Ab wann ist ein Lebensmittel eigentlich Bio?
Archivmeldung vom 24.05.2022
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Freigeschaltet durch Anja SchmittIn Supermärkten finden wir verschiedene Lebensmittel, die oftmals mit dem Bio-Siegel beworben werden. Bio liegt im Trend. Immer mehr Menschen wollen sich bewusst ernähren und greifen daher zu Waren, die aus nachhaltiger Landwirtschaft stammen, als ressourcenschonend deklariert sind oder direkt vom Bio-Bauernhof stammen. Welche Lebensmittel tatsächlich das Bio-Siegel verdient haben, ist für Verbraucher aber schwer zu erkennen, denn manchmal versuchen Produzenten gerne zu tricksen. Erlaubt ist das nicht, denn Bio-Lebensmittel müssen Anforderungen gerecht werden und sich das Siegel verdienen.
Bio-Siegel für gewisse Lebensmittel: Hersteller werben mit dem positiven Effekt
Manch ein Bauer erhält es aber schon, wenn er in seinem Großmastbetrieb weniger Schweine pro Quadratmeter hält. In den letzten Jahren sind die Bio-Vorschriften strenger geworden. So dürfen heute keine Eier von Freiland-Hühnern mehr als Bio vermarktet werden. Lebensmittel, in denen mehr als 5 Prozent Zutaten stecken, die nicht biologisch erzeugt wurden, erhalten das begehrte EG-Bio-Siegel nicht mehr. So können sich Verbrauchen viel sicherer als noch vor einigen Jahren sein, dass das die Zutaten in Bio Müslis auch wirklich Bio sind.
Ist ein Bio-Lebensmittel immer automatisch Bio?
Hier muss aber auch angemerkt werden, dass Bio-Lebensmittel nur bis zu einem gewissen Grad authentisch sein können. Werden sie im Hofladen direkt beim Erzeuger erworben, ist die Chance hoch, dass die Produkte tatsächlich ohne Chemie und Pestizide angebaut wurden oder Tiere genug Freilauf hatten. Wer hingegen im Discounter erwartet, ein Massenprodukt mit dem Bio-Siegel könnte mithalten, wird womöglich ent- und getäuscht. Sicherlich haben sich die Haltungsmethoden der Tiere von Betrieben mit Bio-Emblem stark verbessert, im Gegensatz zu früheren Zeiten.
Qualität direkt vom Bauernhof hat sich bewährt
Echte Qualität mit Hingabe findet sich jedoch meistens nur vor Ort in kleinen Bauernhöfen wieder. Dort wird weniger produziert und die Waren sind meistens auch teurer als im Supermarkt, dafür lässt sich transparent nachverfolgen, woher sie stammen und wie sie produziert wurden. Begehrt ist nicht nur Bio-Fleisch, sondern auch Gemüse, was auf diesem Weg angepflanzt wurde. Zudem erfreuen sich auch weiterführende Produkte einer großen Beliebtheit, die auf Bio-Zutaten vertrauen und damit die Qualität der Marke erhöhen. Gerne essen manche morgens Bio Müslis, die gesünder sein sollen und auch einen besseren Geschmack bieten.
Vergleichen und prüfen liefert neue Erkenntnisse beim Einkauf im Supermarkt
Verbraucher sollten genau auf die Zutatenliste schauen und vergleichen, ob es sich bei den Bio Produkten um tatsächliche Bio-Ware handelt. Ein erster Hinweis kann der Preis sein. Ist er überraschend niedrig, handelt es sich womöglich um keine echten Bio Lebensmittel. Bei aller angebrachten Kritik sollte jedoch auch festgehalten werden, dass vor allem in der EU präzise darauf geachtet wird, ob ein Lebensmittel den Aufdruck Bio verdient hat.
95 Prozent Bio-Zutaten: Die strengen EU-Richtlinien bei der Vergabe von Bio-Siegeln
Falls Zweifel bestehen, darf der Hersteller den Artikel nicht mehr mit einem Bio-Siegel kennzeichnen. Mindestens 95 Prozent der eingesetzten Zutaten müssen definitiv aus biologischer, nachgewiesener Erzeugung stammen, damit das gesamte Produkt überhaupt als Bio gekennzeichnet werden darf. Daher sind die strengen Regeln hierzulande für Verbraucher eine gute Lösung, öfters zu Bio-Produkten zu greifen, wenn sie halten, was sie versprechen. Wer sich und der Umwelt etwas Gutes zurückgeben will, liegt sowieso mit Bio-Artikeln immer vorne und unterstützt damit die Nachhaltigkeit der Welt.
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