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Werbelügen statt Vielfalt - Täuschung statt Information

Archivmeldung vom 13.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Regale quellen über von der Fülle unterschiedlicher Produkte, die Vielfalt ist kaum zu überbieten. Doch hinterlässt diese Auswahl bei Ihnen nicht auch oft ein merkwürdiges Gefühl? Kennen Sie das nicht auch, dass Sie vor dem Regal stehen und verzweifelt versuchen, unter zwei Dutzend Fruchtsäften den "richtigen" auszuwählen?

Oder dass Sie sich fragen, warum die eine Butter 1,19 Euro und die andere 1,89 Euro kostet? Sie sind nicht grundlos verunsichert, denn im Supermarkt werden wir systematisch getäuscht und betrogen.

Der Kinder-Milchdrink "Biene Maja" als Zuckerbombe

Oder was halten Sie von einem Trinkjoghurt für Kinder namens "Biene Maja" von Bauer, der angeblich ganz besonders gesund sein soll und in Wirklichkeit auf 100 Milliliter 16,4 Gramm Zucker enthält, was auf den Liter gerechnet 44 Stück Würfelzucker bedeutet! 44 Stück Zucker! Nur noch mal zur Veranschaulichung: Stellen Sie sich vor, Sie würden in einen Messbecher voll Flüssigkeit 44 Stück Zucker fallen lassen, einmal umrühren und dann dieses Getränk in einen Becher gießen und Ihrem Kind zu trinken geben!

Der "gesunde Durstlöscher 'Frucht-Tiger'" als Zahnschmelz-Vernichter

Oder der "Frucht-Tiger" von Eckes Granini: Er wirbt damit ein "gesunder Durstlöscher" zu sein, der mit "7 Vitaminen zur gesunden Entwicklung des Kindes beitragen kann". Das hört sich ja nach gesundem Obst pur an und lässt Elternherzen höher schlagen. Leider bleibt bei näherem Hinsehen nur die Verpackung übrig. Denn der "Frucht-Tiger" hat eher die Bezeichnung "mit Wasser aufgefülltes Konzentrat" verdient. Abgesehen davon enthält das Getränk die umstrittenen Süßstoffe Aspartam und Acesulfam K sowie Zitronensäure. Das heißt aber nicht, dass der gesunde Saft frisch gepresster Zitronen enthalten ist, sondern dass es sich um einen chemisch hergestellten Zusatzstoff handelt, der das Kürzel E330 trägt. Zitronensäure ist das Gegenteil von "gesund", weil sie die Zähne stark angreift und die Aufnahme von Schwermetallen erleichtert. Sie wird zugesetzt, um das Getränk haltbarer zu machen und durch ihren säuerlichen Geschmack wenigstens die Illusion von Frische zu erwecken.

Wir Verbraucher werden betrogen - und haben das Recht, uns zu wehren

Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen und zeigt beispielhaft, wie wir bewusst getäuscht und in die Irre geführt werden. Und das lässt sich auch nicht durch das Recht der Wirtschaft auf Werbung entschuldigen. Denn was würde wohl der Käufer eines sportlichen Rennwagens sagen, wenn sich die Neuerwerbung nach der ersten Fahrt als lahme Ente entpuppt, die kaum den Bergpass bewältigt? Er würde sich lauthals beschweren und sich betrogen fühlen - zu Recht. Und selbstverständlich würde er das Auto wieder zurückgeben. Aber so weit würde es natürlich nie kommen, da sich der Autofahrer im Unterschied zum Lebensmittelkonsumenten vorher ordentlich über das Produkt informieren kann. Die technischen Basisdaten sind klar und eindeutig und dürfen dem Käufer auch nicht vorenthalten werden.

Die Reaktion der Nahrungsmittelhersteller: Zynismus und Verachtung der Verbraucher!

foodwatch fordert das Recht der Verbraucher, bei den Produzenten zu erfragen, welche Inhaltsstoffe wirklich in den Produkten enthalten sind und wie sie hergestellt werden. Dann hat es mit den Lügen schnell ein Ende. Dann steht auf den Produkten endlich drauf, was drin ist und es ist drin, was drauf steht. Dass dieses Recht Verpflichtung werden muss, zeigt die Reaktion der Industrie mehr als deutlich. Auf die Frage an die Firma Bauer, ob das natürliche Aroma der "Biene Maja" wirklich aus Erdbeeren gemacht sei, antwortete diese, man möge sich doch bitte an die "deutsche Aromenindustrie" wenden. Das ist so, als ob Mercedes eine Frage nach den Autobremsen mit der Empfehlung, man möge sich an die deutsche Bremsen-Industrie wenden, abschmettern würde.

foodwatch hat unter www.abgespeist.de ein neues Internetportal geschaffen, das regelmäßig die schlimmsten Beispiele von Verbrauchertäuschung dokumentiert. Diese Arbeit ist aufwendig, denn es erfordert Recherchen, Laboranalysen, juristische Gutachten und einen attraktiven Internet-Auftritt. Damit foodwatch daher weiterhin so aktiv im Sinne der Verbraucher tätig sein kann, freut man sich über jeden neue/n Förderer/Förderin, die mit 5, 10 oder 20 Euro monatlich die Arbeit unterstützen.
Wer jetzt online foodwatch-Förderer wird, bekommt gratis das  brandaktuelles Buch "Abgespeist" von Thilo Bode.

Quelle: foodwatch e.V.



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