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Liebe geht DOCH durch den Magen: Das Vor-Fasten vor dem Fast-Fasten

Archivmeldung vom 09.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Grafik: Herbert Jost-Hof
Grafik: Herbert Jost-Hof

Nach der „Fünften Jahreszeit“ beginnt das Fasten … für manche aber auch schon früher … oder eigentlich gar nicht. Am Ende ist alles eher eine Frage der Interpretation.

Es geht in den Endspurt der „Tollen Tage“: Gerade ist Weiberfastnacht gut überstanden (im dezenten grauen Rollkragenpullover), das eigentliche Faschingswochenende angelaufen … da steht bereits der Rosenmontag ins Haus … und schwupp! … ist es Aschermittwoch und damit bekanntlich alles vorbei. Dann beginnt wieder der Ernst des Lebens und für jene, die es aus religiösen, gesundheitlichen oder anderen Erwägungen so wollen, die Fastenzeit.

Fasten ist Verzicht und Verzicht ist „in“. Dachte ich zumindest. Bis ich mich über dieses Thema mit einer guten Freundin unterhielt, deren Namen hier nichts zur Sache tut, der aber trotzdem Kathrin ist.
Wir kennen einander so lange, dass es unhöflich ihr gegenüber wäre, an dieser Stelle mit präzisen Zahlen aufzuwarten.
Jedenfalls weiß ich schon seit langer Zeit, dass Kathrin den Karneval liebt. Was ich bislang noch nicht wusste, ist, dass sie zu den Menschen gehört, die sich tatsächlich auch Gedanken über das Fasten machen – und das bereits VOR Aschermittwoch.

Kathrin nennt es „Vor-Fasten“. Das ist wie eine Runde auf dem festgeschraubten Rad im Fitness-Studio zu drehen, bevor man mit dem eigentlichen Training beginnt. So erklärt sie es.
Und in ihrem Fall handelt es sich dabei um eine selbst auferlegte Enthaltsamkeit, die nichts mit Essen und Trinken zu tun hat … sondern mit Sex.
Das ist erstaunlich. Was ich durchaus auch anmerkte, als sie es mir anvertraute.
„So sehr ich auch jegliche Form von Selbstbeherrschung aus der Ferne faszinierend finde“, wandte ich ein, „fällt mir dazu nur ein: Man muss ja nicht gleich den Priester mit dem Zölibat ausschütten.“

Nein, erwiderte Kathrin, und überhaupt habe sie das auch nicht vor. Nur sei es aber so, dass so ein Faschingstreiben mit ordentlich guter Laune und einem Ideechen Alkohol im Blut bereits zu Entschlüssen in ihrem Leben geführt habe, die sie später auf das Innigste bereute. Und daher habe sie beschlossen, dem jetzt und in Zukunft durch das Vor-Fasten vorzubeugen.

„Gut und schön“, bemerkte ich, während ich deutlich fühlen konnte, wie der investigative Journalist in mir sich durch meine Hirnwindungen fraß, um schließlich mit dem nächsten Satz aus mir hervor zu bersten: „Und wie, wenn ich fragen darf, stellst Du das nun genau an, diese Vor-Fasterei?“

Kathrin richtete sich kerzengerade auf und holte tief Luft, was mich bereits erahnen ließ, dass sie zu einem längeren Vortrag ansetzte.
„Also“, begann sie, „das ist eigentlich ganz einfach: Du suchst Dir einen Begleiter, den Du nicht wirklich umwerfend findest, nur fast. 'Fast' wie 'Fasten', verstehst Du? Leicht zu merken, nicht?“
Ich nickte.
„Damit bist Du schon mal nicht wirklich in Gefahr. Und dann achtest Du darauf, dort, wo Du bist, auch nur Männer um Dich zu haben, die Du eigentlich nicht wirklich toll findest, die aber nett sind und so. Schon ist die Gefahr gebannt.“

Ich war mir noch nicht wirklich im Klaren darüber, ob ich das für eine gute Strategie halten sollte oder nicht.
„Und das machst Du … an wie viel Tagen?“ fragte ich erst einmal nach.
„Drei“, antwortete sie stolz. „Das ist eine Menge.“
„Weil …?“
„Weil an diesen drei Tagen 'ne Menge passiert.“
„Verstehe“, behauptete ich, obwohl ich mir diesbezüglich nicht wirklich sicher war. „Und das ist dann die ganze Fasterei, die Du Dir auferlegt hast?“

„Nein“, meinte sie mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Das ist ja nur das 'Vor-Fasten'. Danach geht’s ja weiter.“
„Mit dem Fasten?“ fragte ich.
Sie wiegte den Kopf ein wenig hin und her. „Naja. Fast. Es geht weiter mit dem 'Fast-Fasten'.“
„Hatten wir das nicht schon?“ Irgendwie war ich verwirrt.

„Nein, nein. Das 'Vor-Fasten' ist zwar im Prinzip ähnlich wie das 'Fast-Fasten'. Aber vorher. Deshalb 'Vor-Fasten'.“ Und sie strahlte mich an, als gäbe es tatsächlich so etwas wie Logik in ihren Ausführungen.
„Und dieses … 'Fast-Fasten', das ist …. wieder kein Sex?“
Kathrin schüttelte entschieden den Kopf. „Nein, das ist jetzt wirklich Fasten im Sinne von 'auf Essen verzichten'“, beteuerte sie.
„Und wieso ist es dann nur fast ein Fasten?“
„Naja, weil ...“, sie zuckte die Schultern und breitete ihre Handflächen vor mir aus, „weil man eben nur fast fastet. - Also, ich zum Beispiel werde auf Fleisch verzichten.“
„Achso“, ich hatte das Prinzip verstanden: „Weil Du Vegetarierin bist.“
„Genau“, bestätigte sie strahlend.
„Aber dann verzichtest Du nicht wirklich“, wandte ich ein, „Du würdest doch sowieso kein Fleisch essen.“
„Weiß man's?“ widersprach Kathrin mit weit aufgerissenen Augen, „Es passieren die seltsamsten Dinge. Jeden Tag.“

Auf meinen Einwand, das alles erscheine mir nicht wie etwas, das auch nur im Entferntesten als „Fasten“ bezeichnet werden könne, meinte sie nur: „Es ist wie ein halbes Fasten und noch ein halbes Fasten. Macht zusammen: ein ganzes Fasten.“
Mir war ziemlich sicher, dass Adam Riese ihr diesen schändlichen Missbrauch der Bruchrechnung sicher übelnehmen würde. Und das vermittelte ich ihr auch.

„Quatsch“, meinte Kathrin, „Du siehst nur den Sinn dahinter nicht, weil Du es nicht selbst ausprobiert hast. - Fang doch einfach mal mit dem Vor-Fasten an, dann wirst Du's schon kapier'n.“
Es erschien mir wichtig, hier eine Frage zu stellen: „Muss das den mit Sex zu tun haben?“
Kathrin schüttelte erneut den Kopf. „Nein, überhaupt nicht. Verzichte einfach auf einen Teil von etwas, das Dir Spaß macht. Du könntest zum Beispiel mal eine kürzere Kolumne schreiben ...“

Ja, stimmt. - Helau!

Text von Herbert Jost-Hof

Passend zur Kolumne von Herbert Jost-Hof folgen hier nun zwei Rezepte, eines davon vegan.

'Herrgottbescheißerle'

Zutaten für 20 Portionen
2 Pck. Teig, Nudelteig (Maultaschenteig), fertig ausgerollt auf 1,5 m Länge, fertig gekauft
1 kg Hackfleisch
500 g Brät
400 g Spinat, TK, gehackter, kein Blattspinat oder Rahmspinat
250 g Speck, durchwachsener, gewürfelt
2 Zwiebel(n)
2 Bund Petersilie, krause
2 Bund Lauchzwiebel(n), (Zwiebelröhrle)
10 Ei(er)
Meersalz und Pfeffer
1 EL Margarine
evtl. Eiweiß

Zubereitung
Den Spinat in einem Sieb auftauen lassen.

Dann wird zuerst mal geschnippelt, und zwar werden die Zwiebeln klein gewürfelt und die Zwiebelröhrle in Streifen geschnitten. Dies alles dann mit dem gewürfelten Bauchspeck in 1 EL Margarine anschwitzen, danach etwas abkühlen lassen. Auch die Petersilie klein schneiden.

Hackfleisch, Brät, Spinat, Petersilie und Zwiebel-Speck-Gemisch in eine sehr große Schüssel geben und zuerst mal 4 Eier dazugeben. Salzen und pfeffern und alles gut durchmischen. Ich knete es in meiner Küchenmaschine, weil es eine matschige Angelegenheit ist und so auch schneller geht. Wenn alles gut durchmischt ist, immer wieder ein Ei dazugeben. Der Fleischteig soll sehr matschig sein, gar nicht fest, weil alles gut zu verstreichen sein soll. Es sollen so viele Eier hinein, weil der Fleischteig eine Verbindung mit dem Nudelteig haben soll. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass etwa 10 Eier dies bewirken. So eine große Menge an Fleischfüllung ist schwer zu würzen, darum sollte man nicht zu vorsichtig mit der Würze sein, sonst wird alles ein wenig fad.

Nun eine Rolle Nudelteig auf der Arbeitsfläche abrollen. Um ganz sicher zu sein, dass der Nudelteig auch an der Fleischfüllung haften bleibt, kann man ihn noch mit Eiweiß einstreichen. Die Fleischfüllung etwa 1 bis 1.5 cm dick auf dem Nudelteig verstreichen. Am besten arbeitet man mit den Händen. Jetzt wird die 2. Rolle Nudelteig über der Fleischfüllung abgerollt. Alles leicht andrücken. Etwas liegen lassen, damit eine Verbindung entsteht zwischen Fleischfüllung und Nudelteig. So fortfahren, bis Nudelteig und Fleischteig aufgebraucht sind.

In der Zwischenzeit in einem großen Topf reichlich gut gesalzenes Wasser zum Kochen bringen.

Mit einem Messer oder Pizzaschneider (Rollscheibe) über die ganze Länge die gefüllten Teigplatten in der Mitte durchschneiden, dann diese beide Streifen nochmals in der Mitte durchschneiden. Jetzt sind es vier Streifen. Nun werden diese Streifen in der Breite von 10 - 12 cm Abstand in Vierecke geschnitten. Ich benütze meinen Pizzaschneider dazu, damit kann man gut hin und her rollen, sodass der Teig auch gut geteilt wird. Jetzt werden jeweils 6-8 Maultaschen ins kochende Salzwasser gegeben. Sie sollen darin bei nur leicht siedendem Wasser in 8-10 Minuten gar ziehen. Die Ränder sind offen, das ist so okay, so wird das Kochwasser zur Brühe. Die fertige Maultaschen mit der Schaumkelle herausholen und in einem Sieb abtropfen lassen. Das Kochwasser wieder aufkochen lassen und die nächste Portion hineingeben. So weiter machen, bis alle fertig sind. Bevor die nächste Portion aus dem Wasser kommt, lege ich die bereits abgetropften Maultaschen zum Abkühlen auf einem Teller. Das Wasser für die Maultaschen darf immer nur leicht köcheln, weil sich sonst vielleicht der Teig ablöst. Zwischen den Portionen muss man gelegentlich das Kochwasser auffüllen, dann aber erst wieder zum Kochen bringen.

Wenn alles fertig ist, hat man eine trübe Brühe, diese nicht wegwerfen, sondern durchseihen und als Brühe für die Maultaschen aufheben. Sie lässt sich auch gut einfrieren oder sie kann als Brühe für den Kartoffelsalat dienen.

Wenn die Maultaschen abgekühlt sind, werden sie portionsweise eingeschweißt und eingefroren.

Wir essen sie entweder in der Brühe oder leicht angebraten mit Kartoffelsalat dazu. Auch in breite Streifen geschnitten und gebraten, mit einem mit Milch aufgeschlagenen Ei darüber, schmecken sie gut und es geht schnell.
Arbeitszeit: ca. 1 Std. 30 Min.

Schoko-Kokos-Würfel

Zutaten für 1 Portion
600 g Mehl
400 g Rohrohrzucker
150 ml Pflanzenöl
1 ½ Beutel Backpulver
350 ml Wasser
300 g Kokosraspel
100 g Kakaopulver
300 g Margarine (Pflanzenmargarine)
200 g Rohrohrzucker
Fett für das Blech

Zubereitung
Das Mehl mit dem Backpulver mischen, den Rohrohrzucker dazugeben, mit Pflanzenöl und Wasser zu einem glatten Teig rühren. Auf ein gefettetes Backblech (oder eine große runde Form, Durchmesser 32 cm) streichen und bei ca. 180 °C ca. 20 - 30 min. backen (Stäbchenprobe machen).

Nach dem Abkühlen den Teig in Würfel schneiden (ca. 3 x 3 cm). In einem kleinen Topf den Kakao mit Rohrohrzucker mischen und mit 100 ml Wasser glatt rühren und erwärmen. Wenn die Kakaomasse geschmolzen ist, die Pflanzenmargarine dazugeben und unter Rühren eine glatte Schokoglasur herstellen.

Jeden Würfel in die Schokoglasur tunken und danach in den Kokosraspeln wälzen, bis alle Seiten bedeckt sind.

Dieses Rezept eignet sich besonders für die Fastenzeit, in der keine tierischen Produkte gegessen werden.

Ich empfehle, für die Glasur Zutaten zur Reserve zur Hand zu haben, falls die Glasur nicht für alle Würfel reicht, um zwischendurch noch eine Glasur herstellen zu können.
Arbeitszeit: ca. 1 Std.
Koch-/Backzeit: ca. 30 Min.

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