Hanni Rützler beschreibt im "Food Report 2015" neue Ernährungstrends
Archivmeldung vom 13.06.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserGegessen wird natürlich immer, doch die Ernährung durchläuft eine rasante Veränderung. Die spannendsten Entwicklungen beschreibt Ernährungsexpertin Hanni Rützler im "Food Report 2015", der nun zum zweiten Mal erschienen ist. Herausgeber sind das Zukunftsinstitut und die Lebensmittel Zeitung.
Ausgehend von einem Update der im letzten Report beschriebenen Food Trends wirft Rützler einen Blick auf vier weitere, die Esskultur nachhaltig prägende Entwicklungen. Immer führt sie dabei auch konkrete Beispiele an, um zu verdeutlichen, dass die Trends bereits heute den Alltag und das Angebot verändern.
Food Trends 2015
Unter dem Stichwort "Hybrid Food" beschreibt Rützler die Tatsache, dass dem Mixen, Mischen und Kreuzen in der globalisierten Welt keine Grenzen mehr gesetzt sind. Dies bringe auch neue Markenprodukte und Gastronomiekonzepte hervor, etwa den "Cronut" - ein Hybrid aus Croissant und Doughnut - oder Supermärkte, in denen man einkaufen, kochen und essen kann. Letztere könnten sich nach Ansicht der Österreicherin als durchaus zukunftsfähig erweisen.
Weg von eingefahrenen Geschmacksmustern, hin zu neuen Aroma-Paarungen. Das so genannte "Food Pairing" ist ein zweiter wichtiger Trend. Er gründet sich auf wissenschaftlichen Geschmacksanalysen und werde, so Rützler, insbesondere im Snack-Bereich eine immer wichtigere Rolle spielen.
Gesund essen heißt in Zukunft nicht mehr verzichten. Auch das beobachtet Rützler und nennt diese Entwicklung "Soft Health". Als ein Beispiel führt sie den Boom der veganen und vegetarischen Küche an, die gleichermaßen gesund wie wohlschmeckend sei. Als starken Treiber dieses Trends identifiziert Rützler die "Free-from"-Produkte, die man in immer größerer Vielfalt im Supermarkt findet. Ursprünglich für Allergiker gedacht, führen diese nun insgesamt "zu einer neuen Produktvielfalt und zu spannenden neuen Geschmackswelten."
Ausgelöst durch den Vertrauensverlust gegenüber der Nahrungsmittelindustrie zeichnet sich auch ein "Do it yourself"-Trend (DIY) bei der Herstellung von Nahrungsmitteln ab. Während der Antrieb zum DIY jahrhundertelang die Not(-wendigkeit) war, ist es nun die Freude an der handwerklichen Tätigkeit und der Wunsch nach Autarkie.
Schwerpunktthemen & Konsumententypen
Drei Kapitel des "Food Reports" widmen sich darüber hinaus den signifikanten "Dining-Out-Trends" der kommenden Jahre, darunter der nun auch für Europa angekündigte Boom der neuen südamerikanischen Küche. Weiteres Thema ist das "Empowerment" der Konsumenten, die sich immer mehr zu aktiven Mit- oder Gegenspielern im Wirtschaftsprozess entwickeln. Auch dem Fleischkonsum widmet Rützler einen eigenen Schwerpunkt und analysiert mögliche Alternativ-Szenarien für eine proteinreiche Nahrung in der Zukunft. Abgerundet wird der "Food Report" durch die Beschreibung von sechs verschiedenen Konsumenten-Typen, die sich durch jeweils einen ganz eigenen Bezug zu Essen und Lebensmitteln auszeichnen.
Quelle: Lebensmittel Zeitung (ots)