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Keime im Essen - die unsichtbare Gefahr

Archivmeldung vom 27.07.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Gammelfleisch und Schweinepest erregen die Öffentlichkeit, doch größere Gefahren gehen von Salmonellen & Co. aus. Deshalb warnen Ernährungsexperten vor Risiken in Restaurants und in der heimischen Küche.

Das Magazin Reader's Digest gibt in seiner August-Ausgabe Tipps, wie man sich unterwegs, aber auch zu Hause vor Lebensmittelinfektionen schützen kann. Die Deutschen vergessen, wie man Lebensmittel korrekt zubereitet und lagert, beklagt das Robert-Koch-Institut in Berlin. Eine der Grundregeln: Nahrungsmittel sollten gerade jetzt im Sommer vor dem Verzehr genügend gekühlt sein sowie beim Kochen, Braten und Backen gründlich erhitzt werden. Obst und Gemüse gilt es vor dem Verzehr gründlich zu waschen - ebenso wie die eigenen Hände nach dem Toilettenbesuch.

Vor allem Geflügel, aber auch Schweine- und Rindfleisch, so der Rat der Experten, sollte gut gegart werden. Wichtig ist aber auch: Die Hände, das Küchenwerkzeug und die Arbeitsfläche müssen nach dem Kontakt mit rohem Fleisch gründlich gereinigt werden. Ohnehin darf rohes Fleisch nicht mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommen. Am besten sollte man rohe oder halbrohe Schweinefleischprodukte sowie Rohmilchprodukte und rohe Eier ganz von der Speisekarte streichen. Wer diese Ratschläge befolgt, senkt sein Risiko, mit Krankheitserregern in Kontakt zu kommen.

Symptome einer Erkrankung sind meist Durchfall, Bauchschmerzen und Fieber. Dabei können Erreger wie Salmonellen beim Eintritt in die Blutbahn lebensbedrohliche Folgen haben. Obwohl in den vergangenen Jahren die Zahl der Lebensmittelerkrankungen bundesweit gesunken ist, steigt in einigen Bereichen die Zahl der Infektionen mit Todesfolge.

1998 starben in Deutschland lediglich 316 Menschen an infektiösen Darmkrankheiten, im Jahr 2004 waren es bereits 942. Im selben Jahr fiel beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit jeder fünfte kontrollierte Betrieb in Deutschland, der Lebensmittel herstellt, bearbeitet oder verkauft, negativ auf. Insgesamt entdeckten die Kontrolleure in 16.600 von 410.268 Proben hygienische Mängel. Dabei waren Eis- und Dessertprodukte genauso betroffen wie Fleisch oder Wild.

Die Experten raten Verbrauchern deshalb, auf bestimmte Anzeichen zu achten. So sollte man Fleisch, das sich bereits grau färbt oder schmierig ist, nicht mehr verwenden. Wichtig auch: Eiweißhaltige Speisen von Buffets - gegart oder roh - sind in Restaurants mit Vorsicht zu genießen. "Vor allem, wenn problematische Produkte wie Hackfleisch, Mett, Carpaccio oder Eierspeisen angeboten werden, sollte man fragen, wie lange und wie gut gekühlt beziehungsweise erhitzt diese schon im Buffet stehen", rät Jürgen Kundke vom Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin. Denn bei einer Aufbewahrung erhitzter Speisen unter einer Kerntemperatur von 60 Grad erhöht sich die Gefahr, dass selbst Durchgebratenes von Keimen infiziert wird.

Vorsicht sollte man auch bei Würstchen walten lassen, die an der Imbissbude schon länger lauwarm bereitliegen. Die Gefahr, dass sich Keime ausbreiten, besteht auch bei Sushi aus rohem Fisch, wenn es nicht ausreichend gekühlt ist. Auf zartrosa Lamm oder blutiges Steak sollte man ganz verzichten.

Quelle: Pressemitteilung Reader's Digest Deutschland

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