Firmen-E-Mail-Adressen begehrtes Ziel von Hackern
Archivmeldung vom 27.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFirmenmitarbeiter in Deutschland gehen immer noch zu unachtsam mit der Herausgabe der eigenen Geschäfts-E-Mail-Adresse um. Fast jedes vierte Unternehmen klagt über Missbrauch von Firmenadressen zu Spamzwecken oder um sich Zugang zu Firmennetzen zu verschaffen. Damit ist diese Methode des Angriffs auf Firmen-IT die zweithäufigste nach Viren und Trojanern.
Die IT-Abteilungen
investieren inzwischen massiv in Sicherheitsvorkehrungen und interne
Aufklärungskampagnen. Erste Erfolge sind zu erkennen: Die Zahl der
Sicherheitsverstöße aufgrund zweckentfremdeter E-Mail-Adressen ist
seit 2005 rückläufig. Vor zwei Jahren lag die Zahl bei 33,7 Prozent,
2006 beklagten sich 27,2 Prozent der Unternehmen über den Missbrauch
der elektronischen Postadresse. Zu diesen Ergebnissen kommt die
Studie "IT-Security 2007" der InformationWeek, die zusammen mit
Steria Mummert Consulting ausgewertet wurde.
Eine wahre Fundgrube für Firmen-E-Mail-Adressen sind die in Mode
gekommenen Business-Netzwerke. Immer mehr Geschäftsleute nutzen diese
Plattformen zur Pflege und zum Aufbau von Geschäftskontakten. Dabei
geben sie ihre Kontaktdaten samt E-Mail-Adresse häufig
uneingeschränkt einer breiten Öffentlichkeit preis. Hacker können
sich mit Hilfe dieser öffentlich zugänglichen Angaben eine fremde
Identität verschaffen und so weitere relevante Informationen für das
Eindringen in ein Firmennetz zusammentragen.
Der Missbrauch der E-Mail-Adressen von Mitarbeitern kann zudem so
weit gehen, dass Hacker unter Nutzung des bekannten und seriösen
Namens E-Mails versenden können, die beispielsweise schädliche
Dateianhänge, Viren oder Trojaner enthalten. Möglich ist das mit so
genannten Ghost-Mailern, einer Software, die die Kopfzeile einer
E-Mail vollständig manipulieren kann. Die Folge sind erhebliche
Imageschäden für die Unternehmen, deren Firmenadresse missbraucht
wird. Zwar kam es in diesem Jahr nur bei 6,9 Prozent der befragten
Unternehmen zu dieser Form von Identitätsdiebstahl. Der Trend zeigt
allerdings nach oben. 2006 lag die Zahl bei 4,9 Prozent und 2005
sogar nur bei 1,1 Prozent.
Als Schutz vor derartigen Sicherheitsverstößen eignen sich in der
Regel nur präventive Maßnahmen, da der wahre Absender bösartiger
Nachrichten zumeist nicht oder nur sehr unzureichend identifiziert
werden kann. Ein komplettes Verbot, sich über
Social-Networking-Portale beruflich auszutauschen, wäre allerdings zu
drastisch. Mit konkreten Handlungsanweisungen in den
IT-Sicherheitsrichtlinien lässt sich jedoch der Zugang zu Firmendaten
deutlich erschweren, so dass ein Großteil der Hacker das Interesse
verliert. Einfachstes Mittel ist, Firmeninformationen beispielsweise
auf den Business-Netzwerkseiten und anderen Portalen nicht für
jedermann sichtbar zu machen. Hierzu gehören unter anderem
E-Mail-Adressen, genaue Positionsbeschreibungen der Mitarbeiter oder
Angaben zu Betriebssystemen, Datenbanken, Netzwerkgeräten und
Applikationen. Noch wichtiger sind die Einführung und Umsetzung eines
für alle Mitarbeiter verbindlichen IT-Sicherheitskonzepts. Jeder
fünfte Betrieb versäumt es derzeit noch, die eigenen Mitarbeiter mit
den IT-Sicherheitsbestimmungen ausreichend vertraut zu machen. Zudem
eignen sich regelmäßige Schulungen aller Mitarbeiter, um ein
Bewusstsein für die Vorgehensweisen von Hackern zu schaffen. Dazu
gehört auch die Weiterbildung der IT-Administratoren, damit sie
möglichst denselben Wissensstand haben wie potenzielle
IT-Störenfriede.
Hintergrundinformationen
An der Studie "IT-Security 2007" nahmen in der Zeit von Mai bis Juli 2007 533 IT-Manager und IT-Sicherheitsverantwortliche aus Deutschland teil. Die Befragung wurde in Form elektronischer Interviews von der Fachzeitschrift InformationWeek durchgeführt und mit Unterstützung von Steria Mummert Consulting ausgewertet.
Quelle: Pressemitteilung Faktenkontor GmbH