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Liebe geht DOCH durch den Magen: Obst, Erkenntnis und Liebe

Archivmeldung vom 15.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Grafik: Herbert Jost-Hof
Grafik: Herbert Jost-Hof

Seit biblischen Tagen gilt der Apfel als Symbol der Verführung. Und dabei stammte er vom „Baum der Erkenntnis“. - Ist Wissen sexy? Oder war es das einmal? Fragen über Fragen, wenn man sich dem Thema „Obst, Erkenntnis und Liebe“ widmet ...

Mit der Liebe ist das wie mit dem Speiseplan: Sie braucht ein gewisses Maß an Abwechslung. Und deshalb, damit die Liebe zu dieser Kolumne nicht vorzeitige Abnutzungserscheinungen zeigt, heute einmal ein etwas anderer Ansatz ...

Wenn man plötzlich von bestimmten Gewohnheiten abweicht, dann ist das für das jeweilige Publikum irritierend und sollte erklärt werden. Wenn man keine andere Erklärung hat, dann behauptet man, es sei aus Anlass eines Jubiläums. - Also schön: Dies ist eine Jubiläumsausgabe; wobei sich, bitte, jede und jeder in der geneigten Leserschaft selbst ein passendes suchen möchte. - Danke.

Nachdem ich in der letzten Woche über Pflaumen geschrieben habe, wurde mir inzwischen mitgeteilt, dass in diesem Jahr selbige heftig von unappetitlichen Gästen befallen zu sein scheinen. Das tut mir sehr leid. Aber – um bei dem Bild der letzten Ausgabe zu bleiben – auch bei Freundschaften ist ja mitunter der Wurm drin. Wenn man Glück hat, nur vorübergehend. Wenn man Pech hat, dann dauerhaft … was bedeutet, dass die Freundschaft damit eher vorübergehenden Charakter annehmen wird.

Wie auch immer … Jedenfalls hat mich das zu vertiefter Betrachtung von Obst geführt. Über Obst nachzudenken, mag nicht ganz so ergiebig für die Gesundheit sein, wie Obst zu essen, aber es kann einem doch zumindest zu Einsichten verhelfen.

Ich sage nur: Birnen und Äpfel. Durchaus irgendwie erotische Früchtchen. Doch während die entsprechenden Phantasien hinsichtlich der Birnen sich eher darauf beschränken, dass sie (wie auch die Äpfel) zur Definition menschlicher Breitseiten herangezogen werden, steckt – rein kulturhistorisch gesehen – doch wesentlich mehr hinter den Äpfeln.

Da ist die uns allen bekannte Geschichte von Herrn Adam, Frau Eva, einer Schlange nicht näher definierten Geschlechts und dem Paradies, die als Urmoment der Verführung gilt. Seitdem sind Äpfel nicht einfach nur Obst. Sie sind eben ein Symbol für und ein Mittel zur Verführung.

Was von vielen in diesem Zusammenhang häufig übersehen wird, ist die Tatsache, dass es nicht irgendein grüner „Granny Smith“ oder frisch gewachster „Pink Lady“ war, mit dem Eva ihren einzigen und Wunschpartner zu ködern versuchte. Nein, es war eine Frucht vom Baum der Erkenntnis. Was den Schluss zulässt, dass es eine Zeit gab, in der „Erkenntnis“ (sprich: Wissen) als sexy galt.

Das nun wiederum MUSS zwangsläufig eine Weile her sein. Denn wenn unsere heutige Kultur z.B. Wissenschaftlicher mit einem Adjektiv versieht, dann liegt „verrückt“ - rein statistisch gesehen – deutlich vor „erotisch“.
Und wie nun die Forschungsergebnisse der Wissenschaftler/innen, mögen sie erotisch sein oder nicht, belegen, spielen Geistesgaben in der Anbahnung von Beziehungen auch eher eine untergeordnete Rolle – einmal abgesehen davon, dass sich fast jeder Mensch, egal ob Mann oder Frau, von der Partnerin oder dem Partner wünscht, sie oder er möge über Humor verfügen.
(Unter uns: Wie sollte eine Beziehung zwischen zwei Menschen ohne Humor, selbst im Idealfall, auch möglich sein? Nicht einmal ich bin ohne Humor länger als 24 Stunden zu ertragen!)

Wenn wir aber nun den Begriff „Wissen“ in einem a) breiteren und b) engeren Verständnis betrachten … dann klingt das erst einmal ziemlich schwachsinnig, ist es aber nicht.

Wissen „im weiteren Sinne“ bedeutet: nicht nur im Verständnis „wissenschaftliche Erkenntnis“, sondern als allgemeine Lebenserfahrung; und „im engeren Verständnis“ heißt: hier aber speziell fokussiert auf Beziehungen.
Und schon macht das Ganze Sinn. Denn wer genügend Lebenserfahrung und – daraus resultierend – Verständnis besitzt, um zu wissen, was in einer Beziehung wichtig ist, der hat damit das beste Kapital für ein seinen Bedürfnissen entsprechendes Liebesleben. Er oder sie kann die oder den oder die (hier: Plural) Richtige(n) finden und das werden, was alle sein wollen: glücklich.

Bedauerlicherweise gibt es keine Apfelsorte, deren Verzehr einen in diesen Zustand der Erkenntnis versetzt. Der Weg dahin führt nur über die harte Schule des selbst Erlebens, Erleidens und daraus Lernens … und für viele scheint sie wirklich zu hart, da es ihnen am Ende nur gelingt, das mit dem Erleben und Erleiden für sich umzusetzen, ohne jemals etwas aus den eigenen Erfahrungen zu lernen.

Zugegeben, es ist auch nicht immer leicht, sich selbst zu verstehen, geschweige denn andere – erst recht nicht, wenn hier auch noch Männer und Frauen zusammentreffen. Auch wenn Äpfel hier nicht zur Erleuchtung führen können, so sind sie immerhin wirklich gute Hilfsmittel. Denn sie können Beziehungen anbahnen. Und wo anders hat man überhaupt die Chance, über sich und andere zu lernen, als in Beziehung zu ihnen?

Schon die griechische Mythologie schickt den Königssohn Paris aus mit einem Apfel als Preis im Wettbewerb um die strahlendste Schönheit zwischen drei Göttinnen. Wenn in der Antike eine solche Frucht, roh und unbearbeitet, einer Göttin als Auszeichnung genügte, dann sollte es doch in unserer Zeit ein Leichtes sein, mit leckeren Apfelgerichten jemanden für sich einzunehmen.
Schließlich sind Äpfel außerordentlich vielseitig verwendbar … und wenn alles schief geht, kann man seinen Frust in Apfelwein oder -korn ertränken.

Vielleicht kann auch das Jubiläum, das vom Anfang dieses Texts, dazu beitragen, jemanden näher oder von einer anderen Seite kennenzulernen. Aber Vorsicht: nicht veräppeln lassen!

Text von Herbert Jost-Hof

Passend zur Kolumne von Herbert Jost-Hof folgt hier nun das Rezept (das Zweite ist vegan).

Apfelwein - Rouladen

Zutaten für 4 Portionen
4 Scheiben Roulade(n) vom Rind
4 TL Senf
2 große Zwiebel(n)
4 Scheiben Speck, sehr dünn geschnittener oder Bacon
2 TL Majoran, getrocknet
2 Möhre(n)
½ Liter Apfelwein, trockener
1 Lorbeerblatt
2 TL Paprikapulver, edelsüß
2 EL Mehl
Salz, (wenig)
Pfeffer, gemahlen
3 EL Öl
1 EL Tomatenmark
1 EL Speisestärke
2 cl Calvados

Zubereitung
Rouladenscheiben auf einer Seite mit Senf bestreichen. Zwiebeln schälen, in feine Streifen hobeln oder schneiden. Die Hälfte davon auf die Rouladen legen, Speckscheiben darauf verteilen und mit Majoran würzen. Rouladen aufrollen und mit Zahnstochern fest stecken oder zusammenbinden.

Möhren schälen, in Scheiben schneiden oder hobeln. Die Rouladen mit den restlichen Zwiebeln und den Möhren in eine Schüssel legen und mit dem Apfelwein auffüllen. Lorbeerblatt zugeben und über Nacht, kühl gestellt, marinieren.

Rouladen und Gemüse in ein Sieb geben. Marinade auffangen. Rouladen in einer Mischung aus Mehl, Paprikapulver, Salz und Pfeffer wälzen. Im heißen Öl ringsum braun anbraten, herausnehmen. Zwiebelstreifen und Möhren in dem Fett ebenfalls hellbraun anbraten. Tomatenmark zugeben und kurz weiterbraten. Mit der Apfelweinmarinade ablöschen, aufkochen und die Rouladen darin zugedeckt ca. 1 1/2 Stunden langsam schmoren.

Rouladen herausnehmen. Speisestärke mit etwas Wasser verrühren und in die kochende Soße gießen, andicken. Mit 1 Schnapsgläschen Calvados abschmecken. Evtl. nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken. Rouladen wieder einlegen und nochmals kurz erwärmen.

Dazu:
Nudeln, Klöße oder Kartoffelbrei und einen Salat der Saison oder Apfelrotkohl
Arbeitszeit: ca. 45 Min.

Apfelwein - Torte (vegan)

Zutaten für 1 Kuchen
1 Bio Ei
300 g Mehl
150 g Rohrohrzucker
150 g Margarine
4 Äpfel
150 g Rohrohrzucker
¼ Liter Bio Apfelsaft (zuckerfrei)
¼ Liter Apfelwein
2 Pck. Puddingpulver, Vanillegeschmack
2 Päckchen Soya Sahne
etwas Eierlikör

Zubereitung
Aus Mehl, 150 g Rohrohrzucker, Margarine und dem Ei einen Mürbteig herstellen und eine Springform (26 cm) damit auslegen, 3 cm Rand hochziehen.

Äpfel schälen, Kerngehäuse entfernen, vierteln und die Springform damit auslegen. Aus 150 g Rohrohrzucker, Apfelsaft, Apfelwein und 2 Päckchen Vanillepudding einen Pudding kochen und auf die Äpfel geben.

Kuchen bei 180° C etwa 1 Std. backen.

Über Nacht auskühlen lassen.

Vor dem Servieren 2 Päckchen Soya Sahne schlagen und über den Kuchen streichen. Etwas Eierlikör in einen Gefrierbeutel füllen,eine kleine Ecke abschneiden und den Eierlikör wie Fäden über der Torte verteilen.
Arbeitszeit: ca. 30 Min.

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