AdTrap verbannt Online-Werbung endgültig
Archivmeldung vom 13.11.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDrei kalifornische Unternehmer entwickeln derzeit eine Box, die Online-Werbung für immer verbannen soll. AdTrap soll bei der Markteinführung 120 Dollar kosten und für Modifikationen offen sein. Dadurch soll das System von den Nutzern ständig aktualisiert werden und gegenüber Gegenmaßnahmen der Werbeindustrie immun sein.
"Für einen Aufpreis von zwölf Dollar können wir die Box auch ins Ausland versenden", schreiben die Gründer auf Anfrage von pressetext. Derzeit suchen die Kalifornier die finanzielle Unterstützung der Kickstarter-Gemeinde. 150.000 Dollar werden für den Produktionsstart benötigt, bis jetzt wurden rund 60.000 Dollar eingesammelt.
AdTrap ist im Grunde ein kleiner Rechner, der mit dem offenen Linux-Betriebssystem betrieben wird. Die vorinstallierte Software erkennt und blockiert alle Arten von Online-Werbung. "Viele Internet-Nutzer verwenden bereits Plug-ins, mit denen sie Werbung ausblenden können. "AdTrap könnte durch die einfache Handhabung einen neuen Boom auslösen und auch Menschen ansprechen, die sich in der Computerwelt nicht so gut auskennen", so die Unternehmer.
Software weit verbreitet
Adblock Plus ist mit weltweit mehr als 17 Mio. Nutzern das mit Abstand am weitesten verbreitete Browser-Addon. Die Software blockt einen Großteil der Online-Werbung und sorgt in der Werbeindustrie für großen Unmut. Einige Webseitenbetreiber haben bereits Maßnahmen ergriffen und blenden Hinweise ein, mit denen man auf den Umstand aufmerksam machen will, dass sich die Portale durch Werbung finanzieren.
Adblock Plus hat zu diesem Thema eine Umfrage durchgeführt, in der sich lediglich 25 Prozent der 1.500 Befragten gegen Online-Werbung ausgesprochen haben. Der Großteil findet unaufdringliche Werbeformen akzeptabel, wenn sie Webseiten unterstützen, die auf das Werbegeld angewiesen sind.
Deutsche bevorzugen Werbung
Wie eine Studie des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien http://bitkom.com zeigt, hat eine große Mehrheit der Deutschen im Internet lieber Werbung als für Inhalte zu bezahlen. 64 Prozent der 1.000 Befragten bevorzugen Werbung, 28 Prozent würden lieber zahlen und acht Prozent haben zu diesem Thema keine Meinung.
Die Zahlungsbereitschaft steigt der Studie zufolge mit dem Alter. 37 Prozent der 50-Jährigen sind zahlungswillig, während 86 Prozent der 14- bis 29-Jährigen auf Online-Werbung schwört. Die Entwickler von Adblock Plus fordern von der Werbewirtschaft, sich an an den Wünschen der Nutzer zu orientieren. Dieses Thema wird jetzt auch in einem offiziellen Forum diskutiert, wo man versuchen will, Kriterien für "akzeptable Werbung" festzulegen.
Quelle: www.pressetext.com/Peter Oslak