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HbbTV sägt am Bildschirm-Thron der Sender

Archivmeldung vom 23.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Auslaufmodelle: TV ohne Web kann abdanken. Bild: pixelio.de, Etienne Rheindahlen
Auslaufmodelle: TV ohne Web kann abdanken. Bild: pixelio.de, Etienne Rheindahlen

Web-fähige TV-Geräte krempeln die Fernsehlandschaft um. Sie machen den alteingesessenen Sendern Reichweite sowie Umsätze streitig und setzen die Unterhaltungsbranche unter Zugzwang.

Allerdings sind es laut der Managementberatung Mücke, Sturm & Company (MS&C) nicht die Konzepte von Konzernen wie Google oder Apple, die in Zukunft die Standards im TV-Markt setzen. Auf der Pole-Position steht hingegen HbbTV (Hybrid broadcast broadband Television) - eine Lösung, so offen wie das Internet selbst.

"Sollte sich HbbTV durchsetzen, wird die Fernsehlandschaft umstrukturiert und TV-Sender können die Hoheit über den Bildschirm verlieren", meint MS&C-Geschäftsführer Patrick Sturm. Im besten Fall weist der Standard allein in Deutschland bereits 2014 eine Verbreitung von 23 Mio. HbbTV-fähigen Geräten auf, prognostizieren die Experten. Zwar müssen dafür wichtige Voraussetzungen erfüllt sein. Die Industrie arbeitet aber schon jetzt mit Hochdruck an deren Umsetzung. Insbesondere eine steigende Endgerätepenetration unter den TV-Konsumenten treiben Hersteller von HbbTV-Modellen wie Philips, Toshiba oder Loewe stark voran.

Freier Marktansatz

Im Vergleich zu anderen Ansätzen wie Youview, Google TV, Yahoo Connected TV, Apple TV oder ActVila lässt HbbTV den Usern mehr Freiheiten. Der Standard ist "keine starre unternehmenseigene, proprietäre Lösung", sondern verfolgt einen freien Marktansatz, wovon neben den Nutzern auch TV-Hersteller, Sender und Online-Portal- oder E-Commerce-Anbieter profitieren können. Wie MS&C mitteilt, ist damit vielmehr eine unbegrenzte Anzahl von individuellen Benutzeroberflächen und Inhalte-Angeboten möglich.

Eine vielfältige sendungsbegleitende sowie sendungsunabhängige Verfügbarkeit von Inhalten und Benutzerfreundlichkeit sind aber weitere Grundbedingungen für den Durchbruch des Formats. Bei der Entwicklung der HbbTV-Lösung wurden die TV-Sender laut MS&C jedoch integriert, was beispielsweise Google in den USA verabsäumt hat. Angesichts seiner vielen Vorteile "scheint HbbTV das Rennen um den bedeutendsten Standard für sich zu entscheiden", sagt Sturm.

Quelle: pressetext.redaktion Manuel Haglmüller

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