Internetfilter für Kinder und Jugendliche im c't-Test: Webfilter sind nicht zuverlässig
Archivmeldung vom 30.03.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlSpezielle Schutzsysteme für Kinder und Jugendliche versprechen, Webseiten mit Pornografie, Gewaltdarstellungen oder Nazi-Propaganda automatisch abzublocken. Die Internetfilter funktionieren bisher aber nur bedingt und lassen sich leicht umgehen, zeigt das Computermagazin c't in einem Test der aktuellen Ausgabe 8/07.
Mit verschiedenen Strategien versuchen die Anbieter, nicht
kindgerechte Webseiten von vornherein auszufiltern. "Am besten
funktioniert das noch mit sogenannten Whitelists", erläutert
c't-Redakteur Axel Kossel. Dabei legen die Eltern fest, welche
Webseiten ihre Sprösslinge besuchen dürfen, alle anderen sind
gesperrt. "Das ist aber nur bei kleinen Kindern sinnvoll, je größer
sie werden, desto freier wollen sie sich auch im Internet bewegen."
Blacklists verkehren das Prinzip ins Gegenteil: Der Filteranbieter pflegt eine Liste von Webseiten, die nicht Kind- und Jugendgerecht sind und blockt sie ab. Zusätzlich kommen bei einigen Systemen Wortfilter zum Einsatz, die nach markanten Begriffen suchen und bei Befund die Internet-Seite sperren. Doch im c't-Test hatten alle Systeme Ausfälle - sei es, dass sie Pornoseiten anzeigten oder Aufklärungs-Webseiten sperrten, die speziell für Jugendliche interessant sind.
Als einzige Filter konnten die T-Online Kinderschutzsoftware, die aber nur Kunden des Anbieters zur Verfügung steht, und Net Nanny einigermaßen überzeugen - beide halten auch bei Jugendlichen zumindest das Gröbste fern. Interessante Alternativen mit Zukunft sind Systeme, die über die Hardware, einen Router, filtern. Als erstes Betriebssystem bringt Windows Vista eine Kindersicherung mit, die aber auf einfachste Weise umgangen werden kann.
Grundsätzlich ist keine auf dem PC installierte Kindersicherung unüberwindbar. Oft genügt es schon, Windows im abgesicherten Modus zu starten. "Die Filtersysteme können die Eltern darin unterstützen, ihre Kinder vor schädigenden Inhalten zu schützen", so c't-Redakteur Axel Kossel. "Sie können ihnen aber nicht die Verantwortung abnehmen, ihren Kindern Medienkompetenz zu vermitteln."
Quelle: Pressemitteilung c't