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Lauschangriff - Das Handy als Spionagewerkzeug

Archivmeldung vom 15.06.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Michael Dahlke
Das Handy als Spionagewerkzeug
Das Handy als Spionagewerkzeug

Vertrauliche Besprechungen können mit Hilfe von präparierten Mobiltelefonen belauscht werden. süddeutsch.de, berichtet

Mobiltelefone eignen sich wegen ihrer Leistungsfähigkeit und geringen Größe auch als Spionagewerkzeuge. Das gilt besonders dann, wenn es sich um speziell präparierte Geräte handelt. So wird etwa ein umgebautes Nokia-Handy im Online-Shop einer US-Firma angeboten. Es soll 1.799 US-Dollar kosten und mit beliebigen SIM-Karten verwendbar sein.

Das modifizierte "Spy Phone" kann durch Knopfdruck in einen Modus versetzt werden, in dem es scheinbar ausgeschaltet ist. Es reagiert nicht auf normale eingehende Anrufe, nimmt jedoch lautlos einen Anruf von einer vorprogrammierten Rufnummer an. Es schaltet sich dadurch auf Raumüberwachung und der Anrufer kann im Optimalfall alles mithören, was in dem Raum gesprochen wird.

Denkbar ist der Einsatz eines solchen Handys beispielsweise bei Geschäftsverhandlungen. Ein Teilnehmer verlässt den Raum, etwa um auf die Toilette zu gehen, und aktiviert vorher den Spionagemodus des Mobiltelefons, das er zurück lässt. Von außen ruft er nun mit einem zweiten Handy sein Spy Phone an und hört mit, was in seiner Abwesenheit besprochen wird. Genau so kann auch eine andere eingeweihte Person, auch aus dem Ausland, die Handy-Wanze anrufen und mithören, ohne dass der Besitzer den Raum verlassen muss.

Im Grunde braucht man nicht einmal ein präpariertes Handy für solche Zwecke. Mit gewissen Einschränkungen lassen sich auch handelsübliche Mobiltelefone dazu einsetzen. Deshalb ist es eine wichtige Sicherheitsregel bei vertraulichen Besprechungen, dass Mobiltelefone nicht mit in den Besprechungsraum genommen werden dürfen.

Geht es um viel Geld oder ist die Geheimhaltung aus anderen Gründen sehr wichtig, kann ein Raum mit speziellen Spürgeräten auf aktive Handys untersucht werden. Es gibt auch aktive Störgeräte, deren Einsatz allerdings nicht legal ist, sowie passive Maßnahmen wie spezielle Tapeten mit einem Metallgewebe (Faradayscher Käfig), die den Kontakt eines Mobiltelefons nach draußen verhindern.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/,cl4/computer/artikel/849/54795/

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