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Smartphones im Unternehmen: Mobilität wichtiger als Sicherheit?

Archivmeldung vom 29.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: F. Gopp / pixelio.de
Bild: F. Gopp / pixelio.de

Smartphones haben seit Langem die Herzen der Verbraucher weltweit erobert. Dank moderner Technologien sind sie wahre Alleskönner, die aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Immer mehr Beschäftigte nutzen ihren treuen Begleiter, um auch unterwegs auf E-Mails und Software der Firma zuzugreifen. Eine unzureichende Absicherung kann allerdings fatale folgen haben.

Bild: Torsten Lohse / pixelio.de
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Bild: Creative Commons by 4nitsirk / Flickr.com
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Smartphones sind im Grunde nichts weiter als ausgesprochen intelligente Mobiltelefone: In ihnen stecken leistungsfähige Prozessoren, schneller Speicher und andere raffinierte Bauteile, die sie zu Mini-Computern für die Hosentasche machen. Aus diesem Grund müssen ihre Nutzer dieselben Vorbeugemaßnahmen wie bei Notebooks und PCs praktizieren.

Hohes Sicherheitsrisiko

Der Begriff „Informationszeitalter“ ist fast schon so alt, dass er in Vergessenheit gerät. Dennoch gibt es heute kaum ein wichtigeres Gut als die Information. Gerade in Unternehmen manifestieren sich Informationen als äußerst sensibles und schützenwertes Gut. Die Daten werden an unterschiedlichen Teilen des Unternehmens erzeugt, verarbeitet und übertragen. Die Absicherung dieses Gutes ist somit äußerst komplex. Im modernen Zeitalter sind Smartphones ein Element, das in erster Linie zur Informationsverarbeitung genutzt wird. Viele Firmen beachten dabei nicht, dass die Arbeitsgeräte potenzielle Sicherheitsrisiken darstellen. Zwar ist die mobile Endgeräteklasse mit Notebooks seit vielen Jahren bereits erprobt, Smartphones dagegen sind weitaus problematischer. Für Smartphones gelten unter anderem folgende Risikofaktoren:

  • hohes Verlustrisiko durch Formfaktor und ständige Nutzung
  • uneingeschränkter Gerätezugang durch eine häufig ungesicherte Umgebung
  • Kommunikation erfolgt in der Regel über öffentliche Netze
  • umfassender Zugriff auf Unternehmensinformationen bietet hohes Missbrauchspotenzial
  • erschwerte Absicherung durch unterschiedliche Geräte-Hersteller und Softwareversionen

Die organisatorischen Maßnahmen, die man bereits vom Desktop- und Notebook-Bereich kennt, bleiben dieselben. Unternehmen müssen Smartphones dagegen zusätzlich gegen ein weitaus dynamischeres Umfeld absichern.

Smartphones sicher im Unternehmen nutzen

Mobiltelefone haben durchaus ihre Daseinsberechtigung in Unternehmen, da sie vielen Angestellten das Leben erleichtern. Dennoch müssen Unternehmen sicherstellen, dass es keine Sicherheitsprobleme gibt.

Der Umgang mit Apps

Ein großer Vorteil von Smartphones ist die mögliche Installation von Applikationen, kurz Apps. Diese downloadbaren Programme machen Smartphones zu wahren Alleskönnern. Das Problem: Gerade im Online-Store des Google Betriebssystems Android gibt es Programme, die für Anwender gefährlich sein können. Leider sind die Qualitätsrichtlinien und Prüfungen seitens Google nicht gut genug, um jede Installation problemlos empfehlen zu können. In der Vergangenheit kam es immer häufiger dazu, dass Malware in den Google Play Store gelangte. Google hat bereits Maßnahmen angekündigt und rüstet seinen Online-Store mit einem Malware-Scanner aus. Mit Malware versuchte Apps haben nach Installation Zugang zu den Daten des Smartphones und schicken diese unter Umständen an den Entwickler. Ein weiteres Problem sind angebotene Apps von völlig fremden und unzertifizierten Webseiten außerhalb des Android Stores. Diese können ebenfalls Viren oder Trojaner enthalten und die Privatsphäre schädigen.

Vor der Installation sollte die Herkunft der App sowie die Reputation des Entwicklers hinterfragt werden. Im Android Store kann sich jeder Anwender zur Applikation äußern. Handelt es sich um einen Virus, dann haben sich mit Sicherheit einige User bereits beschwert.

Empfindliche Daten schützen

Aufgrund ihrer Größe und der täglichen Verwendung gehen Smartphones schnell verloren oder bleiben unbeaufsichtigt im Büro liegen. Smartphones bleiben ähnlich wie Computer nahezu immer eingeschaltet, weil das Starten des Mobiltelefons schlichtweg zu lange dauert. So sind sie ein leichtes Opfer für Einblicke Dritte. Anwender können ihr Smartphone mit einem PIN oder einer Gestik über den Touchscreen schützen. WLAN und Bluetooth sollten Anwender nur dann einschalten, wenn sie die Verbindungen wirklich benötigen. Denn auch diese Technologien sind mögliche Einfallstüren für Hacker und andere Unbefugte. Ebenfalls wichtig: Keine Daten auf der im Smartphone genutzten microSD-Karte speichern. Diese kann man innerhalb von Sekunden aus dem Smartphone entfernen.

Grundsätzlich sollten Administratoren oder IT-Experten alle beruflich verwendeten Smartphones für den sicheren Zugriff auf virtuelle Netzwerke (VPNs) und E-Mail konfigurieren. Für berufliche und private Zwecke ist es sinnvoll, separate Geräte zu nutzen.

Schutz vor Viren und Trojanern

Ähnlich wie PCs und Notebooks verbreiten immer mehr Menschen spezielle Viren und Trojaner für Smartphones. Die Verbreitung dieser Übeltäter über Smartphones ist weitaus einfacher als über den PC. Sie werden häufig direkt in Apps eingebunden. Zur Abwehr von Schadsoftware ist es ratsam, Schutzprogramme zu installieren. Einen Testbericht zu aktuellen Antiviren-Apps für Android gibt es hier.

Anwender können sich aber auch ohne die Installation von Antivirus-Apps schützen, indem sie ihre Applikationen stets aktuell halten. Die Entwickler schließen in regelmäßigen Abständen Sicherheitslücken mithilfe von Updates. Sinnvoll ist es, diese Updates automatisch herunterladen zu lassen.

Wenn das Smartphone abhanden kommt

Sollte das Smartphone trotz aller Sicherheitsvorkehrungen verloren gehen oder es wird gar gestohlen, ist es ratsam, die Daten darauf zu löschen. Speziell für diese Fälle gibt es Apps zur Fernlöschung. Aktuelle Samsung Smartphones enthalten bereits eine spezielle uTrack-Software, mit deren Hilfe die Besitzer ihr Mobiltelefon orten oder fernlöschen können. Die Installation einer solchen Software ist bei allen Smartphones, die sensible Firmendaten enthalten, empfehlenswert.

Die Zukunft

Smartphonehersteller und Software-Entwickler arbeiten ständig an der Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen ihrer Geräte und Programme. Der Wunsch, ein gut ausgestattetes Smartphone im Unternehmen zu nutzen, muss durch ein vernünftiges und ausgeklügeltes Kontrollkonzept unterstützt werden. Für Unternehmen ist es wichtig, dass ihnen potenzielle Gefahren und Risiken bei der Verwendung von Smartphones in Unternehmen bewusst ist. Nur dann können sie entsprechend darauf reagieren und die Geräte und Mitarbeiter entsprechend vorbereiten. Für hohe Sicherheitsanforderungen müssen die Mitarbeiter unter Umständen einen Kompromiss zwischen Sicherheit und Funktionalität eingehen. Die ständige Passworteingabe oder das Ausführen einer Gestik auf dem Touchscreen mag für sie häufig nervig und zeitraubend sein, kann aber im Notfall den unbefugten Zugriff Dritter verhindern. Trotz dieser „Barrieren“ kann das moderne Mobiltelefon das tägliche Arbeiten produktiver gestalten.

Für private Anwender gelten übrigens dieselben Sicherheitstipps. Ob sie neue Smartphones im Tchibo-Komplettpaket oder von anderen Anbietern kaufen spielt keine Rolle, Die Privatsphäre und Sicherheit der Daten ist ernst zu nehmen.

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