Zahl der Angriffe auf Unternehmens-IT steigt
Archivmeldung vom 25.10.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie IT-Sicherheitsverantwortlichen in Deutschland sind stark gefordert: Mehr als ein Viertel der Unternehmen melden in den vergangenen zwölf Monaten einen Anstieg der Angriffe auf die Firmen-IT. Dies sind acht Prozent mehr als noch 2006. Erfreulich dabei: Nur fünf Prozent der Angriffe sind erfolgreich.
Im Vorjahr
führten noch 22 Prozent der Einbrüche in die Firmennetze zu messbaren
Schäden. Dies zeigt, dass die Investitionen in zusätzliche
Schutzmaßnahmen greifen. 25 Prozent der Firmen hatten ihre Budgets
für IT-Sicherheit für dieses Jahr noch einmal ausgeweitet; zu diesen
Ergebnissen kommt die Studie "IT-Security 2007" der InformationWeek,
die zusammen mit Steria Mummert Consulting ausgewertet wurde.
Am stärksten zu schaffen machen den IT-Abteilungen immer noch
Computerviren und Trojaner. Fast 60 Prozent der
IT-Sicherheitsverstöße gehen auf das Konto der kleinen Programme zum
Ausspionieren, Zerstören und Manipulieren fremder IT-Systeme.
Allerdings machen die Unternehmen auch hier Fortschritte bei der
Abwehr: Seit 2005 ging die Bedrohung durch Viren deutlich um rund 20
Prozentpunkte zurück. Ebenfalls rückläufig gegenüber dem Vorjahr ist
der Missbrauch von E-Mail-Adressen mit dem Ziel, sich Zugang zu
Unternehmensdaten zu verschaffen. Hier greifen ebenfalls die
verstärkten Sicherheitsinvestitionen der vergangenen Jahre. 69
Prozent der befragten IT-Entscheider haben den E-Mail-Verkehr im
Unternehmen neu organisiert. Er entspricht nun den gesetzlichen
Anforderungen, beispielsweise dem Gesetz zur Kontrolle und
Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) oder dem Aktiengesetz.
Unter anderem existieren klare interne Vereinbarungen für die Nutzung
der Firmen-E-Mail-Software für private Zwecke sowie exakte
Bestimmungen, in welcher Form E-Mails archiviert werden.
Oberste Priorität bei den IT-Sicherheitsverantwortlichen hat
derzeit das Stopfen interner Sicherheitslöcher. Zwar entsteht fast
die Hälfte der Schäden durch Computerhacker. Allerdings sind die
Mitarbeiter mittlerweile für jeden dritten IT-Sicherheitsverstoß im
Unternehmen verantwortlich oder zumindest daran beteiligt. Diese Zahl
hat sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Ein Fünftel der
Sicherheitsverstöße wird dabei von aktiven oder ehemaligen
Mitarbeitern ohne Zugriffsberechtigung verursacht. Das liegt vor
allem daran, dass weniger als die Hälfte der befragten Betriebe ein
System zur unternehmensweiten Verwaltung von Nutzern und
Zugriffsrechten im Einsatz haben, um den Zugang zu sensiblen Daten zu
steuern. Darüber hinaus klappt das Zusammenspiel zwischen
Organisation bzw. Mensch und Technik nicht immer reibungslos. Man
findet in Unternehmen häufig noch fragmentierte Sicherheitslösungen
und Systeme, die nicht ineinandergreifen. Gleichzeitig wird von den
Mitarbeitern erwartet, im Umgang mit Unternehmensdaten keine Fehler
zu machen. Eine Reihe von Sicherheitslücken bleibt somit offen.
Einen weiteren Grund, warum Mitarbeiter nicht sorgfältig genug mit
Unternehmensdaten umgehen, sieht ein Drittel der
Sicherheitsverantwortlichen im mangelnden Risikobewusstsein und in
einem noch zu niedrigen Stellenwert der IT-Sicherheit in den
Chefetagen. Für mehr als ein Viertel von ihnen sind zudem die
Mitarbeiter nicht genügend über IT-Risiken aufgeklärt und
sensibilisiert. Auf einer Skala von eins (geringe Priorität) bis zehn
(hohe Priorität) gibt jedes dritte befragte Unternehmen dem Thema
IT-Sicherheit Werte zwischen eins und drei. Zwar existieren in sieben
von zehn Unternehmen einheitliche Sicherheitsrichtlinien dazu, wie
zum Beispiel mit sensiblen Daten verfahren wird. Ein aktives
Risikomanagement sowie regelmäßige Schulungen befinden sich
allerdings bei der Mehrheit der befragten Firmen erst im Aufbau.
Das mangelnde Bewusstsein kann Folgen haben: Bei der Hälfte der
Unternehmen führten Manipulationen an den IT-Systemen dazu, dass
Unternehmensanwendungen über einen bestimmten Zeitraum lahmgelegt
werden. Jeder fünfte IT-Verantwortliche berichtet von Teilausfällen,
die bis zu 24 Stunden andauerten. In 14 Prozent der befragten
Betriebe wirkte sich der Angriff auf die IT negativ auf das
Unternehmensimage aus. Ein Komplettausfall des Firmennetzwerks und
aller Anwendungen und Dienste kam 2007 bisher bei jedem zehnten
befragten Unternehmen vor.
Das finanzielle Ausmaß durch IT-Störenfriede und Datenmissbrauch
kann die Mehrheit der Unternehmen in Grenzen halten. Bei 60 Prozent
der befragten IT-Entscheider lagen die Schäden durch Angriffe auf die
Unternehmens-IT in den vergangenen zwölf Monaten unter 10.000 Euro.
Bei jedem fünften Unternehmen blieben die Sicherheitsverstöße sogar
ohne finanzielle Folgen.
Hintergrundinformationen An der Studie "IT-Security 2007" nahmen in der Zeit von Mai bis Juli 2007 533 IT-Manager und IT-Sicherheitsverantwortliche aus Deutschland teil. Die Befragung wurde in Form elektronischer Interviews von der Fachzeitschrift InformationWeek durchgeführt und mit Unterstützung von Steria Mummert Consulting ausgewertet.
Quelle: Pressemitteilung Steria Mummert Consulting