Falsche Facebook-Freundinnen füllen Fiverr-Kassen
Archivmeldung vom 10.04.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer virtuelle Marktplatz Fiverr bietet neben skurrilen personalisierten Diensten auch gefälschte Facebook-Freundinnen an - und das alles für fünf Dollar (rund 3,80 Euro). Besucher der Community können sich für diese Summe beispielsweise ihren Lebenslauf aufbessern oder sich ihren Namen mit Lippenstift auf eine Wange schreiben und sich dies als Foto schicken lassen - den Wünschen sind keine Grenze gesetzt. Boomen tut das Geschäft jedoch mit den Fake-Freundinnen, die bereits von mehreren Webseiten angeboten werden.
Die Kunden haben bei den Online-Geliebten die Qual der Wahl: Um die derzeitige Freundin eifersüchtig zu machen, kann unter anderem eine selbsternannte "Psycho-Frau", eine "unterwürfige Asiatin" oder eine "verrückte zornige Russin" eine Woche lang Nachrichten auf Facebook posten. Hinter diesen Fake-Profilen stecken jedoch reale Frauen.
Ganz problemlos funktioniert der Service jedoch nicht, wie der Guardian berichtet. Neben fehlerhafter Rechtschreibung, die zu Peinlichkeiten führen kann, bekommen die Nutzer auch nicht immer etwas für ihr Geld geboten und die bezahlten Freundinnen melden sich nur gelegentlich und unzufriedenstellend.
Ähnliche Dienste auf dem Vormarsch
"Für die Betreiber ist es ein tolles Geschäftsmodell, denn sie geben Facebook-Nutzern, was sie wollen. Der Anteil an Armleuchtern auf der Plattform nähert sich der 50-Prozent-Marke. Dadurch ist dieses Geschäftsmodell ein durchaus angemessenes Angebot für die Nutzer", schildert Social-Media-Experte Ed Wohlfahrt im Gespräch mit pressetext. Auf der Konkurrenten-Seite Google+ sei diese Nutzer-Quote noch gering.
Laut dem Experten stellt sich die Frage, ob diese Zustände nicht womöglich dazu führen, dass sich Unternehmen von dem Portal trennen. "Für mich als Unternehmensberater spielt Facebook eine immer geringere Rolle. Inwieweit das Portal als Rahmen für strategiegeleitete Unternehmen fungiert, müssen Brand-Manager selbst entscheiden", führt er aus. Genau solche Inhalte aber funktionieren gut, da sie positives Feedback bekommen. "Da wird noch viel mehr auf uns zukommen", so Wohlfahrt abschließend.
Quelle: www.pressetext.com/Andreea Iosa