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Vom Game Boy zum Nintendo DSi

Archivmeldung vom 04.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die einen polieren im Ferienflieger noch rasch ihre Englischkenntnisse mit ihm auf. Die anderen treiben auf dem Weg zur Arbeit ein wenig Gehirn-Jogging damit. Wieder andere lernen mit ihm kochen oder üben im Schulbus Kopfrechnen. Und sie alle können dank ihm das Nützliche mit dem Erfreulichen, dem Spielspaß, verbinden. Die Rede ist vom mobilen Videospiel.

Was vor 20 Jahren mit dem Siegeszug des Game Boy durch die Kinderzimmer dieser Welt begann, ist heute zu einem allgemeinen Freizeitspaß für Menschen jedes Alters und jeder Spielerfahrung geworden. Heute, am 3. April 2009 erscheint der Nintendo DSi, das neueste Modell des tragbaren Videospielsystems. Mit ihm tritt das mobile Gaming in eine neue Phase. Grund genug, einen Blick zurück zu werfen auf die Konsolen und Spiele, mit denen die „Generation Game Boy“ groß geworden ist.

Am Anfang stand ein Statussymbol

Der Siegeszug des Game Boy begann zwar in den Kinderzimmern - aber als er 1989 auf den Markt kam, stürzten sich auch Erwachsene begeistert auf die tragbare Konsole. Denn sie machte anspruchsvolle Videospiele, wie es sie bis dahin nur für TV-gebundene Geräte gegeben hatte, überall und jederzeit zugänglich. Ob auf dem Pausenhof oder im Büro - der Game Boy war so aufregend neu, dass er sofort zum begehrten Statussymbol aufstieg. Das war auch in Deutschland so, wo der Handheld im Sommer 1990 erschien: In Kombination mit dem Puzzle-Spaß Tetris löste er damals ein allgemeines Spielfieber aus, das hierzulande nicht nur dem mobilen Gaming, sondern dem Videospiel insgesamt zum Durchbruch verhalf.

Erfunden hatte den Game Boy drei Jahre zuvor ein 45-köpfiges Team um Gunpei Yokoi aus Nintendos Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Kyoto. Hiroshi Yamauchi, der damalige Präsident des Unternehmens, rechnete damit, 25 Millionen Exemplare des kleinen grauen Spielgeräts verkaufen zu können. Eine seiner wenigen Fehleinschätzungen: Denn bis heute gingen der Game Boy und seine Nachfolgemodelle weltweit rund 120 Millionen Mal über die Ladentische.

Anpassungsfähiger Überlebenskünstler

Dass der Vater aller Handhelds in der schnell getakteten Videospielbranche so lange überlebt hat, verdankt er seiner stetigen Weiterentwicklung. So wandelte er sich 1996 zunächst zum deutlich schlankeren und leichteren Game Boy Pocket; seit 1998 verfügte er als Game Boy Color über einen Farbbildschirm; und das Modell Game Boy Advance, das 2001 erschien, bot den Gamern ebenso viel Rechnerpower wie die TV-Konsolen der ersten Generation. Dank seiner enorm raschen und weiten Verbreitung wurde der Markenname Game Boy schließlich zum Synonym für das Videospiel schlechthin.

Ikonen der Jugendkultur

Ein wesentlicher Grund für diesen Erfolg war die zugehörige Software. Nach dem Geniestreich mit Tetris - einem Evergreen, dessen Spielprinzip der russische Mathematiker Alexej Paschitnow erdacht hat – brachte Nintendo immer neue, überraschende Bestseller für den Game Boy heraus. Einige der beliebtesten sind bis heute die Jump’n’Runs mit dem pfiffigen Super Mario und dem Gorilla Donkey Kong sowie die Fantasy-Abenteuer der Legend of Zelda-Serie, die alle auf Nintendos Star-Spieledesigner Shigeru Miyamoto zurückgehen. Zu den Ikonen der Jugendkultur, die auf dem Game Boy das Licht der Videospiel-Welt erblickt haben, gehören nicht zuletzt die Pokémon. 1996 erstmals erschienen, wecken die kleinen Phantasiewesen bis heute die Jagd- und Sammelleidenschaft ihrer Fans.

Nintendo DS - der Paradigmenwechsel

Von der Startphase des Game Boy abgesehen, blieb das mobile Videospiel lange Zeit eine fast exklusive Domäne von Jugendlichen. Das sollte sich ab 2005 grundlegend ändern, dank der Neuentwicklung Nintendo DS. Unter Satoru Iwata, seit 2002 Präsident von Nintendo, richtete das Unternehmen seine Strategie auf die Neuformierung und Erweiterung des Videospielmarktes aus: Über die traditionellen Gamer – meist Jungs - hinaus sollten nun auch Mädchen und Erwachsene für den Freizeitspaß des Computerzeitalters begeistert werden, frei nach der Devise „Spielen ist keine Frage des Alters“.

Um diesen Paradigmenwechsel herbeizuführen, mussten einerseits intuitiv verständliche und leicht zu bedienende Konsolen her. Andererseits waren neue Spielideen und– konzepte gefragt, vor allem „Spiele mit Mehrwert“: Sie sollten den Spaß mit einem konkreten Nutzeffekt verknüpfen, z.B. mit Wissensvermittlung oder dem Training der geistigen Fitness. Beide Bedingungen erfüllt der Nintendo DS. Über seinen Touchscreen und sein integriertes Mikrofon ermöglicht er die Spielesteuerung durch einfache Berührung oder Spracheingabe. Den Spielbedürfnissen der neuen Zielgruppen angepasst sind innovative Nintendo DS-Spiele, die stärker auf Kommunikation und Kreativität setzen.

Spiele mit Mehrwert und Spielspaß

Zum Nintendo DS griffen von Anfang an auch Menschen, die bis dahin noch nie eine tragbare Videospielkonsole in der Hand gehalten hatten. Für die Programme zum Gedächtnistraining aus der Reihe Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging etwa begeistern sich erwachsene ebenso wie jugendliche Gamer. Seit Jahren halten sie sich in der Spitzengruppe der Software-Charts.

Natürlich kommen auch die traditionellen Gamer auf dem Nintendo DS voll auf ihre Kosten: mit klassischen Jump’n’Runs, Action- Abenteuern und Rollenspielen, mit Denk- und Rätsel-Titeln, Simulationen und vielem mehr. Die neuartigen Features des Nintendo DS erschließen immer neue Dimensionen des Spielspaßes. So können sich die Besitzer des Handhelds über die Nintendo Wi-Fi Connection online mit Freunden aus aller Welt austauschen. In dem Rennspiel Mario Kart DS etwa können bis zu acht Go-Kart-Fans gemeinsam über virtuelle Pisten jagen.

Nintendo DSi – der persönliche Freizeitbegleiter

Wie der Game Boy, so entwickelt sich auch der Nintendo DS immer weiter. Nach dem Nintendo DS Lite im Jahr 2006 erscheint 2009 – genau 20 Jahre nach dem  ersten Auftritt seines Urahns – der brandneue Nintendo DSi. Spielspaß und die individuelle, persönliche Gestaltung der Konsole stehen beim Nintendo DSi im Vordergrund. Er ist flacher und leichter, hat eine höhere Speicherkapazität, größere Bildschirme, zwei integrierte Kameras und ist zugleich leistungsstärker als seine Vorgänger. Er eignet sich für mehr als 1.000 Nintendo DS-Titel, und richtig aufregend dürfte es werden, wenn die ersten speziell für ihn entwickelten Spiele erscheinen. Die Kameras des Nintendo DSi können zudem Bewegungen wahrnehmen: So ist künftig eine Spielesteuerung durch natürliche Bewegungen möglich – ähnlich wie bei der TV-Konsole Wii.

Vor allem lockt der Nintendo DSi mit vielen kreativen Möglichkeiten der Personalisierung:  Seine Besitzer können mit ihm Fotos und Musik aufnehmen und beide Datenformen ganz nach ihrem Geschmack bearbeiten. Auch ihre Wi-Fi-Fähigkeit nutzt die Konsole auf neue Weise: Über den Nintendo DSi Shop können die Gamer spezielle Spielesoftware online direkt auf die Konsole laden. Diese Titel haben sie dann jederzeit zu ihrer Verfügung, wo immer sie sich aufhalten. Fazit: Der Nintendo DSi ist persönliches Fotoalbum, Musik- und Spielesammlung in einem. Und er sorgt dafür, dass das mobile Videospiel auch im Jahr 20 nach Game Boy spannend bleibt.

Quelle: Nintendo Deutschland

 

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