Trinkwasserqualität aus dem Zapfhahn
Archivmeldung vom 06.11.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDeutschland ist ein Land des Wassers. Rund ? (73 Prozent) der Bevölkerung werden täglich mit Grund- und Quellwasser versorgt. Dieses Wasser muss meist nicht aufbereitet bzw. nur sicherheitsdesinfiziert werden. 99 Prozent der Bevölkerung werden über das öffentliche Netz versorgt, das Wasser entsprechend der gesetzlichen Normen bereitstellt. Für die Trinkwasserqualität, die beim Endverbraucher aus dem Zapfhahn kommt, ist aber letztendlich jeder Haushalt selbst verantwortlich.
Das Trinkwasser, das über die ca. 6 600 Wasserversorger verteilt wird,
entspricht zum überwiegenden Teil den gesetzlichen Voraussetzungen
(Trinkwasserverordnung). Aber wie kommt das Wasser zu Hause aus den Leitungen?
Über die Wegstrecke vom Versorger bis ins Wasserglas kann vor allem auf den
letzten Metern viel passieren. Die Hausleitungen und die Entnahmearmaturen
liegen nicht im öffentlichen Verantwortungsbereich und gerade die sind im Fokus
der neuen flächendeckenden Aktion.
Das Fraunhofer-Institut für
Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB und AQA haben hierzu ein Verfahren
entwickelt, das es jedem Haushalt ermöglicht, sein wichtigstes Lebensmittel,
dort wo man es zum Trinken und Kochen entnimmt, selbst zu testen. Die Summe
aller Daten bildet die Grundlage für eine umfassende Studie über die
Wasserqualität in Deutschland, die beim Endverbraucher gegeben ist.
Der
Wassercheck gibt Auskunft über Leitungsmaterialien, über den Zustand der
Entnahmearmaturen, ob das Wasser für die Zubereitung von Babynahrung geeignet
ist oder eine besondere Mineralstoffzusammensetzung aufweist. Die untersuchten
Parameter geben auch Aufschluss darüber, ob das Wasser überhaupt getrunken
werden sollte.
Obwohl Deutschland mit hohem Aufwand die Qualität des
Wassers absichert, ist doch vergleichsweise wenig über den Zustand des
Leitungswassers am Entnahmepunkt in den Haushalten bekannt. In Österreich, wo
immerhin 99 Prozent der Trinkwasserversorgung aus Grund- und Quellwasser stammt,
wurden bei einem landesweiten Test, der seit 4 Jahren läuft bei ca. 22 Prozent
aller Proben Überschreitungen der Grenzwerte festgestellt.
Die Ursachen
für die Beeinträchtigungen der Wasserqualität auf den letzten Metern liegen zum
Teil in der Bausubstanz, weiters in der Qualität der eingesetzten Armaturen
(marken- und preisunabhängig). Blei spielt vor allem im städtischen Bereich (in
Deutschland wurden Bleirohre bis 1973 eingebaut) eine Rolle. Nickel ist ein
Gefahrenbereich in jedem Haushalt (Hauptverursacher ist hier der Zapfhahn).
Nitrat führt hauptsächlich im ländlichen Bereich zu Problemen.
Auch wenn
Deutschland zu 99 Prozent aus der öffentlichen Wasserversorgung mit Trinkwasser
bedient wird, so sind es immer noch rund 1 Mio. Menschen, die sich mit
Hausbrunnen versorgen. Die Möglichkeiten, dort das Wasser zu testen, sind oft
nicht gegeben.
Der Wassercheck, der unter http://shop.wassercheck.com verfügbar
ist, bietet im gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus an, sein Wasser durch
das Fraunhofer IGB testen zu lassen. Die Analyse des Fraunhofer IGB ermöglicht
eine seriöse, qualitätsgesicherte Aussage über das Wasser, wie es aus der
Leitung kommt.
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.