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Multitasking 3.0: Gedanken steuern Roboterarm

Archivmeldung vom 01.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
BMI-System in Aktion: Es ermöglicht dem User Multitasking.
BMI-System in Aktion: Es ermöglicht dem User Multitasking.

Bild: atr.jp

Forscher des Advanced Telecommunications Research Institute International haben ein Brain-Machine-Interface (BMI) entwickelt, mithilfe dessen eine Versuchsperson zeitgleich einen Roboterarm und ihre eigenen Hände bewegen kann. Bisher konnten solche Systeme nur mittels Elektrodenkappe programmiert werden, sodass eine Handlung, die im Vorfeld von einem Menschen ausgeführt wurde, später nur über Gedanken nachgeahmt wird.

Ergänzung zum eigenen Körper

"Ultimativ geht das in Richtung einer Ergänzung des menschlichen Körpers mit robotischer Technologie. Dies kann Anwendungen im medizinischen, wie auch im industriellen Bereich finden. Man sieht jedoch auch, dass diese Technologie noch in den Kinderschuhen steckt, da die Bewegungen des Armes vorprogrammiert sind und nur das Auslösen per BMI erfolgt. Zusätzlich ist auch Training des Menschen nötig, um den Arm einsetzen zu können", erklärt Bernhard Dieber von ROBOTICS - Institut für Robotik und Mechatronik der JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft gegenüber pressetext.

Bei diesem Ansatz reicht alleine der Gedanke einer Versuchsperson, um eine Handlung des Roboterarms zu initiieren. Währenddessen kann der Proband seine Arme völlig unabhängig von dieser Aktivität bewegen. Dadurch wird das Multitasking mittels dreier Gliedmaßen zur Realität. Um ihr System zu demonstrieren, haben die Wissenschaftler Freiwillige dazu aufgefordert, einen Ball auf einer flachen Oberfläche zu balancieren und zeitgleich eine leere Wasserflasche mit dem Roboterarm zu bewegen.

Erste Versuche vielversprechend

Die Versuchsteilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt: jene, welche die Aufgaben erfolgreich erfüllen konnten und jene, die daran scheiterten. Die erfolgreiche Gruppe konnte die Balance des Balls sowie die Bewegung der Flasche zu 85 Prozent der Zeit richtig ausführen. Die Gruppe, die bei der Bewältigung der Aufgabe Schwierigkeiten hatte, schaffte es zu 52 Prozent der Zeit. Es ist noch unklar, warum eine Gruppe die Aufgaben nicht so effektiv meistern konnte als die andere, aber die Forscher gehen davon aus, dass es an den Versuchspersonen und nicht am BMI-System liegt.

Quelle: www.pressetext.com/Carolina Schmolmüller

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