Topinambur - eine unterschätzte Heilpflanze
Archivmeldung vom 04.12.2010
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtErdartischocke, Erdbirne, Jerusalemartischocke und Diabetiker Kartoffel das sind nur einige Namen der wohlschmeckenden und gesunden Knolle der Topinambur-Pflanze (Helianthus tuberosus). Die Pflanze, die zur Gattung der Sonnenblumen zählt, stammt aus Nord- und Mittelamerika. Sie gilt als Kulturpflanze der Indianer aus vorkolumbianischer Zeit.
Anfang des 17. Jhr. wurde in Nouvelle France (heute Kanada) Topinambur bei den dort heimischen Indianern entdeckt. Diese verwendeten die Knolle als Grundnahrungsmittel und für ihre langen Wanderungen, da sie die appetithemmende Wirkung schätzten. Die französischen Siedler brachten Topinambur nach Frankreich und führten sie dort als Delikatesse an den Fürstenhöfen ein. Von dort aus verbreitete sich Topinambur rasch aus und erreichte um 1900 eine Anbaufläche von ca. 80.000 ha. Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts war die „Erdartischocke“ in Deutschland Grundnahrungsmittel. Später wurde Topinambur von den kalorienreicheren Kartoffeln verdrängt.
Topinambur als Heilpflanze
Topinambur erlebt zur Zeit eine Widerentdeckung als gesunde Delikatesse und als hochwertige Heilpflanze. Unter ihrer lateinischen Bezeichnung Helianthus tuberosus ist Topinambur in der Liste E der Heilpflanzen aufgeführt.
Was ist nun das Besondere an Topinambur?
Inulin
Anstelle von Stärke enthält Topinambur das Kohlenhydrat Inulin. Inulin wirkt sich kaum auf den Blutzuckerspiegel aus und ist Insulin unabhängig. Gerade für Diabetiker, die entweder kein eigenes Insulin haben oder wie bei den meisten Übergewichtigen des Diabetes-Typ II der Körper mangelhaft auf einen Blutzuckeranstieg reagiert, ist das Inulin von großer Bedeutung. Die für den gesamten Stoffwechsel so dringend benötigten Kohlehydrate werden also in Form des Inulins aufgenommen und liefern dem Körper so die für alle Lebensfunktionen wichtige Energie. Inulin wird daher vor allem in der Diabetes Thearpie als Stärke Ersatz verwendet, denn Inulin lässt den Blutzuckerspiegel nicht ansteigen und wirkt appetitzügelnd. Topinambur wird deshalb besonders Diabetikern und Übergewichtigen empfohlen.
Prebiotisch
Inulin ist prebiotisch. Das heißt, dass Topinambur als Ballaststoff für die Versorgung bestimmter Bakteriengruppen im Darm wichtig ist. Das in der Knolle enthaltene Inulin passiert den Dünndarm ungehindert und steht im Dickdarm den Bakterien zur Verfügung.
Inulin wird vielen Lebensmitteln (Milch, Joguhrt, Backwaren..) als Fett und Zuckerersatzt zugesetzt. Zudem ist die prebiotische und insulinunabhängige Wirkung sehr erwünschtNach neueren Untersuchungen beugt Inulin der Entsteheung von Dickdarmkrebs vor.
Der Abbau des Inulins senkt den Säurewert (pH) des Darmes.
Durch das saurere Milieu wird die Aufnahme von Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium und Eisen verbessert. Die bis zu 20% höhere Aufnahme von Kalzium bedeutet eine messbare Osteoporose Vorbeugung.
Vitamine, Elektrolyte, Spurenelemente
Topinambur-Knollen enthalten viele wichtige Vitamine wie Karotin, B1, B2, B6, C, D, Nicotinsäure und Biotin, sie haben einen hohen Kaliumgehalt (400 - 800 mg / 100g) und enthalten zahlreiche Spurenelemente.
Heilmittelrezepte
Topinambur eignet sich auch als bewährtes Hausmittel bei zahlreichen Beschwerden. So hilft gegen Magen- Darmbeschwerden ein Tee aus Topinamburblüten. Auszüge des Topinambur in einer Creme wirken lindernd bei Hautreizungen und Irritationen.
Topinambur ist eine ungewöhnliche, geschmackvolle und vielseitige Heilpflanze. appetithemmende Wirkung
• Sättigung mit wenig Kalorien
• kein Insulinbedarf durch Fructose und Inulin
• unterstützend bei der Diabetes Therapie
• appetitzügelnd
• Anregung und Verbesserung der Darmtätigkeit
• prebiotische Wirkung
• als Heil- und Hausmittel bei Magen- Darmbeschwerden und Hautleiden
• positive Wirkung auf Blutzucker-, Cholesterin- und Harnsäurespiegel
• Verbesserung der Aufnahme von Kalzium, Magnesium und Eisen
• enthält Vitamine, Elektrolyte, Spurenelemente
Topinambur gibt es in Form von Pulver, Saft, Chips, Knäckebrot, Flocken, Granulat, Knäckebrot und frischen Knollen.
Quelle: Die Topinambur Manufaktur