Anzahl neuer Computerschädlinge auf Rekordniveau
Archivmeldung vom 28.08.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt61 Prozent der österreichischen Internet-User nutzen Soziale Netzwerke im Internet (Quelle: INTEGRAL Studie Q1 2010). Die große Popularität lockt aber auch Internet-Kriminelle an, die ihrerseits die Nutzer und Netzwerke attackieren. Mit speziellen Computerschädlingen erbeuten die Täter gezielt Zugangs- und persönliche Daten der Networker.
Generell beobachtet G Data in diesem Jahr eine immense Steigerung von Schadcode: Die Anzahl neuer Computerschädlinge hat mit 1.017.208 Schadprogrammen im ersten Halbjahr 2010 bereits einen neuen Rekord aufgestellt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einer Steigerung um 50 Prozent. Für das gesamte Jahr 2010 rechnen die Experten der G Data SecurityLabs mit einem Rekordwert von über zwei Millionen neuen Schadprogrammen.
"Die aktuellen Zahlen sind
besorgniserregend. Im vergangenen halben Jahr hat die Malware-Industrie
pro Minute fast vier neue Schädlinge veröffentlicht. Wir erwarten daher,
dass im zweiten Halbjahr die zwei Millionen-Grenze deutlich
überschritten wird", erläutert Ralf Benzmüller, Leiter der G Data
SecurityLabs. "Angreifer haben verstärkt Soziale Netzwerke und deren
Mitglieder im Blickfeld. Aufgrund der hohen Nutzerzahlen sind diese ein
besonders lohnendes Angriffsziel. Sicherheitslecks und Datenpannen,
durch die verschiedene Plattformen in der Vergangenheit auffielen,
machen es Kriminellen immer wieder leicht."
Schadcode für Windows unangefochten auf Platz 1
Windows-Nutzer sind besonders gefährdet: 99,4 Prozent der neuen Schadprogramme sind für das Microsoft-Betriebssystem geschrieben. Der restliche Anteil wird von Systemen abgedeckt, die u.a. auf Unix basieren oder Java-Technologie enthalten.
Mit 1.017.208 neuen Schädlingen zählten die G Data Experten für das erste Halbjahr 2010 mehr neue Computerschädlinge, als jemals in einem vergleichbaren Zeitraum zuvor. Schon jetzt sind fast zwei Drittel der Gesamtsumme des letzten Jahres erreicht.
Nach wie vor dominieren Trojanische Pferde die Top 5 der Malware-Kategorien mit einem Anteil von 42,6%. Besonders auffällig sind hier gefälschte Antiviren-Programme und Erpressersoftware. Schadprogramme wie Downloader und Dropper behaupten den zweiten Rang mit einem konstanten Anteil von 20,3%.
In den letzten sechs Monaten sind besonders viele neue Spyware-Varianten erschienen, so dass 12,8% der neuen Schadcode-Varianten beispielsweise durch Banking-Trojaner oder Keylogger entstanden sind. Der Spyware-Anteil ist von allen Malware-Kategorien am stärksten gewachsen. Mit den Spionageprogrammen sind Angreifer z.B. in der Lage Zugangsdaten für Soziale Netzwerke zu stehlen.
Der Anteil von Backdoors ist im Vergleich zum letzten Halbjahr 2009
gesunken und kommt mit 12% auf den vierten Platz. Mit Hilfe dieser
Computerschädlinge verschaffen sich Online-Kriminelle beispielsweise
einen Fernzugriff auf Computer erlauben. Mit 53.609 Würmern belegen die
schädlichen Programme den letzten Platz der Top 5.
Tabelle: Top 5 der Malware-Kategorien
Kategorie: 2010 H1 - Anteil
Trojanische Pferde: 433.367 - 42,6%
Dowloader/Dropper: 206.298 - 20,3%
Spyware: 130.175 - 12,8%
Backdoors: 122.469 - 12,0%
Würmer: 53.609 - 5,3%
Ausblick
Die Flut an neuer Malware wird weiter ansteigen. Die Experten der G Data SecurityLabs gehen davon aus, dass am Jahresende über zwei Millionen neue Computerschädlinge bekannt sein werden. Soziale Netzwerke und deren Nutzer werden nach Einschätzung von G Data zukünftig stärker als zuvor für kriminelle Zwecke missbraucht. Angreifer suchen sich neben Windows zunehmend nach Alternativen, wie Unix-Derivate und Java um.
Quelle: G Data Software AG