Biologisch abbaubarer Kaugummi am Markt
Archivmeldung vom 15.05.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittChicza heißt der erste biologisch abbaubare Kaugummi. Er kommt von der mexikanischen Halbinsel Yucatan und ist ein 100 Prozent nachhaltiges Produkt aus ökologischer Landwirtschaft. Der süße Kaugenuss wird aus dem Saft des Chicozapote-Baumes (Manilkara zapota) gewonnen und enthält keine künstlichen Polymere.
"Chicza haftet nicht wie herkömmliche
Kaugummis an Schuhen und Straßen, auch nicht an Kleidern oder im Haar",
erklärt Mike Albring, Geschäftsführer von Phytotreasures, dem
europäischen Vertrieb der Süßigkeit, gegenüber pressetext. 2.000
Regenwaldbauern liefern die Kaumasse für das Consorcio Chiclero in
Chetumal. "Das bedeutet, dass insgesamt 10.000 Mexikaner von der
Kaugummi-Herstellung leben", so Albrecht. Fünf Jahre lang habe man daran
geforscht, dieses Produkt marktreif zu machen.
Produkt aus dem tropischen Regenwald
Anders als in anderen Regionen Mexikos, wo bis zu 80 Prozent des ursprünglichen Regenwaldes durch Abholzung, Viehzucht und Landwirtschaft verloren gingen, haben die Regenwälder in dieser Region überlebt. "Diese Regenwälder wurden durch die Anwesenheit des Menschen nicht durch dessen Abwesenheit konserviert. Seit mehr als einem Jahrhundert extrahiert die Gemeinschaft, die sich als eine große effektive Kooperative organisiert, den Latex aus den großen Chicozapote Bäumen, aus denen Chicle gewonnen wird", so Albring.
Um
Chicza herzustellen, wird Chicle mit natürlichen Waxen verschmolzen,
bevor es zur Kaumasse wird. Noch immer heiß, wird diese Kaumasse mit
biologischen Süßmitteln - zum Beispiel Agavensirup - und natürlichen
Geschmacksstoffen vermischt, dann wird die Masse gepresst und in
Kaugummistreifen geformt. Derzeit gibt es den Kaugummi in den drei
Geschmacksrichtungen Pfefferminze, Spearmint und Limone.
Keine Erdölbasis zum Kauen
"Natürlich klingt es einfach, wenn man sagt, dass man nur natürliche Zutaten zur Kaugummi-Herstellung verwendet", meint Albring. Herkömmliche Kaugummis enthalten jedoch nicht mehr als fünf bis sieben Prozent Gummimasse. Der Rest des Produkts ist künstlich und wird aus erdölbasierenden Polymeren hergestellt. Im Vergleich dazu macht der Gummimasseanteil von Chicza insgesamt 40 Prozent aller Inhaltsstoffe aus.
Neu ist die Nutzung des
Naturstoff-Kaugummis nicht. "In den Gründungszeiten der
Kaugummi-Imperien waren keine anderen Zutaten möglich." Die
Industrialisierung und die Verbilligung von erdölbasierten Produkten
habe das alles geändert. "So gesehen ist Chicza ein 'Back to the Roots'
zu den Ursprüngen des natürlichen Kaugummis", meint Albring.
Auch nachhaltiger Vertrieb
"Um das Produkt Chiczo auch nachhaltig zu vermarkten, beschäftigt Phytotreasures 40 Mitarbeiter aus der Jugend- und Behindertenwerkstatt in Berlin", so Albring. "Ein Teil des Erlöses fließt übrigens wieder zurück nach Yucatan, um Regenwald wiederaufzuforsten, und um den Wald dort so zu erhalten, wie er ist." Die Chicozapote-Bäume lassen sich übrigens nicht als Monokultur anbauen. Bäume, die außerhalb des Regenwaldes gedeihen, liefern keinen Sirup.
Quelle: pressetext.deutschland Wolfgang Weitlaner