Leichte Beute: Nutzerverhalten bei Facebook & Co. spielt Online-Kriminellen in die Hände
Archivmeldung vom 13.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Popularität sozialer Netzwerke ist ungebrochen. Allein der Branchenprimus Facebook soll weltweit mehr als 700 Millionen Mitglieder haben (Quelle: Socialbakers). Neben der Kontaktpflege, dem Austausch von Neuigkeiten oder Bildern, ist es bei Netzwerkern äußerst beliebt, die Community per Link über interessante Webinhalte zu informieren. Kriminelle nutzen dieses Verhalten ihrerseits vermehrt aus, um Anwender durch Links auf verseuchte Seiten zu locken und so PCs mit Schadcode zu infizieren. Doch wie kritisch gehen Netzwerker damit um?
Das ernüchternde Ergebnis der G Data Security Studie 2011: Fast jeder fünfte Anwender klickt auf alle veröffentlichen Links – egal von wem diese stammen. Bezieht man dieses Ergebnis nur auf Facebook, so riskieren hier mehr als 130 Millionen Nutzer allein durch ihr leichtfertiges Verhalten in die Falle von Cyber-Kriminellen zu tappen. Die Umfrageergebnisse zeigen aber auch einen Unterschied zwischen den Nutzergruppen: Ältere Anwender sind in den Portalen deutlich vorsichtiger unterwegs als jüngere und auch Frauen zeigen ein etwas höheres Sicherheitsbewusstsein als Männer.
„Cyber-Kriminelle nutzen soziale Netzwerke in zunehmendem Maße für die Verbreitung von Schadprogrammen“, erklärt Ralf Benzmüller, Sicherheitsexperte und Leiter der G Data SecurityLabs. „Eine der beliebtesten Maschen ist die gezielte Verbreitung von Schadcode über Links, die auf den Portalen gepostet werden. So führt eine URL zu einem vermeintlichen Skandal-Video direkt auf eine mit Schadcode verseuchte Webseite. Für Nutzer sind die gefährlichen Links nicht ohne weiteres erkennbar, da sie mitunter stark verkürzt dargestellt sind. Der Einsatz von Sicherheitslösungen mit integrierten http Scan bietet zusätzlich Sicherheit und sollte generell obligatorisch sein.“
Jeder 5. Nutzer klickt auf alle veröffentlichten Links
Fast jeder fünfte Befragte geht ein besonders hohes Risiko in sozialen Netzwerken ein: Sie wählen in Portalen URLs an, unterscheiden dabei aber nicht zwischen Links von Freunden und unbekannten Netzwerkern. Diese Nutzer laufen daher leicht Gefahr, in die Falle von Online-Kriminellen zu tappen. Im Gegensatz dazu lehnen 46 Prozent das Anklicken von Links kategorisch ab. Die dritte Gruppe der Befragten nutzt ausschließlich Links, die Mitglieder des eigenen Netzwerkes veröffentlicht haben.
„Silversurfer“ haben in sozialen Netzwerken die Nase vorn
Generell nutzen jüngere Anwender soziale Plattformen länger und intensiver als die „Silversurfer“. Trotzdem agieren die älteren Nutzer in den Portalen deutlich vorsichtiger, wie die G Data Security Studie 2011 zeigt: Je älter die Netzwerker sind, desto eher lehnen sie das Anklicken von Links ab. Sechs von zehn Befragten zwischen 55 und 64 Jahren ignorieren die Verweise auf andere Webseiten. Im Umkehrschluss zeigt sich, je jünger die Anwender sind, desto risikoreicher sind sie in sozialen Netzwerken unterwegs: Denn mit abnehmenden Alter steigt der Anteil derer, die zwischen Links von bekannten und unbekannten Nutzern nicht unterscheiden. So wählt annähernd jeder vierte Umfrageteilnehmer im Alter von 18 bis 24 Jahren Links an – egal von wem sie stammen.
Frauen haben ein höheres Sicherheitsbewusstsein
Kleinere Unterschiede in der Nutzung von Facebook und Co. stellte G Data in der Security Studie 2011 auch zwischen Frauen und Männern fest: Die männlichen Anwender sind in der Nutzung der sozialen Netzwerken etwas riskanter. Wie die jüngeren Altersklassen beachten Männer weniger, ob der genutzte Link von einem bekannten oder unbekannten Anwender stammt. Frauen haben anscheinend ein leicht höheres Bewusstsein für Risiken im Mitmach-Web, sie klicken bevorzugt URLs von Mitgliedern ihres eigenen Netzwerkes an.
Datenbasis: Mehr als 15.000 Internetnutzer aus elf Ländern hat der deutsche Security-Hersteller eingehend über Virenschutz, Computerschädlinge oder über ihr Verhalten in sozialen Netzwerken befragt. Die Ergebnisse wurden ausgewertet und mit der aktuellen und tatsächlichen Bedrohungslage im Internet verglichen. Die große G Data Security Studie 20011 gibt einen detaillierten Überblick über die IT-Security-Kenntnisse von Anwendern und wo diese in ihren Einschätzungen falsch liegen. Die G Data Security Studie 2011 ist erhältlich unter http://www.gdata.de/virenforschung/info/whitepaper.html
Quelle: G Data Software AG