von einer wachsenden Zahl an Fachkräften würde die gesamte Gesellschaft profitieren - und gerade ältere Menschen. Professorin Dr. Henrike Fischer erklärt: "Muskelabbau im Alter ist ein unterschätztes Risiko. Wir wissen heute: Wer sich gezielt bewegt, kann seine Lebensqualität deutlich steigern. Das lehren wir - wissenschaftlich fundiert und mit Begeisterung."
Wie einschüchternd die globalen Zahlen zu Beginn wirken - sie haben auch eine freundliche Facette. Denn es sind Prognosen, die sich nicht erfüllen müssen. Die Forschung zeigt, dass sich rasches Handeln lohnt. Bereits alltägliche Anpassungen verbessern das Wohlbefinden. Auch die Lebenserwartung steigt - laut Untersuchungen um bis zu 20 Jahre.
Entscheidend bleibt ein Wort: Prävention. Und natürlich die Menschen, die das dafür nötige Wissen und die Begeisterung teilen können. Egal mit welcher Altersgruppe.
Quelle: Hochschule Fresenius (ots)