Telekom: Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes VDSL ein Milliardengrab
Archivmeldung vom 15.12.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlMit großem Elan baut die Deutsche Telekom derzeit ihr Hochgeschwindigkeitsnetz VDSL auf. Ordnungspolitisch unterstützt von der Bundesregierung, errichtet das Bonner Unternehmen derzeit in den deutschen Großstädten für rund drei Milliarden Euro eine konvergente Infrastruktur, um Kunden über einen einzigen Anschluss mit Fernsehen, Internet und Telefonie, das so genannte Triple Play, zu versorgen.
Doch viele Experten stellen die Wirtschaftlichkeit dieses
Prestige-Projektes, mit dem die bedrohliche Massenflucht der
Telekom-Kunden gestoppt werden soll, in Zweifel. Dies berichtet die
IT-Wochenzeitung COMPUTERWOCHE in ihrer aktuellen Ausgabe (50/2006).
Nach Berechnungen der Analysten von Forrester Research wird die Deutsche Telekom in den nächsten zehn Jahren mit jedem Triple-Play-Nutzer 1.330 Euro Verlust machen. Das Problem liegt dabei in der VDSL-Technik selbst. Um die angepeilten Transferraten von 25 Mbit/s bis 50 Mbit/s zu erreichen, verlegt die Telekom Glasfasern aus den Hauptverteilern in neu zu installierende Kabelverzweiger, die als graue Kästen am Straßenrand installiert sind. Die letzten Meter zum Endkunden aber werden weiterhin mit dem klassischen Kupfertelefonkabel überbrückt, das jedoch nicht länger als zirka 300 Meter sein darf, um die volle Übertragungsleistung zu garantieren.
Die Telekom selbst kann jedoch in den VDSL-Ausbaugebieten nur
einen Teil der Klientel mit ihrem neuen Service versorgen.
Labormessungen haben gezeigt, dass in einem Telefonkabel-Strang nur
40 bis 60 Prozent aller Teilnehmer VDSL parallel nutzen können.
Erschwerend kommt hinzu, dass das Bonner Unternehmen in den letzten Jahren am falschen Ende gespart hat: Aufgrund des hohen Kupferpreises vergrub die Telekom, wie Insider berichten, neue Telefonkabel überwiegend nur noch mit einer Litzendicke von 0,6 anstatt 0,8 Millimetern. Über diese dünnen Kabel ist ein störungsfreier VDSL-Betrieb kaum möglich, berichtet die COMPUTERWOCHE.
Quelle: Pressemitteilung COMPUTERWOCHE