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"Pferdefleisch-Skandal" führt auch nach Nordrhein-Westfalen

Archivmeldung vom 13.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Peter Smola / pixelio.de
Bild: Peter Smola / pixelio.de

Im so genannten Pferdefleisch-Skandal gibt es jetzt erste Hinweise, wonach entsprechende Produkte auch nach Deutschland geliefert worden sind. Konkret geht es um einen Verdachtsfall bei einem Unternehmen in Nordrhein-Westfalen. Über einen Zwischenhändler in Luxemburg seien die verdächtigen Produkte in größerem Umfang nach Deutschland und Nordrhein-Westfalen geliefert worden, teilt das NRW-Verbraucherministerium mit.

Betroffen seien nicht nur Discounter- und Lebensmittelketten, sondern auch andere Unternehmen. Derzeit seien Kontrolleure unterwegs, um in den Lagern nachzusehen, ob die Produkte, die zwischen November und Januar geliefert wurden, noch vorrätig sind. Wenn ja, soll schnellstmöglich analysiert werden, ob Pferdefleisch beigemischt worden ist, das kann aber einige Tage dauern.

Nach WDR-Informationen ist das Tiefkühldienst-Unternehmen Eismann in Mettmann betroffen. Ein Firmensprecher bestätigte dem Westdeutschen Rundfunk, dass derzeit Lebensmittelkontrolleure im Haus seien, um Proben zu nehmen. Die Tiefkühl-Firma habe bereits in der vergangenen Woche zwei ihrer Lasagne-Produkte aus dem Sortiment genommen. Diese würden derzeit noch im hauseigenen Labor überprüft.

foodwatch zu Pferdefleisch

Zum Skandal um falsch deklariertes Pferdefleisch erklärt Matthias Wolfschmidt, stellvertretender Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch:

"Spätestens seit dem 31. Januar wissen Bund und Länder, dass ein französischer Hersteller den Verbrauchern billiges Pferdefleisch als teures Rindfleisch unterjubelt. Auch der Lebensmitteleinzelhandel dürfte seitdem informiert sein. Der Betrug ist also lange bekannt. DNA-Tests zur Bestimmung der Tierart kosten 200 Euro und dauern maximal 6 Tage. Doch wo sind die Ergebnisse? Behörden und Einzelhandel schweigen sich aus, es gibt Produktrückrufe, Gerüchte, Vermutungen - nur keine Fakten. Obwohl doch Lebensmittel in Deutschland und der EU angeblich so gut überwacht und perfekt rückverfolgbar sein sollen. foodwatch fordert Behörden und Handelskonzerne auf, die Verbraucher nicht länger für dumm zu verkaufen. Sämtliche Testergebnisse und die Namen aller Produkte des französischen Pferdefleisch-Verarbeiters Comigel, die im deutschen Einzelhandel verkauft wurden und werden, müssen sofort veröffentlicht werden."

Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk / foodwatch (ots)

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