Internetnutzer zwingen Online-Werber zum Umdenken
Archivmeldung vom 20.07.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMittlerweile verfügen auch Nischenwebsites über ein festes Stammpublikum: Jeder dritte Internetnutzer in Deutschland verbringt dort mindestens ein Viertel seiner Online-Zeit, abseits der großen Portale. Damit verfestigt sich ein Trend, der besonders für im Internet werbende Unternehmen zur Herausforderung wird.
Sollte die
Nachfrage nach Nischeninhalten weiter steigen, wird es für die
Unternehmen immer schwieriger, mit ihrer Online-Werbung viele Nutzer
zu erreichen. Der Grund: Die herkömmliche Werbeplanung konzentriert
sich ausschließlich auf Webseiten mit mehr als 10.000 Seitenaufrufen
pro Monat. Auch die zunehmende Werbemüdigkeit der User stellt die
Online-Werber vor Probleme. Das größte Ärgernis der Nutzer: Werbung,
die Inhalte verdeckt. Rund 84 Prozent der Onliner fühlen sich von
dieser Werbeform gestört. Dennoch lehnt nur eine Minderheit
Internet-Werbung grundsätzlich ab. Zu diesen Ergebnissen kommt die
24. "WWW-Benutzer-Analyse W3B". Die Marktforscher von Fittkau & Maaß
untersuchen darin exklusiv für die Performance Marketing Agentur
eprofessional die Meinung von Internetnutzern zum Thema "Online
Werbung: Akzeptanz und Relevanz".
Ob Online-Werbung gefällt oder missfällt, hängt häufig davon ab,
in welcher Form sie dem User begegnet. So findet mehr als die Hälfte
der Internetnutzer reine Textwerbung weniger störend als bunte
Banner- oder Pop-Up-Reklame. Textwerbung kommt vor allem auf
Suchportalen, in Form von so genannten Sponsored Links zum Einsatz.
80 Prozent der Internetnutzer besuchen bereits regelmäßig
Suchmaschinen, wenn sie im World Wide Web surfen. Damit stellen diese
Angebote den mit Abstand wichtigsten Anlaufpunkt im Netz dar. Rund
ein Drittel der befragten Internetnutzer bewerteten Textanzeigen als
nützlich, weil sie zum Inhalt der Suchanfrage passen.
Bei den Unternehmen steht Suchmaschinenmarketing schon lange hoch
im Kurs. Das Gesamtvolumen in der Suchwortvermarktung lag im letzten
Jahr bei 850 Millionen Euro. Damit haben sich die Umsätze im
Vergleich zu 2005 mehr als verdoppelt. Für das laufende Jahr rechnet
der Online-Vermarkterkreis (OVK) mit einem weiteren Zuwachs von 35
Prozent. Online-Werbung kann allerdings auch abseits der großen
Suchportale, also direkt auf der Zielseite, zum Erfolg führen. So
sehen immerhin ein Drittel der befragten Internetnutzer in
Textwerbung eine sinnvolle Ergänzung zu redaktionellen Beiträgen.
Werbung, die näher am Nutzungsgrund oder am Themeninteresse des
Nutzers ist, hat somit eine bessere Chance wahrgenommen und
akzeptiert zu werden. Und in der Tat: nur jeder Zehnte gab an,
Online-Werbung auf kleinen inhaltsorientierten Websites gar nichts
abgewinnen zu können.
Um potenzielle Käufer auch in den Tiefen des Internets zu
erreichen, werden Online-Werber in Zukunft sowohl in technischer als
auch in kreativer Hinsicht umdenken müssen. Neben einer zunehmenden
Automatisierung der Mediaplatzierung werden auch neue Werbeformate
gefragt sein. Auch die Strategie, nur auf den großen
General-Interest-Portalen präsent zu sein, könnte sich als
verhängnisvoll erweisen. Schon heute sind die Nutzer viel zu weit
verstreut, um langfristig alle Zielgruppen zu erreichen und die
gewünschte Werbewirkung zu erzielen. Die Wege zu den Zielgruppen
werden schmaler und verzweigter und machen den Einsatz flexibler
Lösungsmodelle erforderlich.
Über die Studie:
Die 24. Befragungswelle der WWW-Benutzer-Analyse W3B von Fittkau &
Maaß fand im April/Mai 2007 statt. eprofessional gab hierbei exklusiv
den Fragenblock zum Thema "Online Werbung: Akzeptanz und Relevanz" in
Auftrag. Innerhalb des fünfwöchigen Erhebungszeitraumes wurden über
100.000 deutschsprachige Internet-Nutzer online befragt.
Quelle: Pressemitteilung eprofessional GmbH